Donnerstag, 10. Januar 2008
Privatsphäre in Zeiten des Internet
-cp- Auf Wikipedia wird Privatsphäre als der Bereich einer Person bezeichnet, der nicht öffenlich ist. Mit Recht gab es hier und da Empörung über die sogenannte Vorratsdatenspeicherung, denn mancheiner fühlt sich dadurch in seinem Recht auf Privatsphäre bedroht. Was ich nur nicht verstehe, ist, dass gerade aus der immer größer werdenden Blogger-Gemeinde so viel Stimmung contra Schäuble gemacht wird. Da werden zunächst im Blog, also öffentlich, privateste Dinge preisgegeben, vom Saufgelage am letzten Wochenende über Details aus dem Liebesleben bishin zu Berichten über die letzte Therapiesitzung, und dann regen sich eben diese Blogger über die Vorratsdatenspeicherung auf. Ich bin auch nicht gerade der größte Schäuble-Freund, aber meiner Meinung nach ist die Vorratsdatenspeicherung harmlos im Vergleich zu dem, was einige Leute in ihrem Blog von sich selbst preisgeben. Dahinter steckt wohl ein anderes Problem unserer Zeit, das der Vereinsamung. In der Soziologie ist so schön vom Pluralismus der Lebensformen die Rede. Das bedeutet eben auch, dass die Gesellschaft auseinander driftet, und dass das Internet zunehmend als Ausgleich für fehlende soziale Kontakte genutzt wird.