Donnerstag, 29. Juli 2010

Der Vater der Braut

-cp- "Vater der Braut" aus dem Jahr 1991 ist quasi eine Neuverfilmung des Stoffes, der bereits 1950 umgesetzt wurde. Generell halte ich von Remakes nicht unbedingt soviel, aber Steve Martin als neurotischer Brautvater ist mindestens genauso fantastisch wie Spencer Tracy im Original.

Zur Story: George Banks (Steve Martin) besitzt eine kleine Turnschuhfabrik in einem beschaulichen Vorort von L.A. und lebt mit seiner Frau (Diane Keaton) und seinem Sohn (Kieran Culkin) in einem idyllischen Haus mit Basketballkorb in der Einfahrt und einem großen Garten. Als seine Tochter (Kimberly Williams) nach einem Auslandssemester aus Europa zurückkommt und offenbart, dass sie dort ihren Mann fürs Leben (George Newbern) kennengelernt hat und ihn bald heiraten möchte, dreht George durch und leistet sich eine Peinlichkeit nach der anderen. / In Teil 2 aus dem Jahr 1995 ist die Tochter schwanger, was George einen Grund für neuerliche Aussetzer gibt, denn er fühlt sich noch lange nicht großväterlich ... Teil 2 ist zum Teil ein Remake der Originalfortsetzung Ein Geschenk des Himmels (1951), allerdings weicht die Handlung zum Teil deutlich ab.

Bewertung: "Vater der Braut" ist eine leichte Komödie mit unglaublich komischen und zum Teil auch recht anrührenden Momenten. Das Tempo des Films stimmt, und es gibt einen klaren roten Faden und witzige Nebenfiguren (vor allem Martin Short als dänischer Hochzeitskoordinator). Also: Beste Unterhaltung, wenn man nichts Hochtrabendes erwartet. Der zweite Teil kommt da nicht ganz mit. Die erste Hälfte des Films erzählt von der Auseinandersetzung mit der Grundsituation, knüpft im Grunde nahtlos an Teil 1 an und ist auch durchaus gleichwertig. Dann jedoch gibt es einen Sprung: Die Zeit der Schwangerschaft wird komplett ausgeblendet, und es geht mit der Schwangerschaftsendphase weiter. Diese zweite Hälfte des Films ist leider zu überdreht und zu albern, vor allem, weil versucht wurde, die Nebenfiguren aus Teil 1 irgendwie einzubinden und ihrer Schrägheit noch eins draufzusetzen. Nachdem das Chaos sich gelegt hat, gibt es noch ein sehr schwülstig geratenes Finale, das diesen etwas durchwachsenen Film abschließt. Insgesamt ist diese Doppel-DVD-Box aber durchaus eine Anschaffung wert, denn Steve Martin ist wirklich in Höchstform.

Abschließende Anmerkung: 1961/62 wurde von Columbia (CBS) aus dem Stoff eine Fernsehserie gemacht.