Samstag, 31. Dezember 2011

Mary & Max

-cp- Der Film Mary & Max ist mir aufgrund seiner hervorrangenden Kritiken aufgefallen. Er wurde als Modernes Märchen für Erwachsene beschrieben. Diese Zuschreibung ist nachvollziehbar, wobei der Begriff Märchen nur bei weiter Auslegung passt. Eigentlich ist "Mary & Max" eine Alltagsgeschichte, die durch ihre philosophischen, poetischen und auch schrägen Elemente einzigartig ist.

Die australische Schülerin Mary hat von ihren Eltern gehört, dass die Babys in Australien aus dem Bier kommen. (Sie tauchen aus Bierkrügen auf.) Weil sie wissen will, ob das in Amerika genau so ist, wählt sie aus dem New Yorker Telefonbuch wahllos eine Adresse aus und schreibt einen Brief, in dem sie über sich erzählt und eben diese Frage unterbringt. Der Empfänger des Briefes, Max, ist übergewichtig und wird zudem im weiteren Verlauf der Geschichte die Diagnose "Asperger-Syndrom" erhalten. Der Film erzählt nun die Geschichte der Brieffreundschaft von Mary und Max, gespickt von teilweise skurrilen, teilweise schwarzhumorigen Details. Die zum Großteil in Grautönen gehaltenen Bilder haben zwar eine bisweilen etwas düstere Anmutung, zudem spielt das Thema Tod eine Rolle, und hin und wieder wird es auch mal ekelig, aber dennoch gelingt es dem Film auf seine eigene skurril-poetische Weise, ein positives Bild vom Leben zu zeichnen. - Die Animation ist sehr liebevoll. Sie hat zwar nicht die pixar-eske Komplexität, ist aber eben dadurch vielleicht umso liebenswerter. In der deutschen Fassung ist Boris Aljinovic als Erzähler zu hören. Es gibt einige nette Specials, zum Beispiel einen oscar-prämierten Kurzfilm. - "Mary & Max" ist ganz großes Kino für Freunde des schräg-romantischen Films.