Samstag, 31. Januar 2009

Tom Tykwer - "True"

-cp- Der Kurzfilm "True" von Tom Tykwer lief zunächst als Vorfilm von "Was nützt die Liebe in Gedanken" und war später Teil des Kurzfilmmosaiks "Paris, je t'aime". Meiner Meinung nach einer der besten und dynamischten Kurzfilme überhaupt.

Der Prinz von...

-cp- Es ist echt erstaunlich, wo Prinzen überall herkommen... Da gibt es Orte, die stehen in keinem Atlas.

Zitat zum Wochenende

-cp- "Mensch: das einzige Wesen, das im Fliegen eine warme Mahlzeit zu sich nehmen kann." (Loriot)

Freitag, 30. Januar 2009

Was ist was? - Autos / Eisenbahnen

Die "Was ist was"-Buchreihe ist zurecht sehr bekannt. Da wird Wissen kindgerecht aufbereitet, und ergänzt mit schönen Bildern ist das Schmökern und Lernen für Kinder ein wahres Vergnügen. Bei der "Was ist Was"-Hörspiel-Reihe ist das leider etwas anders. Der erste Nachteil ist der, dass es sich im Grunde nicht um Hörspiele handelt, sondern lediglich um die Tonspur der "Was ist was"-TV-Sendung. Eigentlich, und das gilt insbesondere für Kindermedien, müssen Texte für Audiomedien anders geschrieben werden als die für das Fernsehen, da ja nun mal die Bildunterstützung fehlt. Hier wurde versucht, mit billigsten Mitteln auf den Hörbuch-Boom zu reagieren. Darüber hinaus wurde der Versuch gemacht, eine kindgerechte-moderne Sprache zu wählen. Nur leider ist das, was manch Erwachsener für "kindgerecht" hält, anbiedernd, unnatürlich und geradezu nervtötend. Zwar enthält diese CD einige interessante Fakten, aber letztlich macht doch der Ton die Musik. Da liefert das öffentlich rechtliche Radio in seinen Kindersendungen ein deutlich höheres Niveau.

Schade eigentlich, denn mit diesen CDs tut sich das Label "Was ist was" leider keinen Gefallen, denn wer an ernstzunehmenden Sach-Medien für Kinder interessiert ist, kann von diesen überdrehten und mit Technomusik unterlegten Hörspiel-CDs kaum überzeugt sein. Und das wirft wohl auch ein schlechtes Licht auf das gesamte Label. Denn wer das Label über diese CDs kennen lernt, wird den Büchern wohl kaum noch eine Chance geben. [Amazon]

In einem tiefen, dunklen Wald ...

Paul Maar hat sich vor allem durch die Geschichten vom Sams einen Namen als Kinderbuchautor gemacht. Aber auch viele andere seiner Bücher sind lesenswert. "In einem tiefen, dunklen Wald ..." ist bei Oetinger erschienen und ein liebevoll erzähltes, sehr verdrehtes Märchen. Da die Geschichte sehr von ihren Wendungen lebt, soll an dieser Stelle nicht zuviel vorweggenommen werden. Nur so viel: Ausgangspunkt ist Prinzessin Henriette-Rosalinde-Audora. Die möchte gerne einen heldenhaften Prinzen heiraten. Daher fasst sie den Plan, sich von einem Untier in einem tiefen, dunklen Wald entführen zu lassen, auf dass ein Prinz kommt, sie zu retten.

"In einem tiefen, dunklen Wald ..." ist ein schönes, märchenhaftes Kinderbuch, das vor allem von seiner humorvollen Erzählweise lebt. Es eignet sich zum Vorlesen für Kindergartenkinder genauso wie für Schulkinder zum Selberlesen. [Amazon]

Titel: In einem tiefen, dunklen Wald ...
von: Paul Maar (Autor)
Medium: Buch
ISBN-Nummer: 3-7891-4221-2
Bewertung: ***** (5/5)

Ebenfalls bei Oetinger ist die Hörspielfassung von Christoph Dietrich erschienen, die ursprünglich als Kooperation von SWR, BR und WDR für das Kinderradio produziert wurde. Walter Renneisen als Erzähler führt die grandiose Besetzung an, zu der auch Rufus Beck und Peter Fricke zählen. Die Hörspielumsetzung trifft sehr gut den Ton des Buches. Geräusche wurden sehr sparsam eingesetzt, dafür schafft die Musik von Matthias Thurow eine sehr passende Atmophäre und setzt an einigen Stellen Effekte. Die 52 Hörspielminuten vergehen wie im Flug. Einziges Manko der CD sind Anfang und Ende. Die CD fängt ohne musikalischen Einstieg relativ unvermittelt an, und am Ende wird die Musik sehr merkwürdig ausgeblendet. Insgesamt aber handelt es sich hier um ein Kinderhörspiel der Spitzenklasse, das sich für Kindergarten- und Grundschulkinder sowie ihre Eltern und Großeltern eignet. [Amazon]

Titel: In einem tiefen, dunklen Wald ...
von: Paul Maar (Autor), Christoph Dietrich (Regie)
Medium: CD
Bewertung: ***** (5/5)

Mittwoch, 28. Januar 2009

Das Gespenst von Canterville

Der irische Schriftsteller Oscar Wilde (1854-1900) hat viel geschrieben. Seine Märchen gehörten nicht unbedingt zum Zentrum seines Schaffens, aber dennoch haben seine Kunstmärchen einen besonderen Stil, der bisweilen an Hans Christian Andersen erinnert. Es ist diese Mischung aus subtilem Humor und Tiefgründigkeit, eingebettet in Märchen, die mitunter todtraurig sind. Eines dieser Märchen ist die relativ bekannte Spukgeschichte "Das Gespenst von Canterville". Es geht um eine amerikanische Familie, die das altehrwürdige Schloss Canterville kauft. Die Warnungen vor dem Gespenst nehmen sie ebensowenig ernst wie das Gespenst selbst. Dies gibt sich alle Mühe, die Familie in Angst und Schrecken zu versetzen. Doch die Amerikaner sind einfach nicht zu schocken und stürzen das Gespenst in eine schwere Depression, hinter der natürlich noch mehr steckt. Dieses zunächst witzige, später sehr anrührende Märchen wurde schon einige Male als Hörbuch veröffentlicht. Drei hervorhebenswerte Fassungen sollen hier kurz vorgestellt werden:


Unter der Regie von Lilian Westphal, produziert vom Bayerischen Rundfunk (1993) ist bei Der Hörverlag eine Hörspielfassung erschienen. Peter Fricke als Erzähler, Henning Schlüter als Gespenst uva. sind Teil eines atmosphärisch dichten, sehr unterhaltsamen Hörspiels. [CD bei Amazon]

Bei Headroom ist "Das Gespenst von Canterville" in der mehrfach ausgezeichneten Orchesterhörspiel-Fassung des SWR erschienen. Henrik Albrecht hat die Musik zur Geschichte geschrieben, die vom SWR Rundfunkorchester Kaiserlautern eingespielt wurde. Auch hier ist Peter Fricke als Erzähler zu hören. Laura Marie spicht Virginia, alle anderen Rollen werden von Stefan Kaminski zum Besten gegeben. Auch diese Fassung ist sehr empfehlenswert, man muss sich lediglich darauf einlassen, dass hier die Musik sehr im Mittelpunkt der Geschichte steht. [CD bei Amazon]

Zuletzt sei noch eine Lesung empfohlen. Das bei der Deutschen Grammophon erschienene Hörbuch mit Hans-Jürgen Schatz sticht ein wenig aus der Masse der Hörbücher heraus. Schatz findet für die Geschichte genau den richtigen Ton. Er spielt mit den verschiedenen Charakteren und erzählt die Geschichte sehr locker, ohne jedoch ins Flapsige abzugleiten. [Das Gespenst von Canterville. CD]

In memoriam: Manfred Steffen

-cp- Am 22.01.2009 ist der bekannte Schauspieler Manfred Steffen im Alter von 92 Jahren gestorben (*28. Juni 1916). Der aus Hamburg stammende Steffen machte sich nicht nur einen Namen als Theater- und Fernsehschauspieler, sondern auch als Synchron- und Hörspielsprecher. Besonders beeindruckend sind seine Aufnahmen als Märchenerzähler, die bei der Deutschen Grammophon / Universal / Oetinger Audio erschienen sind.

Manfred Steffen hat u.a. folgende Hörbücher als Märchenerzähler eingesprochen:

  • Die Märchen der Brüder Grimm - Box mit 10 CDs [Amazon]
  • Die Märchenalmanache von Wilhelm Hauf (gemeinsam mit anderen Sprechern) - Box mit 10 CDs [Amazon]
  • Die Märchen von Hans-Christian Andersen - Box mit 8 CDs [Amazon]
  • Astrid Lingrens Märchen - Box mit 4 CDs [Amazon]
  • Russische Märchen von Afanasjew (gemeinsam mit anderen Sprechern) - Doppel-CDs [Amazon: Doppel-CD1, Doppel-CD2]

Samstag, 24. Januar 2009

Malen und Sprechen

-cp- "Zeichnen ist Sprache für die Augen, Sprache ist Malerei für das Ohr." (Joseph Joubert)

Mittwoch, 21. Januar 2009

Wer jung stirbt

-cp- "Wer jung stirbt, beraubt sein Publikum." (Clint Eastwood über Künstler wie Charlie Parker)

Sonntag, 18. Januar 2009

Antarctica - Gefangen im Eis

Antarctica – Gefangen im Eis (Originaltitel Eight Below) ist ein US-amerikanischer Abenteuerfilm der Walt Disney Pictures aus dem Jahre 2006. Der Film hatte in Deutschland am 17. August 2006 ohne Altersbeschränkung Premiere.
Im Mittelpunkt stehen acht Schlittenhunde, die durch eine unglückliche Verkettung von Ereignissen ein halbes Jahr ohne menschliche Unterstützung im antarktischen Winter verbringen müssen und dabei einige Gefahren zu überstehen haben.

Mit seinen gut zwei Stunden Länge, ist der Film für kleinere Kinder etwas lang, weswegen er erst für Kinder, die die Grundschule hinter sich haben, wirklich interessant sein dürfte. Auch ist er mit vielen Dialogen und einer Handlung ausgestattet, die eher Erwachsene anspricht. Insofern kann man nicht von einem wirklichen Kinder-Tierfilm sprechen, allerdings auch nicht von einem reinen Film für Erwachsene. Der Film wirkt durch diese beiden Seiten etwas unentschlossen, allerdings steckt wohl die Marketingstrategie dahinter, für jede Altersklasse etwas anzubieten.

Fazit: Durchaus unterhaltsam und für Kinder ab 10 ungefährlich; auch die Eltern kommen auf ihre Kosten. [Amazon]

Titel: Antarctica - Gefangen im Eis
von: Frank Marshall (Regie)
Medium: DVD
Bewertung: *** (3/5)

Peter Pan

Das Label „Titania“ hat sich das Motto „atmosphärische Hörspiele“ auf die Fahnen geschrieben und sich damit einen Namen gemacht. Sie arbeiten mit Stimmen von Synchronsprechern und Fernsehschauspielern, legen großen Wert auf die Geräuschkulisse und legen orchestrale Musik als Soundtrack in die Geschichten. Die „Titania“-Produktionen sind wahres Hörspiel-Hollywood und bieten geradezu perfekten Klang. Sprichwörtlich heißt es: „Der Ton macht die Musik“. Währe das so, müsste man Titania uneingeschränkt empfehlen. Doch ein Hörspiel besteht nicht nur aus Klang, sondern auch aus Inhalt, Dialog und Struktur. Und in diesem Punkt sind Titania-Hörspiele oftmals nicht perfekt. Es fehlt ihnen an Seele. Titania klingt so, als hätte man einen Hollywood-Film ohne Bild: Es fehlt etwas. Dieses Etwas muss im Hörspiel anders aufgefangen werden. Durch Soundcollagen, hörbare Gedanken oder andere kreative Momente.

Bei dieser „Peter Pan“-CD habe ich bereits beim Cover gestutzt. Dort sind die widersprüchlichen Angaben „Hörspiel nach dem Kinderbuch“, „Hörspiel-Abenteuer für die ganze Familie“ und „geeignet für Hörer über 14 Jahre“ zu lesen. Beim Hören hatte ich den Eindruck, dass dies wohl ein Druckfehler war, denn die „Peter Pan“-Umsetzung klingt durch und durch nach einem Kinderhörspiel. Allerdings fehlt es ihr an Charme. Die Dialogpassagen sind in der Tendenz zu lang, und der Erzähler ist zu sparsam eingesetzt. Zu Beginn der Geschichte gibt es einen beinahe 15-minütigen Dialog, und im Anschluss leitet der Erzähler mit nur drei-vier Sätzen in eine komplett andere Szenerie über. Hier stimmen Verhältnisse und Struktur einfach nicht. Die Umsetzung ist insgesamt viel zu dialoglastig, was ihr das Fantastische und den Zauber nimmt. Der Erzähler ist trocken und unsentimental. Es geht viel um die Figuren. Schwärmerische Beschreibungen von Nimmerland fehlen fast komplett. Und was hätte es nicht alles zu beschreiben gegeben? Indianerdorf, Piratenschiff, unterirdische Höhle, usw. Da diese Beschreibungen viel zu sparsam auftauchen, hat man beim Hören schnell die Bilder des Disney-Films vor Augen. Und da sind wir wieder beim Grundproblem: Titania macht Filme ohne Bild. Es fehlen die eigenständigen Hörspiel-Merkmale. Schade finde ich auch, dass einige der Dialoge nicht so richtig auf den Punkt kommen, sondern sich oft im Kreis drehen. Hätte man sie ein wenig gekürzt, wäre das Hörspiel kürzer als 82 Minuten und hätte wohl keine Doppel-CD benötigt. [Amazon]

Titel: Peter Pan
von: Titania (Label)
Medium: CD
ISBN-Nummer: 978-3785736401
Bewertung: *** (3/5)

Samstag, 17. Januar 2009

Nelson Mandela

-cp- Der 1918 in Südafrika geborene Nelson Mandela gehört neben Martin Luther King, Steve Biko und Malcom X zu den weltweit bekannten Anti-Apartheid-Kämpfern. Er war 27 Jahre lang als politischer Gefangener inhaftiert. 1990 wurde er entlassen und vier Jahre später zum ersten schwarzen Präsidenten Südafrikas gewählt. Mandela genießt auch bei Künstlern weltweite Anerkennung. So wurde 1988, zu seinem 70. Geburtstag, im Londoner Wembley-Stadion ein Tribut-Konzert für ihn veranstaltet, bei dem u.a. Dire Straits und Simple Minds auftraten. Von Simple Minds stammt auch der Song "Mandela Day". Erklärtes Ziel der Veranstaltung war es, Druck auf Südafrika auszuüben und Mandelas Freilassung zu erzwingen.



Auch für Filmemacher ist Mandela eine spannende Figur. Clint Eastwood (78), der als Regisseur gerade zwei neue Filme fertiggestellt hat, arbeitet nun an einem Film über Nelson Mandela. Morgan Freeman wird die Rolle spielen. Er ist damit der neunte Schauspieler der in einem Film Nelson Mandela darstellt. Es gab bislang fünf Fernsehfilme und drei Kinofilme. Danny Glover (1987), Sidney Portier (1997) und Dennis Haysbert (2007) waren die bislang prominentesten Mandela-Darsteller. Eigentlich müsste Denzel Washington auch mal als Mandela besetzt werden. Als Malcom X war er ja bereits zu sehen.

Links:
- Nelson Mandela auf Wikipedia
- Nelson Mandela als Filmcharakter auf IMDB

Freitag, 16. Januar 2009

Alfa-Telefon - Kampagne und Parodie

-cp- Der Bundesverband Alphabetisierung [Website] sitzt in Münster und setzt sich für die Förderung funktionaler Analphabeten ein. In Kooperation mit der VHS werden deutschlandweit Kurse angeboten, in denen Grundkompetenzen und mehr vermittelt werden. Die Werbeagentur Grey [Website] aus Düsseldorf hat für den Bundesverband zwei Reihen mit TV-Spots produziert. Alle Beteiligten haben kostenlos daran mitgearbeitet. Der bekannteste Werbefilm trägt den Titel "Arbeitsplatz".



Dieser Spot hat nicht nur einen hohen Wiedererkennungswert, sondern auch weite Kreise gezogen, denn es gibt mittlerweile einige Parodien, und die empfinde ich durchaus als Ritterschlag für die Kampagne:

1) "Du kannst kein Türkisch!?" von Kaya Yanar [Youtube]
2) "Du kannst kein Bayrisch!?" [Youtube]
3) "Du kannst kein Ostdeutsch!?" [Youtube]
4) "Du kannst kein Badisch!?" [Youtube]
5) "Du hast keinen Nobelpreis!?" [Youtube]
uva.

Montag, 12. Januar 2009

Golden Globe 2009

-sg- Bruce Springsteen gewann bei der diesjährigen Golden Globe-Verleihung einen Golden Globe für den "Best original song - Motion picture". Er steuerte zum Film "The Wrestler" den Titelsong bei. Der Film wurde in New Jersey, dem Heimatstaat von Springsteen, gedreht, dessen Hauptstadt Philadelphia ist. Für den Titelsong zum Film "Philadelphia" bekam Springsteen 1995 ebenfalls einen Golden Globe (und einen Oscar): für den „Best Original Song – Motion Picture“ für „Streets of Philadelphia“. Der Song "Wrestler" findet sich auf seinem im Februar erscheinenden Album "Working on a dream".
Die Konkurrenz war nicht ohne: Peter Gabriel (Titelsong Wall-E), Clint Eastwood und Jamie Collum (Titelsong Gran Torino) und Beyoncé (Titelsong Cadillac Records) standen u.a. auch zur Wahl. Mickey Rourke gewann für seine Darstellung des Wrestlers einen Golden Globe für die "Best performance by an actor in a motion picture - Drama".

Nach 5 Nominierungen für den Golden Globe und den Oscar:
1996: Beste Nebendarstellerin für Sinn und Sinnlichkeit
1998: Beste Hauptdarstellerin für Titanic
2002: Beste Nebendarstellerin für Iris
2005: Beste Hauptdarstellerin für Vergiss mein nicht!
2007: Beste Hauptdarstellerin für Little Children
hat es nun endlich geklappt: 2 Golden Globes für Kate Winslet: Beste Nebendarstellerin in Der Vorleser und Beste Hauptdarstellerin in Zeiten des Aufruhrs. Da wird sie wohl auch bei den Oscars gute Chancen haben...

Abräumer des Abends war Danny Boyle, Regisseur von u.a. Trainspotting, 28 Tage später und The Beach, dessen Film Slumdog Millionaire vier Golden Globes gewann: Best motion picture, Best director, Best screenplay und Best original score.

Im Bereich TV-Serien ist noch die Mini-Serie John Adams erwähnenswert, die ebenfalls vier Golden Globes gewann: Bester Hauptdarsteller, Beste Hauptdarstellerin, Bester Nebendarsteller und Beste TV-Mini-Serie. Die Serie war in Deutschland bisher nicht zu sehen.

Samstag, 10. Januar 2009

Der Märchenprinz im Märchenwald

Wenn man den Titel liest, dann weiß man nicht so recht, was man von diesem Märchenbuch erwarten soll. Ich rate Ihnen: erwarten Sie nichts, lassen Sie sich einfach überraschen! Für mich ist es ein absolut lohnenswerter Märchenband. Zwölf neue Märchen zum Lesen und zum Vorlesen sind hier versammelt, die durch den Verzicht geschilderter Grausamkeiten und dem klaren und schnörkellosen Erzählstil durchaus kindgerecht sind. Aber auch für Erwachsene sind sie eine unterhaltsame und leichte, aber niemals seichte Lektüre. Denn neben der einfachen Erzählstruktur, die die Märchen auszeichnet, gibt es immer wieder überraschende Wendungen, bei denen Unvorhergesehenes passiert, und zwischen den Zeilen finden sich so manche Anspielungen, die es zu entdecken gibt (zum Beispiel: "Ist Peter der Prächtige" eine Anspielung auf Ludwig XIV?). Wer den bekannten Hörspielautor Christian Peitz kennt, wird das eine oder andere Märchen schon kennen oder zumindest wiedererkennen. Denn es handelt sich um Märchen, die zuvor als Hörspiele für das Radio oder für Hörspiel-CDs verfasst wurden. Umso erstaunlicher, dass Christian Peitz erst jetzt auf die Idee kommt, seinen fantastischen Geschichten die klassische Form zu geben: Das Märchenbuch. Wer dies liest, bekommt Lust auf mehr und nach dieser Lektüre bin ich fast geneigt, Bruno Bettelsheims These "Kinder brauchen Märchen" zu erweitern in Alle Menschen brauchen Märchen". Gut also, dass die Märchentradition hier fortlebt! [HoerSketch] [Amazon]

Titel: Der Märchenprinz im Märchenwald hört einen Schuss, der gar nicht knallt
von: Christian Peitz (Autor)
Medium: Buch
ISBN-Nummer: 978-3837054637
Bewertung: ***** (5/5)

Märchenhelden unterwegs

Diese märchenhaften Kurzhörspiele aus der Feder von Christian Peitz sind charmant, witzig, frech, poetisch, leicht und überraschend. Niemals sind sie platt oder stereotyp, immer sind sie sehr unterhaltsam. Diese Geschichten erzählen uns, wer bei einer Prinzessin bessere Chancen hat: der starke oder der sensible Ritter. Wir erfahren, wie man blutrünstige Drachen zum Vegetarier macht und warum die Eisenbahn erfunden worden ist. Wir leiden mit dem Zauberspiegel, der jeden Tag die Schönheit der Prinzessin bewundern muss und gehen mit Piraten auf große Fahrt. Wer Lust auf ungewöhnliche Abenteuer hat: unbedingt ausprobieren! Besonders gut geeignet für Autofahrten mit der Familie. [HoerSketch] [Amazon]

Der Wind in den Weiden

Der Maulwurf, die Ratte und der Dachs sind gute Freunde. Sie genießen gemeinsam die Natur, gemütliche Treffen und alles, was eine Freundschaft ausmacht. Doch es gibt noch einen vierten im Bunde, einen Kröterich, doch der ist ein Problem-Kandidat, denn er kann schnellen Autos nicht widerstehen. Für eine schnelle Fahrt, tut er alles, übertritt sogar Gesetze. Und da er unverbesserlich ist, droht ihm trotz vieler Hilfestellungen seiner Freunde das Gefängis.

Das Hörspiel ist größtenteils liebevoll gemacht, doch tendiert zu sehr zum Albernen. Die Geschichte spielt zwar im Tierreich, doch sind die Probleme und Situationen doch sehr menschlich. Dies spiegelt sich in der Sprechweise der Schauspieler kaum wieder: es wird gezischt, gequarkt und gekrächzt. Dadurch werden die eigentlich sehr nachdenklichen Inhalte zum Teil aufgehoben. Stellenweise wirkt es geradezu lächerlich. Es wäre besser gewesen, diese schöne, philosphische Geschichte mit etwas mehr Ernsthaftigkeit zu erzählen. Was dieser Hörspielfassung ebenfalls gut getan hätte, wäre ein Erzähler, der kontinuierlich zwischen den Szenen ergänzende Beschreibungen beiträgt. Alles in allem ist dieses Hörspiel für Hörer jeden Alters geeignet, aber für keine Altersgruppe richtig passend. Schade! Da wäre mehr drin gewesen! [Amazon]

Unten am Fluss

"Unten am Fluss" ("Watership Down") ist eine sehr liebevolle Zeichentrickumsetzung der großartigen Geschichte über einen Kaninchenstamm, der ein neues Zuhause sucht. Die Zeichentricktechnik ist nicht perfekt und gerade dadurch sehr lebendig. Der Film vereint die tolle Geschichte von Richard Adams mit einer wunderbaren Atmosphäre von Nebellandschaften und grünen Wiesen und einer großartigen Musik, u.a. dem weltberühmten "Bright Eyes" von Art Garfunkel. Fazit: Absolut sehenswertes Highlight des Zeichentrickfilms.

Es wird häufig diskutiert, ob der Film für Kinder geeignet ist. Ich habe den Film auch als Kind gesehen und fand ihn toll, obwohl er sehr spannend und teilweise grausam ist, aber das sind Märchen ja teilweise auch. Ob Stoffe grausam oder zu grausam sind, hängt sehr von dem Wert der Geschichte und der Ästhetik der Umsetzung ab, und von der Persönlichkeit des Kindes. Man kann Kinder nicht davor schützen, dass ihnen mal ein Film nicht bekommt. Und wenn man es trotzdem versucht, enthält man ihnen vieles vor, was ihnen möglicherweise gut gefallen könnte. Von seinem eigenen Erleben auf das Erleben anderer zu schließen halte ich für einen Fehler. Dieser Film ist meiner Meinung nach gut für Kinder geeignet. Aber: Man muss den Film mit ihnen schauen, damit sie sich ankuscheln können, wenn ihnen etwas Angst macht. [Amazon]

Titel: Unten am Fluss
von: Martin Rosen und Tony Guy (Regie)
Medium: DVD
EAN-Nummer: 7321921374814
Bewertung: ***** (5/5)

Drei Haselnüsse für Aschenbrödel

Es ist sehr rätselhaft, was sich Eichborn bei diesem Hörbuch gedacht hat. Vermutlich nicht viel. Sicherlich ist alles immer irgendwie auch Geschmacksache, und andere Rezensionen zeigen ja, dass dieses Hörbuch einigen Hörern auch gefallen hat, aber es lässt sich in diesem Fall ganz objektiv festhalten, dass hier zwei wesentliche Dinge nicht stimmen:

1. Der Text: Bozena Nemcova ist als Autorin genannt. Dies ist schlichtweg falsch. Bozena Nemcova war (so wie die Brüder Grimm in Deutschland) Sammlerin tschechischer und slowakischer Volksmärchen. Der "Aschenputtel"-Stoff ist in ganz Europa verbreitet gewesen, und Nemcovas Version des Märchens ist eine, die man sich im Gebiet der ehemaligen Tschechoslowakei erzählte. Ihr Märchen war Vorlage für den Film "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel". Soweit so gut. So wie das Hörbuch aufgemacht ist, und vor allem, weil halt Nemcova als Autorin genannt ist, könnte man nun denken, auf der CD sei ihr "Aschenputtel"-Märchen als Lesung zu hören. Dies ist jedoch nicht der Fall. Der Text, der da vorgelesen wird, ist definitiv nicht Nemcovas Märchentext, sondern eher so eine Art Handlungszusammenfassung des Films. Es wirkt so, als würde beschrieben, was im Film zu sehen ist. Da heißt es nicht "Es war einmal...", sondern (im Präsens) "Aschenbrödel liebt es, auf ihrem Pferd Nikolaus durch die Felder und Wälder zu reiten." Die sprachliche Gestaltung ist sehr einfach. Im Grunde muss man sagen, sie ist zu einfach. Da wird kein Märchen erzählt, sondern es wirkt so, als würde man Kindern einen Film schildern, den sie nicht gesehen haben. Und diese Schilderung dauert 20 Minuten.

2. Die Sprecherin: Katharina Schmidt. Sie ist mit Sicherheit sehr bemüht, und diese CD scheint für sie ein Herzensprojekt zu sein, aber ihre Lesung ist nun mal sehr schwach. Sie hat den Tonfall eines engagierten Kindermädchens, und das ist kaum auszuhalten. Dem Vergleich mit Märchenhörbüchern von Manfred Steffen (Deutsche Grammophon), Barbara Nüsse (Jumbo) u.a. kann diese CD bei weitem nicht standhalten. [Amazon]

Spannende Hintergrundinformationen über Aschenputtel finden sich auf maerchenhelden.de.

Oh, wie schön ist Panama

Das "Tiger und Bär"-Universum von Janosch gehört zu Recht zu den beliebtesten und bekanntesten Kinderbuchklassikern. Die warmherzigen Geschichten um die zwei Freunde, die im Kleinen immer etwas Großes erleben, sind zugleich rührend und mit einem unnachahmlichen Janosch-Augenzwinkern erzählt. In dieser Hörbuchfassung ist nun Siegfried Wischnewski (1922-1989) zu hören, der als Schaupieler u.a. durch die Nibelungen-Verfilmung und die Serie "Ein Heim für Tiere" bekannt wurde. Enthalten sind die ersten vier Tiger-und-Bär-Geschichten "Oh, wie schön ist Panama", "Komm, wir finden einen Schatz", "Post für den Tiger" und "Ich mach Dich gesund, sagte der bär." Wischnewskis tiefe Stimme trifft wunderbar den Ton, den diese Geschichten brauchen, sowohl als Erzähler als auch (minimal verstellt) als kleiner Tiger und kleiner Bär. Wischnewski erzeugt genau die Stimmung zwischen Verzauberung und leichtem Augenzwinkern, die Janosch so vortrefflich geschrieben hat. Ein perfektes Hörbuch für kleine und große Träumer. [Amazon]

Titel: Oh, wie schön ist Panama
von: Janosch (Autor), Siegfried Wischnewski (Erzähler)
Medium: CD
ISBN-Nummer: 978-3829104722
Bewertung: ***** (5/5)

Freitag, 9. Januar 2009

Bruce Springsteen 4: Darkness on the edge of town

-sv- Vor einiger Zeit habe ich zugesagt, in diesem Blog nach und nach sämtliche Bruce Springsteen-Alben zu besprechen, was ich mit dem ersten Album und den Alben 9 und 10 bereits getan habe. Es folgt der dritte Eintrag meiner Serie, in der alle Bruce Springsteen-Alben vorgestellt werden sollen.

"Darkness on the edge of town" ist der Titel des vierten Studioalbums von Bruce Springsteen. Es enthält 10 Tracks und erschien am 2.6.1978. Neben Springsteen spielt hier die legendäre E-Street Band in ihrer Traumbesetzung mit: Roy Bittan, Clarence Clemmons, Danny Federici, Steve Van Zandt, Max Weinberg und Garry Tallent.

Der Titel des Albums ist Programm: Darkness. Wie eigentlich das gesamte Frühwerk (mit Ausnahme von Born to run), strahlt auch dieses Album eine deutliche Melancholie und Traurigkeit aus. Leid, Erfolglosigkeit und zunichte gemachte Hoffnung sind die Themen des Albums. Der Text des Titeltracks (Track 10) spricht Bände. Springsteen schreit viele Textpassagen auf dem gesamten Album heraus, presst sie förmlich aus sich heraus - Energie pur. Der Einstieg erfolgt mit "Badlands" (Track 1): "Talk about a dream; try to make it real" - um die Hoffnung, dass alles gut wird, obwohl man vielleicht weiß, dass man kaum eine Chance hat aus dem Sumpf zu entkommen. Ähnlich geht es in Track 8 (Streets of Fire) weiter: "I'm wandering, a loser down these tracks. I'm dying, but girl I can't go back" und auch in Track 5 (Racing in the street): "all her pretty dreams are torn". Track 2, Adam Raised a Cain: "Daddy worked his whole life, for nothing but the pain". Track 3, Something in the Night: "When we found the things we loved, They were crushed and dying in the dirt." Track 4, Candy's Room: "Cause in the darkness there'll be hidden worlds that shine. When I hold Candy close she makes these hidden worlds mine". Track 6, The Promised Land: "I've done my best to live the right way. I get up every morning and go to work each day. But your eyes go blind and your blood runs cold. Sometimes I feel so weak I just want to explode. Explode and tear this town apart". Track 7, Factory: hier der gesamte Text. Track 9, Prove it all night: "But if dreams came true, oh, wouldn't that be nice,But this ain't no dream we're living through tonight".

Fazit: Wohl eines des bedrückendsten aber auch textlich wie musikalisch eines der besten Alben von Springsteen. 10 von 10 Sternen.

Donnerstag, 8. Januar 2009

Verirrungen in der Programmplanung?

-cp- SAT1 hat's einfach drauf. Draußen wintert es extrem, Straßen und Nachrichten sind voll von Schnee und Eis, der Spiegel schreibt Europa versinkt in Eis, Schnee und Chaos. Winter im Januar, das ist, könnte man meinen, nicht so ungewöhnlich. Gut, es hat in der Vergangenheit auch milde Winter gegeben, in denen wenig bis gar kein Schnee liegen blieb. Dennoch waren es irgendwie Winter. Daran, dass wir jetzt Winter haben, zweifelt niemand. Da könnte ein Sender diverse passende Filme zeigen. Schneefilme halt. SAT1 jedoch scheint in seiner Planung mit einem vollkommen anderen Januar-Wetter gerechnet zu haben, denn am Dienstag läuft dort der Film Die Hitzewelle. Der wird natürlich in Anbetracht des tatsächlichen Wetters einen nachhaltigen Effekt erzielen. Naja, bis Dienstag kann sich ja noch einiges tun. Vielleicht wird's der heißestes Tag des Jahres. Wer weiß. Und vielleicht könnte man die "Muppets Weihnachtsgeschichte" endlich mal im Juli ins Programm nehmen.

Für SAT1
Meine persönlichen TOP5 der Filme mit Winterstimmung
1) Beautiful Girls
2) Nobody's Fool
3) Das süße Jenseits
4) Fargo
5) Der Eissturm

Mittwoch, 7. Januar 2009

The ballad of Ira Hayes

-sg- "Flags of Our Fathers" ist ein unter der Regie von Clint Eastwood produzierter US-amerikanischer Spielfilm aus dem Jahr 2006. Es ist ein Film über eines der berühmtesten Fotos des 2. Weltkriegs und die Geschichte dreier Männer, die auf diesem Foto zu sehen sind. Einer dieser Männer war der amerikanische Ureinwohner Ira Hayes, der die Erlebnisse der Schlacht um Iwojima nicht verkraften konnte und im Alter von 32 Jahren als Folge seiner Alkoholkrankheit starb. Der indianische Folksänger Peter La Farge schrieb einen Song über das Schicksal von Ira Hayes, der durch Bob Dylan und Johnny Cash berühmt wurde. Hier der gesamte Text zum Lesen und hier zum Hören:

Dienstag, 6. Januar 2009

Zivilisiert

"Derjenige, der zum erstenmal an Stelle eines Speeres ein Schimpfwort benutzte, war der Begründer der Zivilisation." (Sigmund Freud)

"Die Grenze zwischen Zivilisation und Barbarei ist nur schwer zu ziehen: Stecken Sie sich einen Ring in Ihre Nase, und Sie sind eine Wilde; stecken Sie sich zwei Ringe in Ihre Ohren, und Sie sind zivilisiert." (Pearl S. Buck)

"Sport: ein vernünftiger Versuch des modernen Zivilisationsmenschen, sich Strapazen künstlich zu verschaffen." (Peter Bamm)

Blong

-sg, cp- Die Begriffe und Maßstäbe im Bereich "Humor" und "Unterhaltung" müssen neu definiert werden:

Samstag, 3. Januar 2009

Titelschutz

-cp- Wenn man recherchieren will, ob ein Titel oder eine Marke geschützt ist, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Allerdings geben die folgenden Suchmöglichkeiten keine Garantie, sondern nur einen ersten Hinweis:

Das Kinojahr 2008, Teil 2

-sg- Nach Durchsicht der 140 erfolgreichsten Filme in Deutschland 2008 kann ich mich Chris nur anschließen: ingesamt überwiegen die Enttäuschungen und Durchschnittsware bestimmt das Bild. Eine der wenigen positiven Überraschungen war für mich Once, den ich als ersten Film des Jahres geschaut und rezensiert habe - er bleibt mir nach wie vor als Höhepunkt in Erinnerung. Auch No country for old men hat mich begeistert sowie Wall-E und Kung Fu Panda. Meine Erwartungen voll erfüllt hat John Rambo. Insgesamt gesehen gab es aber wohl bessere Kino-Jahre.

Das Kinojahr 2008, Teil 1

-cp- Das Kinojahr 2008 ist vorbei, und es ist Zeit für ein kleines Resümee. Die Filmstarts-Autoren haben ihre persönlichen Tops und Flops in Listen zusammengefasst. Es ist ganz interessant dadurch zu stöbern. Nach meinem persönlichen Empfinden war das Kinojahr 2008 ziemlich schwach. Viele der hochgelobten Filme fand ich überbewertet ("The Dark Knight", "Baader Meinhof Komlex"), begeistert haben mich eher andere Sachen. Hier meine persönliche Top10 für das Kinojahr 2008.

1. Das Waisenhaus
2. Willkommen bei den Sch'tis
3. There Will Be Blood
4. Things We Lost In The Fire
5. No Country For Old Men
6. Wall-E
7. Brügge sehen... und sterben?
8. Im Winter ein Jahr
9. Tintenherz
10. Kung Fu Panda

Flops:
The Happening, Burn after reading, Fleisch ist mein Gemüse, I Am Legend, Hancock

Freitag, 2. Januar 2009

Froschkönig und Froschprinzessin

Das Märchen "Der Froschkönig" gehört zu den ultimativen Märchenklassikern. Es war für die Brüder Grimm eines der ältesten Märchen, und es wurde in ihrer ersten Märchensammlung von 1812 an erster Stelle gedruckt. Es ist das einzige Märchen der Grimmschen Sammlung, das einen Doppeltitel trägt: "Der Froschkönig oder Der eiserne Heinrich". Zudem wird es durch die (allerdings erst später geänderte) besondere Eingangsformel "In den alten Zeiten, wo das Wünschen noch geholfen hat" eröffnet.

Der Geschichte ist schnell erzählt: Der Prinzessin fällt eine goldene Kugel in den Brunnen. Ein Frosch holt sie wieder heraus. Die Prinzessin hält sich nicht an die Zugeständnisse, die sie ihm gemacht hat, und als ihr Vater, der König, sie dazu zwingt, und der Frosch auch noch in ihrem Bett schlafen möchte, wirft sie ihn aus lauter Ekel und Verzweifelung gegen die Wand. Dadurch verwandelt er sich in einen Prinzen. Am nächsten Morgen kommt Heinrich, des Prinzen Kutscher, und holt das mittlerweile verliebte Paar ab. Unterwegs springen Heinrich nacheinander "drei eiserne Bande" vom Herzen, die er aus Trauer um des Prinzen Verwandlung in einen Frosch getragen hatte, damit das Herz ihm nicht zerspringen konnte. Der Prinz, der das zunächst nicht einordnen konnte, dachte, die Kutsche sei beschädigt. Daher der berühmte Satz: "Heinrich, der Wagen bricht". Nachdem die Bande weg sind, gibt es für Prinz, Prinzessin und den treuen Heinrich ein glückliches Ende.

Das Märchen ist weltweit bekannt und wird oft in verschiedenen kulturellen Zusammenhängen aufgegriffen. Allerdings wird der Frosch dann oft durch einen Kuss der Prinzessin in seine Prinzengestalt zurückverwandelt. Im Originalmärchen wirft sie ihn an die Wand, und so muss es auch sein, damit er sich ver-Wand-eln kann. Eine humorvolle Aufarbeitung von Wahrheit und Klischee gibt es im Märchen "Die mit dem Frosch knutscht", das auf der CD Der Märchenprinz enthalten ist. Außerdem arbeiten die Disney-Studios arbeiten gerade an einem Trickfilm mit dem Titel "Die Princessin und der Frosch" ("The Princess and the frog").

In Osteuropa gibt es noch ein anderes verbreitetes Märchen mit ähnlichen Motiven, nämlich "Zarewna Unke", das manchmal auch "Zarin Unke", "Zarin Frosch", "Die Froschkönigin" oder "Die Froschprinzessin" genannt wird. Zu finden ist es in der russischen Märchensammlung von Alexander Afanasjew.

Die Geschichte hat einige Parallelen zum "Froschkönig", allerdings läuft sie in die andere Richtung: Ein Zar hat drei Söhne, die heiraten sollen. Sie sollen jeweils einen Pfeil schießen und sich da, wo er wieder zu Boden kommt, eine Frau nehmen. Der älteste und der mittlere Sohn bekommen auf diese Weise schöne Frauen. Der Pfeil des jüngeren (Iwan Zarewitsch) jedoch landet im Sumpf, und er muss eine Unke heiraten. Nun sollen die drei Frauen der Zarensöhne Aufgaben erfüllen. Sie sollen in einer Nacht für den Zar ein Brot backen, ihm in der zweiten Nacht einen Teppich weben und sich ihm in der dritten Nacht in all ihrer Pracht zeigen. Der jüngste Sohn zweifelt daran, dass seine Unke dies schafft, doch immer, wenn er eingeschlafen ist, streift sie ihre Unkenhaut ab und ist eine wunderschöne Frau, nämlich Wassilissa, die Allweise. Die ersten beiden Aufgaben (Brot und Teppich) werden gut bewältigt, und auch bei der dritten sieht es gut aus. Als Iwan Zarewitsch jedoch zu Hause die abgestreifte Unkenhaut seiner Frau findet, verbrennt er sie. Dadurch löst er einen Fluch aus: Wassilissa verwandelt sich in einen Schwan und gehört nun Kostschej, dem Unsterblichen. (Kostschej ist ein russischer Märchenbösewicht, der mal als unbesiegbarer Recke und mal als Menschenfresser auftaucht.) Iwan Zarewitsch jedoch macht sich auf den Weg, seine Liebste zu retten. Dabei helfen ihm (durch Wegweisungen und Ratschläge) ein altes Männlein, ein Bär und die Hexe Baba Jaga, die in einer Hütte auf Hühnerbeinen lebt. (Ebenfalls ein häufiges Motiv im russischen Volksmärchen.) Iwan tötet Kostschej, befreit so seine Wassilissa, und das Märchen nimmt ein gutes Ende.

Donnerstag, 1. Januar 2009

Frohes neues Jahr!

-sg- Das Jahr 2008 ist um und auch hier soll Bilanz gezogen werden.
Insgesamt haben Chris und ich in den vergangenen 12 Monaten 333 Einträge in diesen Blog gesetzt, was 0,9 Einträgen pro Tag entspricht. Im Januar waren wir am fleißigsten (61 Einträge), auch im Juli (45), im Mai (44) und im Juni (39) waren wir sehr rege. Im April haben wir es immerhin noch auf 31 Einträge gebracht, ansonsten aber eine eher durchschnittliche bis schwache Performance hingelegt: Dezember 22, August und Februar 21, März 16, Oktober 13 und November 12. Tiefpunkt war der September mit 8 Einträgen - Gott, waren wir da faul...
Unter dem Strich haben wir vor allem sehr viele Dinge als kurios (101 Einträge tragen dieses Label) und die Gesellschaft betreffend (67) empfunden. Aber auch Film, Musik und Fußball kamen nicht zu kurz - gut so!. Ein eher stiefmütterliches Dasein fristet bisher die Kategorie "nachgefragt"- das muss besser werden!
Nun denn, lieber Leser: bleibe uns gewogen, wir bleiben es auch! Ein tolles 2009 von uns!