Mittwoch, 30. April 2008

15 Jahre Internet

-sg- ...und alles, was es dazu zu sagen gibt, kann man bei ralkorama lesen!

Dienstag, 29. April 2008

Montag, 28. April 2008

Sexy und unsexy

-cp- Die Internetpräsenz von "Die Welt" (klingt nach schlechtem Deutsch, aber in diesem Fall, muss es wohl so hier stehen) zeigt zwei Fotostrecken über Frauen. Die Sexiest 2008 und die Unsexiest 2008. Mittlerweile finde ich es gar nicht mehr so lustig, dass Bill Kaulitz immer unter den unattraktiven Frauen zu finden ist. Dass es für die Top100 nicht reicht ist zwar klar, aber so hässlich ist er/sie/es nun wirklich nicht. Aber mal Spaß beiseite. Auffällig finde ich, dass es diverse Damen gibt, die in beiden Listen auftauchen, z.B. Cameron Diaz, Heidi Klum und Paris Hilton. Und bei einigen der vermeindlichen Schönheiten wurden echt unvorteilhafte Fotos gewählt. Letztlich ist es lustig, sich da mal durchzuklicken, aber alles in allem sind diese Top- und Flop-100 doch voll für den Eimer.

Volksvertreter

-cp- Wenn ich das Demokratie-Konzept ansatzweise verstanden habe, dann wählt das Volk Politiker zu Abgeordneten, damit diese die Ansichten des Volkes vertreten. Mal ganz banal ausgedrückt. Erstaunt bin ich dann immer, wenn folgendes passiert: In Münster waren sich CDU, SPD und die FDP einig, dass auf dem Hindenburgplatz für viele Millionen Euro eine Musik- und Kongresshalle errichtet werden soll. So beschloss der Rat im Oktober den Bau dieser Halle.

Der Hindenburgplatz ist zwar alles andere als schön, denn er ist eine Mischung aus Asphalt- und Schotterfläche und wird zum Großteil als Parkplatz verwendet, aber zum einen bietet er freie Sicht auf die Promenade und das dahinter liegende Schloss, und zum anderen bietet er Platz für den Münsteraner Send, der dort dreimal im Jahr stattfindet, für Zirkus usw. So kam es, dass die Münsteraner Bürger eigentlich eher gegen eine solche Halle waren, vielleicht der hohen Investition wegen, vor allem aber, weil sie den Hindenburgplatz so belassen wollten. Es wurden Unterschriften gesammelt, und gestern nun wurde ein Bürgerentscheid zu diesem Thema getroffen: Die Halle wird nicht gebaut. Wahrscheinlich sind die Herren Politiker nun frustriert, weil die Halle der Stadt langfristig Geld eingebracht hätte, aber es geht halt nicht immer nur darum. Abgeordnete sollten als Volksvertreter durchaus die Ansichten des Volkes vertreten, und das haben sie in diesem Punkt nicht wirklich getan.

Manchmal wünscht ich es wär nochmal viertel vor Sieben...

-sg- „Die Sehnsucht, aus der Vergangenheit etwas wiederauferstehen zu lassen, muss ungestillt bleiben. Nichts ersteht wieder auf», sagte Reinhard Mey in einem Gespräch mit der tz vom Samstag, in dem es um Musik-Revival ging und eine anstehende Veröffentlichung von Mitschnitten der legendären Konzerte auf der Burg Waldeck in den 60er Jahren. Recht hat er, da kann ich mir noch so viele ???-MC´s anhören. Schade eigentlich... Mey selbst hat die Sehnsucht nach dem Vergangenen in einem wunderschönen Lied vertont

Wie Kaspar Hauser gelebt

-sg- Und in der heutigen Zeit unfassbar...

Sonntag, 27. April 2008

Singles in Deutschland

-cp- Die Zahlen sind nicht ganz aktuell, sondern bereits 3 Jahre alt, aber laut einer von Parship in Auftrag gegebenen Studie sollen in Deutschland ca. 11,2 Millionen Menschen Singles sein. Wenn ich es richtig verstanden habe, zählt man in der Statistik erst ab 18 (und natürlich ungebunden) als Single, hier und da ist es etwas undurchsichtig. Derzeit leben in Deutschland 82 Millionen Menschen, davon sind 12 Millionen minderjährig. Zieht man diese Zahlen zusammen (11,2 von 70 Millionen), bedeutet das, dass ca. 16% der in Deutschland lebenden Menschen Singles sind. (Parship hat allerdings 20% angegeben, sei es aus Werbetechnischen Gründen, weil verwitwete, ältere Menschen nicht mehr zählen oder weil im Büro von Parship der Taschenrechner einen Defekt hat.) Mehr als die Hälfte der Singles sind in der Altersgruppe 18-40 Jahre zu finden. In Großstädten ist der Singleanteil ungefähr doppelt so hoch wie in ländlichen Regionen.

Die Partnersuche ist ein echter Markt geworden, und anders als früher, als es vereinzelt Heiratsvermittlungen gab, ist die Hemmschwelle von Singles, sich vermitteln zu lassen, deutlich gesunken. Die meisten Dating-Foren finden sich im Internet, denn ohne das Netz geht bekanntlich nichts mehr. Von mehr als 2500 Kontaktbörsen wird mittlerweile ausgegangen, teilweise dienen diese nur zum Online-Kennenlernen, teilweise bieten sie aber auch Aktionen wie zum Beispiel beim Speeddating.

Aber nach wie vor ist von Singles Eigeninitiative gefragt, sei es durch die klassische Kontaktanzeige oder durch individuelle Versuche, Leute kennenzulernen, wie z.B. das in Eigenregie gegründete Singlefrühstück in Berlin.

Freitag, 25. April 2008

Philosophischer Tiger?

-cp- Die mittlerweile sehr bekannten Calvin und Hobbes-Comics sind zum Großteil wirklich lesenswert. Sie geben auf liebenswerte und ziemlich trockene Art Einblick in die Welt eines Kindes (Calvin) und seines natürlich lebendigen Kuscheltieres (Hobbes). Interessant finde ich heute mal die Frage ob Calvin nach Johannes Calvin und Hobbes nach Thomas Hobbes benannt wurde. Einen reformatorischen und vor allem philosophischen Charakter kann man den Comics durchaus zusprechen. ;-)

Wer sich, am Rande bemerkt, für Thomas Hobbes interessiert, dem sei diese zeitgenössische Einordnung ans Herz gelegt.

Klassische Musik, Ludwig und der Tod

-cp- An dieser Stelle gibt es heute zwei wahre Geschichten, in denen jeweils klassische Musik, ein König namens Ludwig und eine ungewöhnliche Todesursache eine Rolle spielen:

(1) Jean-Baptiste Lully war Komponist des Barock und arbeitete vor allem am Hofe Ludwig, des XIV. Es war damals üblich, dass Komponisten ihre Werke selbst dirigieren. Heute können das die meisten nicht mehr, weil sie ja inzwischen verstorben sind. Wie dem auch sei, Lully dirigierte seine Werke selbst, und zu der Zeit waren die Taktstöcke der Dirigenten anders als man sie heute kennt: Sie waren deutlich größer und schwerer und dienten nicht dazu, den Takt durch Herumfuchteln anzuzeigen. Der Takt wurde hörbar gemacht, indem die Dirigenten den Taktstock auf den Boden stampften. Lully stampfte sich dabei auf den Fuß, verletzte sich, verweigerte die Behandlung und starb deshalb an Wundbrand.

(2) Neben dem Sonnenkönig Ludwig, dem XIV. von Frankreich, gab es ja auch noch Ludwig, den II. von Bayern. Dieser hatte auch mit Musik zu tun, denn er war Förderer Richard Wagners und finanzierte unter anderem den Ring des Nibelungen. Außerdem ist er Erbauer des berühmten Schlosses Neuschwanstein. Er wird auch gerne als Märchenkönig bezeichnet. Sein Abgang allerdings war wenig märchenhaft: Zunächst wurde er als "seelengestört" bezeichnet und entmündigt. Und dann er starb gemeinsam mit seinem Arzt, Professor Bernhard von Gudden, im seichten Uferwasser des Starnberger Sees in Bayern. Ob er sich das Leben nehmen wollte und dabei seinen möglichen Retter mitgerissen hat oder gar bei einem Fluchtversuch erschossen wurde, weiß man heute nicht genau. Aber kurios ist die Geschichte auf jeden Fall.

Lady Bitch Ray

-sg- Harald Schmidts abendlichen Ulk schaue ich mir nicht mehr an, seit Oliver Pocher ihm zur Seite steht. Allerdings gab es gestern so eine Art Zwischenfall, den ich leider nicht live verfolgen konnte. Lady Bitch Ray war zu Besuch! Ihr bürgerlicher Name lautet Reyhan Şahin: "Nach ihrem Abitur studierte sie Linguistik, Germanistik und Sexualpädagogik an der Universität Bremen und schloss ihr Studium als Magistra ab. Ihre Magisterarbeit mit dem Thema „Jugendsprache anhand der Darstellung der Jugendkultur HipHop“ wurde in einer Anthologie im Brockmeyer-Universitätsverlag veröffentlicht. Derzeit arbeitet sie an ihrer Doktorarbeit über „Semiotik der Kleidung“. Außerdem leitete sie an der Universität Bremen als Lehrbeauftragte im Wintersemester 2007/2008 die Lehrveranstaltung „Einführung in die Kleidungssemiotik“." (aus Wiki). Hier die SZ-Nachtkritik zum erwähnten "Zwischenfall" und hier ein Blog-Eintrag von Chris zu LBR. Die Gute ist mal wieder ein nettes Beispiel für die zunehmenden Kontingenzerfahrungen beim TV-Konsum - auf nichts kann man sich verlassen, nicht mal eine scheinbare Proletin ist tatsächlich eine - womit ich nicht behaupten will, dass ein Dr.-Titel mit guten Manieren einher geht und Fäkalsprache ein Privileg der Unterschicht ist - verdammte Sch...

Mittwoch, 23. April 2008

Die Bildungsreise


-cp- Die Bildungsreise ist eine Novelle von Hartmut Lange. Inhalt: Der Kunsterzieher Müller-Lengsfeldt aus Berlin nimmt an einer Gruppenreise in Italien teil. Diese Reise verläuft auf den Spuren des Archäologen Johann Joachim Winckelmann (1717-1768). Die Reiseleiterin, Frau Ziegler, wirkt anziehend auf ihn, und so entsteht zwischen ihm und Herrn Schmeer, einem anderen Mitglied der Reisegruppe, eine nicht ausgesprochene Konkurrenz um die Gunst der Reiseleiterin. Die Reise endet nach einer Woche und Müller-Lengsfeldt beschließt, Winckelmanns Wirken auf eigene Faust bis zu seinem mysteriösen Tod in Triest weiter zu verfolgen. Seine Motive für dieses Vorhaben werden nie wirklich benannt. Sicherlich gibt es eine inhaltliche Neugierde auf der einen Seite, aber auf der anderen scheint diese private Bildungsreise auch der Versuch zu sein, Eindruck auf Frau Ziegler zu machen. Müller-Lengsfeldt ist ein eigensinniger Mensch, den seine Einsamkeit hilflos gemacht hat. Seine Versuche Kontakt aufzubauen wirken teilweise beinahe trotzig, als wäre er selbst ein pubertierender Teenager so wie die Schüler, die er als Kunsterzieher betreut. Letztlich führt dies zu viel Unverständnis und zur Verstärkung seiner Einsamkeit.

Die Novelle ist leicht zu lesen und wirkt selbst wie eine kleine Bildungreise. Neben anschaulichen Beschreibungen der Sehenswürdigkeiten erfährt man einiges über den Archäologen Winckelmann, auf dessen Spuren die Hauptfigur wandelt. Und als ob diese beiden Ebenen nicht schon genügen würden, spielt Hartmut Lange mit dem Begriff der Novelle selbst und lässt an einigen Stellen einen Falken auftauchen, der als doppelte Anspielung zu verstehen ist, zum einen bezieht er sich auf den italienischen Autor Boccaccio, der als Urvater der Novelle gilt und dessen Falkennovelle den deutschen Schriftsteller Paul Heyse dazu bewegte, die sogenannte Falkentheorie zu entwickeln, die besagt, dass eine Novelle in der Regel ein Dingsymbol enthält, in dem sich der zentrale Konflikt der Geschichte wiederspiegelt.

Die besagten Tiefgründigkeiten in Hartmut Langes Novelle geben dem ganzen sicherlich ein hohes literarisches Niveau, allerdings wirkt sich ein hohes Niveau manchmal negativ auf den Unterhaltungswert eines Textes aus, und so ist es auch bei "Die Bildungsreise". Denn immer dann, wenn man über den Text erstmal nachdenken muss, gerät er ins Stocken und büßt an emotionaler Wirkung ein. Das Ende der Geschichte ist zunächst etwas unbefriedigend und scheint für interpretierwütige Deutschlehrer geschrieben zu sein. Dennoch ist diese Novelle insgesamt lesens- und empfehlenswert.

Sonntag, 20. April 2008

Die NEON

-cp- Wenn man mal unterwegs ist und zum Beispiel am Bahnhof oder sonst wo ein Stündchen Zeit überbrücken muss, gibt es verschiedene Dinge, die man tun kann. Eine Zeitschrift kaufen ist eine schöne Möglichkeit. Bei der Auswahl stellt man fest, dass Zeitschriften (obwohl mit Werbung gespickt) ziemlich teuer geworden sind. Zumindest die interessanten. Und während man stöbert, fällt einem vielleicht die NEON, das Lifestyle-oder-was-auch-immer-Heftchen für junge Erwachsene, in die Hand. Stylische Aufmachung, günstiger Preis. Da greift man mal zu. Die Themen wirken erstmal ganz interessant, und wenn man anfängt zu blättern, fällt einem schnell auf, dass die NEON echt gut gestaltet ist. Ein Fehler, den man allerdings nicht machen sollte, ist das Lesen der Artikel, denn dabei kommt immer dasselbe raus. Ein eigentlich recht interessantes Thema wird belanglos und so uninteressant aufbereitet, dass man bereits nach wenigen Zeilen keine Lust hat weiter zu lesen. Es werden nervige, pauschale und unhaltbare Behauptungen über das Beziehungsleben oder sonstige Alltagsdinge aufgestellt, und man fragt sich, was für Probleme die Autoren eigentlich haben, und warum die Redaktion ihre Artikel nicht verhindert. Gut für die NEON ist allerdings, dass der Ärger über die verschwendeten 3,00 Euro schnell verpufft und das Erlebnis nicht im Gedächtnis haften bleibt. Denn wenn man einen Monat später wieder mal warten muss und sich Zeitschriften anschaut, dann kauft man vielleicht wieder die NEON und ärgert sich aufs Neue.

Die Rauchnovelle

-cp- Kleine Frage mal am Rande: Wenn das Rauchverbot dann tatsächlich für die Gastronomie verpflichtend ist, was macht dann die Gastronomie mit ihren Aschenbechern? Ebay? Vielleicht wird ja auch die Zahl der Selbstmorde steigen. Würde schon einen theatralischen Effekt machen, wenn sich ein Wirt wegen des Rauchverbots mit einem Aschenbecher des Leben nimmt.

Montag, 14. April 2008

Das richtige "Outfit"

-cp- Dass Film- und Popstars sich gern auffällig kleiden, ist nichts Neues. Und "Kleider machen Leute", der Titel von Gottfried Kellers Novelle, ist längst zu einer oft gebrauchten Redewendung geworden, auf deren Rücken sich ganze Fernsehshows sich mit den Outfits der sogenannten Stars befassen. Dass nun auch Angela Merkel mit einem Abendkleid für Aufsehen sorgte, ist nicht nur für Angela Merkel, sondern auch für Klatsch-Journalisten eine Überraschung.

Sachen gibts ... Teil 2

-sg- Mirko Slomka braucht einen neuen Job... Ich bin nicht überrascht...
(Teil 1)

MFG

-cp- Ich persönlich bin kein großer Freund von Abk. und schreibe i.d.R. selbst z.B. und usw. aus. Abk. sind m.E. unpersönlich, ich verknüpfe sie mit Bürokratendeutsch, mit der Zeit des Nationalsozialismus (da wurde m.W. ziemlich gerne abgekürzt) und mit der Spracharmut der Chat- und SMS-Kultur. Außerdem kenne ich viele Abk. gar nicht und muss oft nachschlagen, was sie bedeuten. Man glaubt gar nicht, wie viele Bedeutungen sich hinter einer einzigen Abk. verbergen können. Das oft auftauchende bg z.B. kann vielerlei bedeuten, zum einen "big grin", womit eine Form der grinsenden Zustimmung gemeint ist, zum anderen aber auch "bis gleich". Wenn mir jetzt jemand "bg" schreibt, woher kann ich dann wissen, ob er mich angrinst, mich gleich besuchen will oder möglicherweise in Bulgarien oder Bergamo ist? Dafür kann "bg" laut Abk.-Verz. nämlich auch stehen. Ich bin der Meinung, man sollte Dinge wieder ausschreiben, der eindeutigeren Verständlichkeit und hochwertigeren Sprachqualität wegen. q.e.d. MFG cp

Sonntag, 13. April 2008

Die Novelle - eine aussterbende Gattung?

-cp- In der Gegenwartsliteratur spielt wohl im Bereich der Prosa-Texte der Roman die größte Rolle, jedenfalls ist er in den Bestseller-Listen die am meisten vertretene Literaturgattung. Aber das war nicht immer so, im Gegenteil, der Roman ist literaturwissenschaftlich eine relativ junge Form. Noch im 19. Jahrhundert war auch die Novelle eine sehr häufig vertretene Prosa-Form, berühmte Überbleibsel sind Der Schimmelreiter oder Aus dem Leben eines Taugenichts. Was eine Novelle genau ist, und was sie von einem Roman, einer Erzählung oder einer Kurzgeschichte unterscheidet, das wird stellenweise sehr kontrovers diskutiert. Einigkeit herrscht wohl in dem Punkt, dass die Novelle in ihrer Form (Länge und Erzählweise) irgendwo zwischen Kurzgeschichte und Roman anzusiedeln ist, die meisten Novellen haben etwa zwischen 100 und 150 Seiten. Die Handlung wird straffer erzählt, als es beispielsweise in Romanen üblich ist, aber es gibt sicherlich auch Bücher, die im Grenzbereich zwischen Roman und Novelle liegen.

In der Gegenwart sind Novellen selten geworden, was ich persönlich sehr schade finde, denn für mich haben Geschichten mittlerer Länge einen ganz eigenen Reiz. Einige noch gar nicht so alte Novellen sind bereits jetzt nicht mehr lieferbar, aber zum Glück gibt es auch andere, die sich nach wie vor gut verkaufen. Besonders begeistert haben mich Die Schachnovelle von Stefan Zweig und natürlich Die Geschichte von Herrn Sommer von Patrick Süskind.

Für alle Novellen-Interssierten habe ich mal wieder eine Empfehlungsliste angelegt, diesmal mit chronologischer Sortierung.

Freitag, 11. April 2008

50 Tage vergessen


-cp- Fabio ist 33 Jahre alt und Journalist. Als er eines Tages im Krankenhaus erwacht, stellt er fest, dass die Frau, die ihn besucht und ihn küsst, ihm völlig unbekannt ist. Die Frau, für die er Gefühle hat, hat ihn verlassen, wegen seiner Affäre mit dieser Fremden. Fabio ist als Journalist einer großen Sache auf der Spur gewesen und hat wohl in diesem Zusammenhang einen Schlag auf den Hinterkopf bekomnen. Er hat die letzten 50 Tage vergessen. Doch sein ehemaliges soziales Umfeld will mit ihm nicht mehr viel zu tun haben, denn in diesen 50 Tagen habe er sich schlecht benommen und sei ihnen Fremd geworden. Parallel zu seinem körperlichen (Physiotherapie) und geistigen (Neurologie) Aufbauprogramm, recherchiert Fabio sich selbst und eben dieser großen Sache, an die er ebenfalls keine Erinnerung mehr hat, hinterher.

Martin Suter ist mit Ein perfekter Freund ein sehr kurzweiliger und lesenswerter Roman gelungen, allerdings nicht der ganz große Wurf, denn die Krimihandlung, die hinter dem Gedächtnisverlust steckt, kommt doch arg reißerisch und konstruiert daher. Amnesie-Geschichten gibt es immer mal wieder, und meistens (wie auch in diesem Fall) ist es spannend zu verfolgen, wie die Protagonisten sich selbst wieder finden müssen. Wer Geschichten dieser Art mag, findet in "Ein perfekter Freund" durchaus eine der besseren, die durch eine klare, stellenweise sehr humorvolle Sprache besticht und die Grundspannung von der ersten bis zur letzten Seite aufrecht hält.

Wer sich für Amnesie-Geschichten interessiert, findet weitere auf meiner frisch angelegten Amnesie-Lieblingsliste. Hier finden sich Romane, Filme und Hörspiele rund um das Thema Amnesie.

Immer diese Ismen

-sg- Süddeutsche gelesen, wieder was gelernt, diesmal der -ismus:

Präsentismus nennen Arbeitsmediziner das Phänomen, dass ein Mitarbeiter, der krank ist, zur Arbeit geht. Das Gegenteil, Krankfeiern, nennt man Absentismus. Letzterer geht bestimmt häufig mit dem Absinthismus einher, der wiederum mit dem Alkoholismus. Dagegen hilft oft nur ein Exorzismus, bei den meisten Trinkern herrscht aber wohl eher ein mehr oder weniger fröhlicher Fatalismus. In diesem Sinne: Prost!

Donnerstag, 10. April 2008

Frauen

-cp- Lassen wir doch den Erfolg mal einen Augenblick links liegen und kümmern uns um das Thema Frauen:

"Frauen: die Holzwolle in der Glaskiste des Lebens." (Kurt Tucholsky)

"Manche Männer bemühen sich lebenslang, das Wesen einer Frau zu verstehen. Andere befassen sich mit weniger schwierigen Dingen z.B. der Relativitätstheorie." (Albert Einstein)

"Es gibt zwei Perioden, in denen ein Mann eine Frau nicht versteht: vor der Hochzeit und nach der Hochzeit." (Robert Lembke)

Erfolg

-cp- Erfolg ist doch etwas positiv besetztes, das sich jeder irgendwie wünscht. An dieser Stelle soll nun etwas Nachhilfe gegeben werden, für alle, die gern etwas erfolgreicher wären, und nicht wissen, wie ihnen das gelingen kann. So geht's:

1. Definition
Sozial- und Geisteswissenschaftler würden zunächst mal eine genauere Definition von Erfolg verlangen. Was ist Erfolg und welchen Lebensbereich betrifft er? Meint Erfolg nun wirtschaftlichen Erfolg? Persönlichen Erfolg? Auch hierzu weiß Wikipedia eine schnelle Antwort: "Erfolg ist ein als positiv empfundenes Resultat eigenen Handelns." Das trifft also alle Lebensbereiche.

2. Der Weg
"Das Geheimnis des Erfolges ist, den Standpunkt des anderen zu verstehen", soll Henry Ford gesagt haben. Das wäre dann quasi in Ungefähr so was Ähnliches wie Empathie. Dass nun empathische Menschen sonderlich erfolgreich sind, wage ich zu bezweifeln. Nicht umsonst heißt es auch "Du musst ein Schwein sein in dieser Welt". So hat es zumindest Lukas Hilbert getextet. Andere Menschen zu verstehen und dennoch ein Schwein zu sein, ist nicht zwangsläufig ein Widerspruch. Die Lücke zwischen diesen beiden Zitaten schließt ein drittes: "Eine Erfolgsformel kann ich dir nicht geben; aber ich kann dir sagen, was zum Mißerfolg führt: der Versuch jedem gerecht zu werden." (Herbert Bayard Swope, Pulitzer-Preisträger von 1917) Also, wer erfolgreich sein will, soll erstens andere verstehen und es ihnen dann zweitens bloß nicht recht machen.

So einfach geht's. :-)

Mittwoch, 9. April 2008

Der Fußball in Deutschland...

-cp, sg- ... erfährt im kommenden Sommer eine Neuerung: eine 3. Liga wird eingeführt, die sich zusammensetzt aus den 4 Zweitliga-Absteigern sowie jeweils 8 Mannschaften der beiden Regionalligen. Die beiden bisherigen Regionalligen werden aufgelöst und durch drei neue ersetzt. Das klingt ein wenig unübersichtlich, aber (wie so oft) bringt Wikipedia Licht ins Dunkel, in diesem Fall durch ein ziemlich gutes Schaubild. Es ist durchaus zu erwarten, dass der Fußball in Deutschland durch die 3. Liga etwas interessanter wird, denn oben ist es in der Regel eher langweilig. In den letzten zehn Saisons wurde der FC Bayern sechs mal deutscher Meister und zwei mal Vizemeister. Und da viele Traditionsmannschaften mittlerweile in der 2. Bundesliga spielen (Gladbach, Köln, Kaiserslautern), gibt es sehr viel mehr Spannung, und welche Mannschaft die deutsche Meisterschaft gewinnt, ist für den Fußball-Fan eher von zweitrangingem Interesse.

Dienstag, 8. April 2008

Hugh Grant - ein Phänomen

-sg- Hugh Grant trat als Schauspieler laut imdb.com 1982 zum ersten Mal im TV vor eine größere Öffentlichkeit. Es folgten diverse weitere TV-Rollen, Rollen als Nebendarsteller und Hauptrollen in nationalen Produktionen. Noch 1993 spielte er in einer Folge einer TV-Serie der BBC mit. Sein internationaler Durchbruch gelang ihm 1994 mit "4 Hochzeiten und ein Todesfall" - es folgten 17 weitere Kinofilme, zwei TV-Produktionen und ein Independent-Film. Von diesen 17 Filmen sind mindestens 12 dem Genre "Liebeskomödie" zuzuordnen, die übrigen 5 sind: American Dreamz (2006), About a boy (2002), Schmalspurganoven (2000), Mickey blue eyes (1999) und Extreme measures (1996). Zählt man "About a boy" und "Mickey blue eyes" als im weitesten Sinne "Komödie mit Liebesanteil", bleibt unter dem Strich, dass Grant in 15 Jahren 17 Filme gedreht hat, in denen er immer nur einen Typ Mann verkörperte: den wahlweise erfolglosen oder -reichen Womanizer. Die "Nicht-Komödien" waren zu seinem Übel auch noch alle recht erfolglos... Was fühlt dieser Mann, den man im englisch-sprachigen Raum auch gern als one-trick pony bezeichnet? Ich denke, dass er bestimmt manchmal frustriert ist, wenn er nach den einmal pro Jahr anstehenden Dreharbeiten für die neueste Romantik-Komödie an seinem Pool in der Sonne liegt und einen Eskimo-Flip schlürft.... Ein sehr guter Artikel findet sich übrigens hier.

Montag, 7. April 2008

Publika

-cp- Gestern Abend habe ich mich mal wieder gegen den Tatort entschieden. Irgendwie kann ich Lena Odenthal nicht mehr sehen. Auch habe ich nicht gesehen, wie Bayer Leverkusen es geschafft hat, aus einer Führung drei Minuten vor Spielende noch eine Niederlage zu machen. Ob Röhre, Plasma oder LCD, ob HD-ready oder nicht, eins steht fest: Wir sind "anonyme disperse Publika" (Merten). Das heißt: irgendjemand wird's schon gesehen haben.

Allerdings gibt es noch mehr als das Fernsehen, und im Internet ist man gar nicht mehr so anonym. Da teilen sich viele mit zum Beispiel die Blogger. In Berlin war gerade die Re:publica, ein großes Blogger-Treffen, und Schnutinger hat darüber berichtet.

Freitag, 4. April 2008

Zitat zum Wochenende

-cp- Das Wochenende steht vor der Tür, also gibt's hier ein schönes Zitat zum Schmunzeln und Nachdenken, denn dafür ist doch das Wochenende da: "Es gibt eine Theorie, die besagt, wenn jemals irgendwer genau herausfindet, wozu das Universum da ist und warum es da ist, dann verschwindet es auf der Stelle und wird durch noch etwas Bizarreres und Unbegreiflicheres ersetzt. - Es gibt eine andere Theorie, nach der das schon passiert ist." (Douglas Adams)

Donnerstag, 3. April 2008

Mystic River

-cp- Mystic River: Ein Arbeiterviertel in Boston. Drei Jungen spielen auf der Straße und kommen schließlich auf die Idee, ihre Namen auf dem Bürgersteig in eine Stelle frischen Asphalts zu ritzen. Ein Wagen hält an. Zwei Männer steigen aus und geben vor Polizisten zu sein und nehmen einen der Jungen mit. Sie missbrauchen ihn einige Tage lang, bis er schließlich fliehen kann. Schnitt. Jahre später als Erwachsene kennen die drei einstigen Freunde sich nur noch flüchtig. Der eine (Kevin Bacon) ist Polizist, der zweite (Sean Penn) Besitzer eines kleinen Ladens und der dritte (Tim Robbins) ein deutlich vom Leben gezeichneter Familienvater. Als die achtzehnjährige Tochter des Ladenbesitzers eines Morgens ermodert aufgefunden wird, kreuzen sich die Wege der drei einstigen Freunde wieder, und irgendwie scheint ihre Vergangenheit einen mysteriösen Einfluss auf den Mord zu haben.

Clint Eastwood setzt den Schwerpunkt seiner Inszenzierung auf die unterschwellige Spannung, die durch die Beziehung der Charaktere und die düstere Atmosphäre erzeugt wird. Es geht in diesem Drama nicht in erster Linie um die Tätersuche, sondern vor allem um die Entwicklung der Figuren und um Schuld, Sühne und Verantwortung. Der Film enthält wenig Oberflächenreize, und so wartet man vergebens auf Schießereien und Verfolgungsjagden. Aber man ist gezwungen, sich auf die Figuren einzulassen, um ihr Denken und ihr Handeln nachzuvollziehen. Das Ende des Films ist etwas verstörend und lässt den Zuschauer nachdenklich zurück. "Mystic River" ist ein großartiges und auch spannendes Drama, allerdings ist es auch ein Film der leisen Töne, der wohl nicht für ein breites Publikum gemacht ist. Die Schauspieler, allen voran Sean Penn, sind grandios und machen schon allein den Film sehenswert. Die Romanvorlage (Tobias hat sie gelesen) stammt von Dennis Lehane, der auch die Vorlage für den 2007 produzierten Film Gone Baby Gone geliefert hat, ebenfalls ein Krimidrama, das in einem Arbeiterviertel in Boston spielt. Für ein Triple sei noch der Film Sleepers erwähnt, der zwar weder in Boston spielt noch auf Dennis Lehane zurück geht, aber thematisch verwandt ist.

Dienstag, 1. April 2008

Aprilscherze

-cp- Der April ist ein ganz schön lustiger Monat. Zum einen, was das Wetter angeht, denn da muss man sich ja auf einen stetigen Wechsel zwischen Hochsommer, Schneestürmen und monsunartigen Regenfällen einstellen. Zum anderen aber der Aprilscherze wegen. Die findet zwar nicht jeder lustig, aber man stolpert doch hier und da drüber, zum Beispiel in Bad Borken.

Ein Trauerspiel...

-sg- ...ist es, was derzeit mit dem 1. FC Kaiserslautern passiert. Ab 1945 spielte man in der Oberliga, der damals höchsten Spielklasse, wurde 1951 und 1953 Meister und 5 Spieler des FCK trugen maßgeblich zum WM-Erfolg von 1954 bei: Fritz Walter, Ottmar Walter, Werner Liebrich, Horst Eckel und Werner Kohlmeyer. 1963 wurde die Bundesliga gegründet und der FCK war bis 1996 durchgehend dabei (1991 erneut Meister) - bis man in die 2. Liga Abstieg. Dann gelang die Sensation: 1997 direkter Wiederaufstieg und am Ende der Saison zum vierten mal Meister (1998) . Und ab diesem Zeitpunkt ging es bergab: Seit dem Weggang von Otto Rehagel im Oktober 2000 verschliss der Verein 6 Trainer, der 7. ist seit Februar 2008 am Start; der Verein stand zwischenzeitlich kurz vor der Insolvenz und 2006 stieg man nach Jahren des Mittelmaßes und Platz 14, 15 und 12 in den Vorjahren auf Platz 16 in die 2. Liga ab. Nach einem 6. Platz in der Saison 2006/2007 nun der GAU: Die Saison 2007/2008 geht dem Ende zu und Lautern "taumelt dem Abstieg entgegegen", fünf Punkte Rückstand auf Platz 14 aktuell...