Montag, 31. Mai 2010

Clint Eastwood zum 80. Geburtstag

-sv- Auf meiner Fahrt zur Arbeit hörte ich heute morgen einen kurzen Beitrag zum Geburtstag von Clint Eastwood, der heute 80 Jahre alt geworden ist. In dem Beitrag sagte Eastwood, dass viele Menschen ihren beruflichen Höhepunkt um die 40 hätten, er hingegen erst jetzt. Dazu passt eine Aussage, die er schon vor längerer Zeit über Charlie Parker gemacht hat: "Wer jung stirbt, beraubt sein Publikum." Mehr kann man angesichts der Filme, die Eastwood seit 1992 gedreht hat, kaum hinzufügen. Seine komplette Filmographie findet sich hier.
Das Phänomen Eastwood auf den Punkt gebracht hat SZ-Filmkritiker Tobias Kniebe: "Die Wahrheit ist: Selbst die Besten der Besten sind, wenn sie keine ganz strengen Regisseure haben, anfällig für das sogenannte Großmimentum ("Achtung, ich spiele jetzt eine wertvolle Emotion, denn ich spiele in einem wertvollen Film!"). Kaum ein Schauspieler, wie wach und gnadenlos selbstkritisch und immun gegen Selbstüberhöhung er auch sein mag, übersteht seine Karriere ohne den ein oder anderen Großmimenfilm. Na gut, Cary Grant vielleicht. Humphrey Bogart. Oder der Größte unter den Gegenwärtigen: Clint Eastwood.
Dazu braucht man gute Gene, die im Zweifelsfall einen Großteil des Jobs allein machen, aber auch eine komplett bullshitfreie, unerschütterliche Professionalität, die auch die genuine Gewissheit evoziert, dass es einem wirklich egal ist, was alle anderen über einen denken - möglicherweise ist bullshitfree eine Art Hauptwesenszug des großen Lakonikers Eastwood."

Sonntag, 30. Mai 2010

In memoriam: Dennis Hopper

-sv- Für mich völlig überraschend, ist gestern Dennis Hopper einem Krebsleiden erlegen. Sein Name dürften den meisten Menschen aus dem Film "Easy rider" (1969) bekannt sein - sein Gesicht wohl eher nicht, ist es doch während des gesamten Films hinter einem enormen Bart und einem nicht weniger großen Hut verborgen. Für Hopper dürfte es seinerzeit nur irgendeine Rolle gewesen sein, ein wenig anspruchsvolle zudem. Denn seit 1954 hatte er schon in über 60 TV- und Filmproduktionen mitgewirkt - vor allem in Western. Später spielte er oft den Mann im Hintergrund - mal den Guten, mal den Bösen. In den letzten Jahren ist es im Kino etwas ruhiger um ihn geworden. Hier ein Nachruf in der SZ und hier einer aus dem SPIEGEL. Hier seine Filme in der IMDb. Rechts Hopper als Victor Drazen in der Serie "24".

Lena gewinnt - Warum eigentlich?

-cp- Die Frage nach dem "Warum" ist vielleicht ein wenig müßig, aber sie muss trotz aller Euphorie auch mal erlaubt sein. Bei "DSDS", so Dieter Bohlen, wäre sie nicht weit gekommen. Und was genau beim Eurovision Song Contest bewertet wird, ist sowieso eine große Frage. Der Song? Der Gesang? Der Auftritt? Eigentlich sollte es bei einem "Song"-Contest ja um den Song gehen. In diesem Fall hätte der Sieger nur Tom Dice heißen dürfen, denn er war im Grunde der einzige, der die Kategorie "Singer-Songwriter" bedient hat. Aber darum geht es nicht.

Betrachtet man Lenas Song kritisch, lässt sich kaum nachvollziehen, warum sie gewonnen hat. Bei "Satellite" kann man nicht unbedingt von der Neuerfindung des Rades sprechen. Die Beats (und viel mehr Musik steckt nicht drin) erinnern stark an Lou Begas "Mambo Number 5" und die Melodie hat die Naivität eines Kinderliedes. Ein starker Song? Nüchtern betrachtet eher nicht. Auch war Lena, technisch gesehen, weit davon entfernt, die beste Sängerin des Abends zu sein. Ihre Art, mit englischen Betonungen umzugehen, ist zudem etwas eigenwillig. Vielleicht kommt es aber darauf gar nicht an, denn eines haben Dieter Bohlens Ziehkinder und die meisten Kandidaten gestern gemein: Auch wenn sie die Töne treffen, singen sie seelenleer und sind absolut austauschbar. Wiedererkennungswert: Null. So hat Lena etwas, das den anderen Kandidaten gestern (und denen bei DSDS sowieso) meist fehlte: viel Herz, Ausstrahlung und eine sehr individuelle Note. Vielleicht war es einfach mal wieder an der Zeit, dem Medienzirkus mit einer leichten, aber doch spürbaren "egal, ich mach einfach mein Ding"-Attitüde zu begegnen. Authentizität ist eben wichtiger als Perfektion. Der Sieg sei ihr jedenfalls gegönnt, auch wenn er zur Folge hat, dass "Satellite" nun wohl noch öfter gedudelt in Radio und Fernsehen wird.

Germany: 12 Points! Lena gewinnt Grand Prix

-sv- Deutschland hat den Eurovision Song Contest gewonnen - unglaublich. Nach Jahren der Hoffnungslosigkeit und der z.T. unendlich schlechten Songs (Höhepunkt war das Jahr 2009), konnte sich Lena Meyer-Landrut mit dem Song "Satellite" in die Herzen der Zuschauer singen. Quer durch alle Nationen gab es hohe Punktzahlen, von "Blockbildung" keine Rede. Aus fast allen Ländern bekam Lena Punkte (nur fünf gaben keinen Punkt: Armenien, Georgien, Israel, Moldawien und Weißrussland) - neun Mal gab es zwölf Punkte: aus Dänemark, Estland, Finnland, Lettland, Norwegen, Schweden, der Schweiz, der Slowakei und Spanien. Und es musste in diesem Jahr auch kein Song sein, der sich an die (vermuteten) Hörgewohnheiten der ehemaligen Ostblock-Staaten anbiederte (dies war mein Rat nach dem Flop 2008) - "Satellite" punktete durch die lebendige Darbietung von Lena und Ihr Charme brach alle Dämme. Nun ist also wahr geworden, was deutsche Grand Prix-Fans fast nicht mehr zu hoffen wagten: nach 28 Jahren und Nicoles Sieg in Harrogate mit "Ein bißchen Frieden", nun endlich wieder ein Sieg - herzlichen Glückwunsch Lena (und Stefan Raab, zu dem die Welt einen schönen Beitrag veröffentlicht hat)!. Weitere ausführliche Informationen hier und hier eine schöne Bilderserie.

Samstag, 29. Mai 2010

Psychowilli

-cp- Heute vor einem Jahr habe ich die Hörcollage "Psychowilli" aus dem Jahr 2004 mithilfe der Crazy Talk-Software zu so etwas ähnlichem wie einem Video gemacht, das ich dann bei YouTube eingestellt habe. Erstaunlicher Weise gab es innerhalb eines Jahres 16.821 Besucher, worüber ich mich sehr freue. Zum einjährigen Bestehen des Clips hier nochmal der "Psychowilli":

Freitag, 28. Mai 2010

Tauss zu 15 Monaten auf Bewährung verurteilt

-sv- Nachdem "Kategorie: Vermischtes" an dieser Stelle am 18. Mai 2010 angekündigt hat, dass der Prozess gegen den ehemaligen Bundestagsabgeordneten Jörg Tauss beginnt (wegen des Besitzes von kinderpronographischem Material), wollen wir nun an dieser Stelle das Kapitel Tauss für beendet erklären: er ist vom Landgericht Karlsruhe zu 15 Monaten Haft auf Bewährung verurteilt worden. Die Richter sahen es an diesem Freitag als erwiesen an, dass sich der 56-Jährige kinderpornografisches Material aus privatem Interesse beschafft hat. Tauss hat gegen das Urteil Revision beim BGH eingelegt, es ist folglich noch nicht rechtskräftig.
Details zum Prozess im SPIEGEL - hier wird mehr als deutlich, dass er sich in Widersprüche verstiegen hat. Tauss ist jetzt vorbestraft und reiht sich ein in die Reihe anderer straffällig gewordener Politiker.
Interessant ist es aus heutiger Sicht, seine Verteidigungsrede vom Anfang 2009 zu hören, in der er standhaft seine Unschuld beteuert [hier] - geglaubt hat ihm schon damals fast niemand. Ironie des Schicksals, dass das von Tauss so geliebte Internet jetzt zum Bumerang wird.

Montag, 24. Mai 2010

Filmstarts - Die Betaversion

-cp- Die Seite filmstarts.de zeichnet sich schon lange durch (in den meisten Fällen) gute Filmkritiken und eine relativ umfangreiche, stetig wachsende Datenbank aus. Seit ein paar Wochen allerdings ist eine Betaversion online. Folgendes hat sich geändert:

1. Die Werbung hat zugenommen und ist aggressiver geworden. (Dinge blenden sich über dem Text ein, den man gerade lesen möchte.)

2. Das Punkte-System wurde verändert. Statt einer Skala, die von 1 bis 10 reicht, gibt es nun eine halbschrittige Skala von 0,5 bis 5. Ist im Endeffekt das gleiche, aber durch die halbschritte umständlicher.

3. Die Seite ist weniger übersichtlich. Zum einen sind Inhaltsangabe und die eigentliche Rezension nun voneinander getrennte Texte, so dass man öfter klicken muss, um an seine Informationen zu kommen. Zum anderen wurde früher, wenn man mit der Maus über den Filmtitel scrollte, als Mini-Pop-Up die Bewertung eingeblendet. Diese Funktion wure gänzlich gelöscht.

4. Die Startseite: Auch früher gab es eine Übersicht der neuen Rezensionen und sonstigen Neuigkeiten auf der Startseite. In dieser Funktion steckt nun eine neue Programmierung: Es wird weitergeblättert, auch wenn man gerade im Leseprozess steckt und sich ein Bild genauer anschauen möchte. Man muss also dauernd zurückblättern.

Es gibt viele Änderungen, und keine einzige ist in ihrer Qualität überzeugend. Auch nach einigen Wochen, die ich bemüht war, mich umzugewöhnen, lässt sich nur eines festhalten: Die sogenannte Betaversion ist in jeder Hinsicht deutlich schlechter. Was soll man sagen? "Flop des Monats"? "Pfui der Woche" - irgendwie so was. Auch wenn die Seite nicht an die Qualität der alten Filmstarts-Version heranreicht, ist im Moment moviemaze.de eine echte Alternative.

Abschließendes Urteil für die Filmstarts-Betaversion: 1 von 10 (in Punkten) oder wahlweise 0,5 von 5 (in Sternen).

Donnerstag, 20. Mai 2010

Streik der Krankenhausärzte: Immer mehr Geld für Ärzte und immer weniger für die Pflegenden

-sv- Die Ärzteschaft will mal wieder mehr Geld. Doch während hier auf hohem Niveau gelitten wird, geht es den Pflegenden ans Eingemachte. Wie der Tagesspiegel heute schreibt, wurden im Pflegebereich "zwischen 1996 und 2008 in den deutschen Kliniken, trotz Arbeitsverdichtung und kontinuierlich gestiegener Patientenzahl, 50 000 Vollzeitstellen abgebaut. Das ist, mit 14,2 Prozent, jede siebte. Im gleichen Zeitraum habe man die Zahl der Klinikärzte um rund 26 Prozent erhöht. Und von den 3,8 Milliarden Euro, um die sich die Personalkosten zwischen 2002 und 2008 erhöhten, landeten 2,9 Milliarden bei den Medizinern. Bei den Pflegekräften dagegen gab es ein Minus von 50 Millionen Euro." (Quelle) Klasse! Ein Krankenhausarzt verdient im Durchschnitt 66.000 € brutto im Jahr (Quelle), eine ausgebildete Pflegekraft im Durchschnitt 35.000 € (Quelle). Nun ist klar, dass mit Ausbildungsgrad und Verantwortung das Gehalt steigen sollte, ob man allerdings in Zeiten wie diesen 5% mehr Gehalt fordern sollte, ist fraglich. Der Ausspruch "mies bezahlt" (Quelle) von streikenden Ärzten zeigt, wie sich die Berufsgruppe selbst sieht und darstellt: kurz vor der Armut und nur ausgenutzt. Dass auch andere Berufsgruppen im Krankenhaus Überstunden machen, dafür aber tatsächlich schlecht bezahlt werden, entgeht der Arroganz der Mediziner. Aber es wird kommen, wie es immer kommt: mehr Geld für Ärzte, weniger für die Pflegenden und Stellenabbau im Pflegebereich - denn wo soll das Geld herkommen, dass die Ärzteschaft braucht, um überhaupt überleben zu können? Interessant wird es in einem Krankenhaus, wenn keine Pflegenden mehr dort sind - entweder, weil sie einfach nicht eingestellt werden oder weil der Job zu unattraktiv ist. Medizinische Versorgung ist nur ein Teil der Genesung - Zuwendung, Verständnis und Hilfe bei den Aktivitäten des tägliche Lebens der andere.
Schade ist in diesem Kontext, dass es die ca. 700.000 professionell Pflegenden nicht schaffen, mit einer Stimme zu sprechen - dies haben die Ärzte den Pflegenden voraus.

Robin Hood 2010

-sv- Die Geschichte von Robin Hood wurde schon mehrfach verfilmt, u.a. 1938 mit Erroll Flynn (3 Oscars), 1960 mit Lex Barker, 1973 als animierte Version vom Disney-Konzern, 1976 mit Sean Connery und 1991 mit Kevin Costner (ausführliche Liste bei Wiki). Dass es den Kämpfer für die Entrechteten nie in der Form gab, wie er in Filmproduktionen dargestellt wurde, steht außer Frage. Realität und Fiktion haben sich bzgl. dieses Helden über die Jahrhunderte immer mehr vermischt und am Ende hat Hollywood das Ganze noch mit Zucker überzogen. Aber egal! Denn nun hat sich Ridley Scott der Figur angenommen und einen 140 Minuten dauernden Blick auf die Zeit geworfen, in der unser fiktiver Held nach 10 Jahren auf diversen Kreuzzügen zurück nach England kehrt. Robin Hood 2010 spielt nämlich in den Wochen vor der Ächtung.
Zum Inhalt: Richard Löwenherz ist tot und durch eine List versucht der französische König, England (das nun von Richards Bruder John regiert wird) zu destabilisieren, um es kurz darauf in einen Krieg zu verwickeln. Wie es so kommen muss, kommt Robin dem Anstifter allen Übels auf die Schliche und rettet England vor einem Sturz des Königs und dem Übergriff durch die Franzosen. Gleichzeitig erobert er noch das Herz von Maid Marion. Leider ist König John sehr undankbar und dreht die Geschichte so, dass Robin ein Geächteter wird, der in den Wald fliehen muss. Hier nun endet der Film - den Rest kennen wir ja u.a. aus o.g. Filmen zur Genüge.
Kritik: Ridley Scott ist bekannt für mehr (Gladiator, Alien, Blade Runner) oder weniger (Königreich der Himmel, American Gangster) bekannte/erfolgreiche Action-Filme/Thriller. Wenn sich dieser Mann der Figur "Robin Hood" annimmt und dann noch Russell Crowe als Hauptdarsteller besetzt, muss es krachen. Und es kracht. Im Grunde kracht es fast nur - leider nur in Form von diversen Schwertkämpfen und nicht inhaltlich. Denn die Story ist so dünn, dass der Film nach 30 Minuten hätte vorbei sein können. Trotzdem benötigt Scott allein 45 Minuten, bis Hood endlich in England ankommt. Das einzig inhaltlich relevante, das bis dahin passiert ist, ist der Tod von Richard Löwenherz - ansonsten nur schwirrende Pfeile und klirrende Schwerter. Langweilig!
Tja, und weil Scott soviel Zeit für Kämpfe verbraucht, muss sich Robin mal eben in ein paar Tagen in Maid Marion verlieben, von Ihrem Schwiegervater als "Sohn" angenommen werden, sein Kindheitstrauma aufarbeiten und England retten. Beliebte Figuren wie Little John und Bruder Tuck werden nebenbei eingeführt, sind aber nur Stichwortgeber für Crowe. Schade, denn diese "Sidekicks" waren in den o.g. Verfilmungen das Salz in der oft trüben Suppe des edlen Retters der Armen.
Durch das viele Gekämpfe fehlt die Zeit, Charaktere zu entwerfen, die einem ans Herz wachsen. Wer stirbt und warum, ist am Ende egal, so blass bleiben die meisten Darsteller. Einzige Ausnahme ist Max von Sydow, der als Sir Walter Loxley einige Highlights setzen kann - leider reißt aber auch er den Film nicht aus dem Tief der Langeweile.
Fazit: Der Versuch, die Figur "Robin Hood" mal von einer anderen Seite zu beleuchten, ist komplett misslungen. Crowe bleibt leider der Gladiator aus dem gleichnamigen Film und Scott nutzt dieselben Muster, um in seinem Film einen harten Kerl mit weicher Schale zu entwerfen. Langweilig!

Mittwoch, 19. Mai 2010

Arschgesicht

-cp- Ich finde es immer wieder unverständlich, warum Menschen, die ohnehin erfolgreich sind, dann auch noch mit Preisen überschüttet werden. Da kriegt ein Film wie Avatar zwei Golden Globes und drei Oscars. Dabei hatte er ein Produktionsbudget von mindestens 237 Millionen Dollar [Wiki]. Ist das Niveau dieses Films in Anbetracht der Mittel, die zu seiner Herstellung verwendet wurden, wirklich erwähnenswert?

Aktuell wundere ich mich darüber, dass gerade Udo Lindenberg wegen seiner "Verdienste um die deutsche Sprache" mit dem Jakob-Grimm-Preis ausgezeichnet wird. [Spiegel] Bei Lindenberg fallen mir immer vor allem Texte wie Arschgesicht [YouTube] und Die Klavierlehrerin [YouTube] ein. Sicherlich hat er auch andere Texte geschrieben, aber mal ganz ehrlich: Sind die wirklich so erwähnenswert? Und dann die Begründung: Er habe bewiesen, "dass anspruchsvolle, schöne Rock-Texte in deutscher Sprache möglich sind und außerordentlich erfolgreich sein können". Sollte man da nicht eher Liedermacher oder Rockmusiktexter auszeichnen, die wirklich anspruchsvolle Texte machen und eben (noch) nicht so erfolgreich sind? Muss man da dem Lindenberg, der sowieso schon sehr erfolgreich ist, noch zusätzlich Geld in den (Verzeihung) Arsch schieben?

Fazit: Leider kommt man nicht umhin zu bemerken, dass viele kulturelle Preisverleihungen einen ziemlich faden Beigeschmack haben.

Mal was anderes

-cp- Ich würde gerne mal wieder ins Kino gehen. Das ist nicht so leicht, wenn man in Minden wohnt, denn hier wird nur Mainstream angeboten. Nur was sollte man sich anschauen? Robin Hood? Nein danke! "Sex And The City 2"? Nö! "Prince Of Persia"? Erst recht nicht! Das Problem, wenn man auf dem Land wohnt: Man hat nur wenige Filme zur Auswahl. Vornehmlich Mainstream. Und das Mainstream-Kino wird in meinen Augen immer uninteressanter. Was ich mir vom Kinofilmen der Zukunft wünsche:
1. Filme, deren Sinn über das Bedienen der 3D-Technik hinaus geht.
2. Weniger Comic-Verfilmungen und belanglosen Fantasy-Quatsch.
3. Einen Woody Allen-Film ohne neurotische Figuren und permanentes Geplapper.
4. Einen Film von Quentin Tarantino, der ohne Gewalt auskommt.
5. Einen Ridley Scott-Film, der mit subtilen Mitteln eine subtile Geschichte erzählt.

Dienstag, 18. Mai 2010

Kurz informiert: Prozess gegen Tauss beginnt.

-sv- Wie Kategorie: Vermischtes schon im März berichtet hat, geht es für den ehemaligen SPD-Abgeordneten Jörg Tauss nun ums Ganze: in Karlsruhe wird vor dem Landgericht sein Fall behandelt. Mehr dazu im Spiegel und in unserem Archiv.

Mittwoch, 12. Mai 2010

Prominent und Kompliment

-cp- Google schlägt seit geraumer Zeit eine Auswahl beliebter Suchbegriffe vor. Man muss nur einen Buchstaben eingeben, und schon gibt es in einem unterhalb der Suchmaske eingeblendeten Feld eine Liste prominenter Treffer. Interessant wird es, wenn man bei der Bildersuche "nat" eingibt. Natalie Portman wird hier an zweiter Stelle angezeigt, was zweifelsohne für ihre Berühmtheit spricht. Und wenn man sich ihre direkten "Nachbarn" so ansieht, ist das schon ein ziemliches Kompliment.

Sonntag, 9. Mai 2010

Zunächst unbekannt

-cp- In meiner alten Heimat (Münster, Erphoviertel) wurde ein Verbrechen begangen, und über dieses Verbrechen wird in den Westfälischen Nachrichten berichtet. Der Bericht besteht aus drei Sätzen.

1) "Zwei maskierte Räuber haben in der Nacht zum Sonntag eine Tankstelle am Bohlweg überfallen." Daran ist wohl nicht viel zu rütteln. Der Kern der Meldung ist im ersten Satz zusammengefasst.

2) "Nach Polizeiangaben bedrohten die beiden Männer den Angestellten mit einer Schusswaffe und zwangen ihn, die Kasse zu öffnen." Auch wenn es keine direkte Erwähnung findet, kann man sich fast denken, dass sich die Räuber nicht mit dem Öffnen der Kasse zufrieden gegeben haben. Sie werden schon auch Geld daraus mitgenommen haben, denn sonst wären sie keine Räuber (§250 StGB), sondern lediglich Nötiger (§240 StGB). Der neugierige und/oder besorgte Leser hätte doch an dieser Stelle gerne mehr Details gehabt.

3) "Anschließend flüchteten sie zu Fuß in zunächst unbekannte Richtung." Vom fehlenden unbestimmten Artikel mal ganz abgesehen, ist diese Formulierung interessant. Wenn die Richtung zunächst unbekannt war, ist sie dann später noch bekannt geworden? Wenn ja: Welche Richtung war es denn? Philosophische Abgründe tun sich auf. Aber: Sie schließen sich auch schnell wieder, denn: Der Bericht ist bereits zuende.

Wie so oft blieb die Lektüre der Westfälischen Nachrichten aus verschiedenen Gründen etwas unbefriedigend. Schon die Brüder Grimm definierten in ihrem Deutschen Wörterbuch eine Nachricht so: "Nachrichten sind neue sowie wahrheitsgemäß und sorgfältig wiedergegebene Informationen." Aktualität und Wahrheitsgehalt sind nicht das Hauptproblem. Artikel, aufgerufen am 9. Mai 2010, 17:15 Uhr.

Berlin, 5. Mai 2010

-sv- Wer würde meinen, dass dieses Foto in Berlin aufgenommen wurde? Es ist der Blick aus dem "Hotel Benn" in der Ritterstraße 1 in Berlin-Spandau.

Alle hassen Chris und sind verrückt nach Steve

-sv- Kinofilme und TV-Serien haben manchmal komische Namen; aufgefallen sind mir in diesen Tagen die folgenden beiden.

  • "Alle hassen Chris": eine Comedy-TV-Serie [Wiki-Link], die von September 2005 bis Mai 2009 in den USA lief und derzeit in Deutschland auf Pro Sieben ausgestrahlt wird. Die Idee zur Serie, die vom Alltag eines Afro-Amerikaners im Brooklyn der 80er-Jahre handelt, kam von Chris Rock, der auch den Erzähler gibt. Die Serie spielt mit den Vorurteilen gegenüber Schwarzen und greift diese ironisch auf.
  • "Verrückt nach Steve" ist eine Kinokomödie mit Sandra Bullock, für die Bullock zwei Goldene Himbeeren 2010 bekam (Schlechteste Schauspielerin und Teil des schlechtetsen Leinwandpaares). Der Film floppte an den Kinokassen. Bullock erhielt 2010 auch den Oscar für ihre Performance in Blind side (Beste Hauptdarstellerin).

Iwein Löwenritter

-cp- Alle zwei Jahre verleiht die Stadt Hameln den Rattenfänger-Literaturpreis. Ausgezeichnet werden Bücher, die sich an Kinder und Jugendliche richten und das Gerne Sagen, Märchen, fantastische Erzählungen bedienen. Preisträger in diesem Jahr ist das Buch "Iwein Löwenritter" von Felicitas Hoppe. Es handelt sich um eine Neuerzählung eines mittelalterlichen Romans rund um den Ritter Iwein, einem Mitglied der Tafelrunde König Arturs. Die in Hameln geborene Autorin Felicitas Hoppe wurde bereits mehrfach mit Literaturpreisen ausgezeichnet. Das Buch enthält vier ganzseitige Farbtafeln, die von Michael Sowa illustriert wurden. Sowa hat sich durch diverse Buchillustrationen einen Namen gemacht. Besondere Aufmerksamkeit erhielt er allerdings durch seine Mitwirkung an dem Film Die fabelhafte Welt der Amélie: Er steuerte nicht nur die Bilder aus Amélies Schlafzimmer, sondern auch das Krokodil aus der Anfangssequenz und die berühmte Schweinelampe bei.

Das Buch "Iwein Löwenritter" wurde besonders für seine sprachliche Gestaltung gelobt, die es schafft, den mittelalterlichen Stoff "sachkundig, engagiert und mit ausgeprägtem Humor" zu erzählen.

Freitag, 7. Mai 2010

Domino

-cp- Der Domino-Effekt, umgangssprachlich auch Kettenreaktion genannt, hat schon des öfteren Filmemacher gereizt. Ein sehr schönes Beispiel ist der fallende Wassertropfen aus dem Film Die Stadt der verlorenen Kinder, der eine kleine Katastrophe auslöst. Ein weiteres schönes Beispiel ist folgendes Musikvideo der Gruppe OK Go.

Mittwoch, 5. Mai 2010

Schweigen ist Gold?

-cp- Zitate sind etwas Spannendes. Obgleich da Sätze aus jedem Zusammenhang gerissen werden, haben sie oft eine erstaunlich große Aussagekraft. Im Internet gibt es mittlerweile einige Quellen, die unterschiedlichste Zitate anbieten. Das allerdings, auf das ich heute gestoßen bin, gibt mir einige Rätsel auf.