Mittwoch, 19. Mai 2010

Arschgesicht

-cp- Ich finde es immer wieder unverständlich, warum Menschen, die ohnehin erfolgreich sind, dann auch noch mit Preisen überschüttet werden. Da kriegt ein Film wie Avatar zwei Golden Globes und drei Oscars. Dabei hatte er ein Produktionsbudget von mindestens 237 Millionen Dollar [Wiki]. Ist das Niveau dieses Films in Anbetracht der Mittel, die zu seiner Herstellung verwendet wurden, wirklich erwähnenswert?

Aktuell wundere ich mich darüber, dass gerade Udo Lindenberg wegen seiner "Verdienste um die deutsche Sprache" mit dem Jakob-Grimm-Preis ausgezeichnet wird. [Spiegel] Bei Lindenberg fallen mir immer vor allem Texte wie Arschgesicht [YouTube] und Die Klavierlehrerin [YouTube] ein. Sicherlich hat er auch andere Texte geschrieben, aber mal ganz ehrlich: Sind die wirklich so erwähnenswert? Und dann die Begründung: Er habe bewiesen, "dass anspruchsvolle, schöne Rock-Texte in deutscher Sprache möglich sind und außerordentlich erfolgreich sein können". Sollte man da nicht eher Liedermacher oder Rockmusiktexter auszeichnen, die wirklich anspruchsvolle Texte machen und eben (noch) nicht so erfolgreich sind? Muss man da dem Lindenberg, der sowieso schon sehr erfolgreich ist, noch zusätzlich Geld in den (Verzeihung) Arsch schieben?

Fazit: Leider kommt man nicht umhin zu bemerken, dass viele kulturelle Preisverleihungen einen ziemlich faden Beigeschmack haben.