-sg- In der Wochenendbeilage der SZ war ein großartiger Artikel von SZ-Filmkritiker Tobias Kniebe, der sich mit dem (mutmaßlichen?) Größenwahn von Schauspielern beschäftigt: "Achtung, ich spiele jetzt eine wertvolle Emotion, denn ich spiele in einem wertvollen Film!" Ein Stelle ist diesbezüglich besonders erwähnenswert und soll daher hier präsentiert werden:
"Die Wahrheit ist: Selbst die Besten der Besten sind, wenn sie keine ganz strengen Regisseure haben, anfällig dafür [für das sog. Großmimentum; Anm. d. Verf.]. Kaum ein Schauspieler, wie wach und gnadenlos selbstkritisch und immun gegen Selbstüberhöhung er auch sein mag, übersteht seine Karriere ohne den ein oder anderen Großmimenfilm. Na gut, Cary Grant vielleicht. Humphrey Bogart. Oder der Größte unter den Gegenwärtigen: Clint Eastwood.
Dazu braucht man gute Gene, die im Zweifelsfall einen Großteil des Jobs allein machen, aber auch eine komplett bullshitfreie, unerschütterliche Professionalität, die auch die genuine Gewissheit evoziert, dass es einem wirklich egal ist, was alle anderen über einen denken - möglicherweise ist bullshitfree eine Art Hauptwesenszug des großen Lakonikers Eastwood, der in seinem neuen Film "Gran Torino" (in Deutschland ab 5. März) einen sympathischen alten Rassisten gibt und sich alleine dadurch absichtlich aus der politisch korrekten Riege der Oscar-Anwärter geschossen hat."
Kein weiterer Kommentar, Ihr Zeuge!