-sg- Seit einiger Zeit läuft der Film "Into the wild" von Sean Penn, den ich - wäre er nicht 2,5 Stunden lang - längst gesehen hätte. Auch das Buch von Jon Krakauer "In die Wildnis" (auf dem der Film basiert) hat mich interessiert. Beide Darstellungen handeln von Christopher „Chris“ McCandless, der nur mit minimaler Ausrüstung durch die USA reiste und in einem abgelegenen Gebiet Alaskas im Alter von 24 Jahren an körperlicher Auszehrung oder möglicherweise einer Vergiftung starb. So weit so gut!?
Nun lese ich, dass die Darstellung von McCandless' Schicksal in den Medien wohl etwas sehr romantisiert wurde, denn der Gute reiste ohne Kompass und Karte und das wohl in voller Absicht. In Bezug auf seinen Tod wirkt seine Freiheitsliebe also etwas sinnlos. Judith Kleinfeld schrieb in der "Anchorage Daily News": "Many Alaskans react with rage to his stupidity. You'd have to be a complete idiot, they say, to die of starvation in summer 20 miles off the Parks Highway." Eine Karte und ein Kompass hätten ihn wohl gerettet, aber er wollte vielleicht sterben - oder war er tatsächlich einfach zu arrogant und selbstgefällig?
Der Reiz an der Geschichte lag für mich im biographischen Aspekt und ich bin wohl naiv genug gewesen anzunehmen, dass ein fiktionaler Roman komplett aus Fakten bestehen könnte. Aber vielleicht lese ich das Buch trotzdem...