Freitag, 11. April 2008

50 Tage vergessen


-cp- Fabio ist 33 Jahre alt und Journalist. Als er eines Tages im Krankenhaus erwacht, stellt er fest, dass die Frau, die ihn besucht und ihn küsst, ihm völlig unbekannt ist. Die Frau, für die er Gefühle hat, hat ihn verlassen, wegen seiner Affäre mit dieser Fremden. Fabio ist als Journalist einer großen Sache auf der Spur gewesen und hat wohl in diesem Zusammenhang einen Schlag auf den Hinterkopf bekomnen. Er hat die letzten 50 Tage vergessen. Doch sein ehemaliges soziales Umfeld will mit ihm nicht mehr viel zu tun haben, denn in diesen 50 Tagen habe er sich schlecht benommen und sei ihnen Fremd geworden. Parallel zu seinem körperlichen (Physiotherapie) und geistigen (Neurologie) Aufbauprogramm, recherchiert Fabio sich selbst und eben dieser großen Sache, an die er ebenfalls keine Erinnerung mehr hat, hinterher.

Martin Suter ist mit Ein perfekter Freund ein sehr kurzweiliger und lesenswerter Roman gelungen, allerdings nicht der ganz große Wurf, denn die Krimihandlung, die hinter dem Gedächtnisverlust steckt, kommt doch arg reißerisch und konstruiert daher. Amnesie-Geschichten gibt es immer mal wieder, und meistens (wie auch in diesem Fall) ist es spannend zu verfolgen, wie die Protagonisten sich selbst wieder finden müssen. Wer Geschichten dieser Art mag, findet in "Ein perfekter Freund" durchaus eine der besseren, die durch eine klare, stellenweise sehr humorvolle Sprache besticht und die Grundspannung von der ersten bis zur letzten Seite aufrecht hält.

Wer sich für Amnesie-Geschichten interessiert, findet weitere auf meiner frisch angelegten Amnesie-Lieblingsliste. Hier finden sich Romane, Filme und Hörspiele rund um das Thema Amnesie.