Freitag, 23. Mai 2008

A Mordsgaudi

-cp- Ludwig Thoma, bekannt durch seine Lausbubengeschichten, hat 1911 die Satire Ein Münchner im Himmel geschrieben, die sich zum einen mit dem Klischee des Münchner Grantlers befasst und zum anderen Seitenhiebe auf die bayerische Staatsregierung enthält. Die Geschichte dreht sich um den Münchener Dienstmann Alois Hingerl, der einen Auftrag zu hastig ausführt und vom Schlag getroffen stirbt. Im Himmel wird er zum Engel und soll nun mehrere Stunden täglich frohlocken. Damit hat er allerdings so sein Probleme...

Die Satire erschien (ebenfalls 1911) in Buchform und gehört bis heute zu den meist rezitierten Werken der bayerischen Volksliteratur. Auch diverse Schallplattenaufnahmen wurden gemacht, die bekannteste ist dabei die von Adolf Gondrell, die vermutlich aus den 40er Jahren stammt und 1961 von Walter und Traudl Reiner als Tonspur für eine Zeichentrickfassung genutzt wurde. Dieser Film dauert gute zehn Minuten und ist ein echter Kultfilm, der auch immer mal wieder im Fernsehen zu sehen ist. Er erfordert sicherlich ein gewisses Maß an Verständnis für die spezielle Mundart, unterhält aber durchaus auch, wenn man nicht jedes Wort versteht. "Ein Münchener im Himmel" ist mittlerweile auch als DVD und (wie könnte es anders sein) über Youtube zu finden.