
1. Buchausgabe mit beiden Romanen in einem Band.
2. Hörbücher: Die Abenteuer des Tom Sawyer und Die Abenteuer des Huckleberry Finn erzählt von Udo Wachtveitl sind ein echter Glücksfall. Wachtveitl, bekannt als ARD-Tatort-Kommissar Franz Leitmayr, hat den Schalk im Nacken und den Schelm in der Stimme. Man kauft ihm hundertprozentig ab, dass er - ebenso wie die Protagonisten der beiden Geschichten - unzählige Lausbubenabenteuer erlebt hat.
3. Hörspiele: Eine richtig gute Hörspielumsetzung des Stoffes gibt es bislang leider nicht*. Die Hörspiele Nummer 17 und Nummer 18 der EUROPA-Originale erzählen einen Teil des ersten Romans. Das Hörspiel ist ganz charmant, aber die Produktion aus dem Jahr 1967 ist doch in vielerlei Hinsicht suboptimal.
4. Film: Wer die Geschichte gerne auf der Mattscheibe erleben möchte, dem sei die DVD-Box mit der 1980 produzierten TV-Serie empfohlen. Das Bild ist zwar nicht digital aufbereitet und rauscht und fusselt, was das Zeug hält, die deutsch-kanadische Produktion dafür ist liebevoll und äußerst nah am Roman. 26 Folgen mit einer Gesamtspielzeit von über 10 Stunden. Absolut empfehlenswert.
5. Eigentlich keine Umsetzung, sondern eher eine Art psychotherapeutischer Anwendung: Eckhard Schiff, Psychotherapeut hat das Buch Warum Huckleberry Finn nicht süchtig wurde geschrieben. Ein äußerst lohnendes Buch, in dem Therapieberichte sehr anschaulich beschrieben werden, und bei dessen Lektüre man auch sein eigenes Verhalten hinterfragt. Die Grundthese besagt, dass hinter jeder Sucht (ob Mager-, Drogen-, Spiel- oder sonstige -süchte) eine SehnSUCHT steckt, die es zu leben gilt, damit Süchte besiegt werden können. Und manchmal haben diese Sehnsüchte mit dem Erleben kleiner Abenteuer zu tun. Zitat aus dem Buch: "Vermutlich würde ein Huckleberry Finn in unserer Gegenwart ganz anders leben. Vielleicht würde er aufgrund der fehlenden ökologischen Nischen, das heißt Freiräumen wie Wald, Fluss, Floß, auch die meiste Zeit des Tages vor dem Fernseher oder dem Videogerät sitzen. Vielleicht könnte er uns aber auch noch einige neue Nischen zeigen. Was an dem literarischen Huckleberry Finn aufgezeigt werden soll, ist, dass ein solches Erleben der Welt mit allen Sinnen - die Erfahrung der eigenen Kompetenz - eine fehlende Geborgenheit zum Teil ersetzen kann. Nicht vollständig natürlich, aber Zutrauen in die Welt kann auch auf diese Weise erworben werden."