
Als er 15 war, bekam er von seinem Vater eine Ausgabe dänischer Volksweisen. Dies inspirierte ihn, sich in die Königliche Bibliothek zu begeben, um die älteren Quellen zu studieren. Sein Vater bremste ihn dabei nicht, und als Svend meinte, er habe das Gefühl, sich einer „brotlosen Kunst“ verschrieben zu haben und dass er alternativ lieber Ingenieuroffizier werden wollte, bekräftigte ihn der Vater in seiner Liebe zur alten Literatur und beteuerte, dass Svend sich genau dem richtigen Weg sei. In der Zeit von 1842 bis 1854 studierte er englische und Volksweisen in alten Handschriften, übersetzte diese zum Teil ins Dänische, beschäftigte sich dann mit dänischer Volksdichtung. Zwischendurch (1848-1851) musste er als Soldat am Schleswig-Holsteinischen Krieg teilnehmen. Nach dem Krieg setzte er seine Arbeit fort und brachte seinen ersten Sammelband dänischer Volksweisen heraus.
Von großer Bedeutung war auch sein dreibändiges Werk Gamle danske Minder (Alte Dänische Denkmäler), das er zwischen 1854 und 1861 herausgab. Dabei handelte es sich um eine dänische Volksmärchensammlung - vergleichbar mit dem, was die Brüder Grimm für Deutschland leisteten.
Viele weitere Sammlungen wurden noch veröffentlicht, und arbeitete Grundtvig als Dozent (ab 1863 als Professor) an der Universität Koppenhagen.