Donnerstag, 2. Mai 2013

Margarete Barainsky: Seniorenliteratur

-cp- Margarete Barainsky stammt aus einer Musikerfamilie und hat auch selbst lange Musik gemacht, im Bereich klassischer Gesang. Seit einigen Jahren hat sie sich aber verstärkt der Literatur zugewandt und im Alter von 84 Jahren einen Roman veröffentlicht, der die Situation der Senioren in Deutschland an einer beispielhaften Geschichte reflektiert. Der Roman heißt Diese Alten!, ist beim BOD-Verlag erschienen und überall im Buchhandel erhältlich. Nun ist ihr zweiter Roman in Arbeit und soll noch vor dem Sommer erscheinen. Mehr über die Autorin ist auf ihrer Homepage zu erfahren: Margarete Barainsky - Seniorenliteratur.

Montag, 11. Februar 2013

Wenn Hexen im Zug fahren und Gnome die Uhr stellen ... - Moderne Märchen

Mit der CD „Die Hexe im Zug“ gibt der TimpeTe-Verlag eine alternative Antwort auf die Frage, was eigentlich unter dem Begriff Moderne Märchen zu verstehen sein könnte. Die sieben Geschichten spielen im Märchenland Lugabugien, in dem vieles so ganz märchentypisch ist: Hier leben Prinzen und Prinzessinnen, Hexen und Feen, Riesen und Wichtel. Doch während die bekannten Grimm- und Andersen-Märchen in einer vorindustrialisierten Gesellschaft spielen, werden die Figuren auf dieser CD mit Aspekten der beginnenden Moderne konfrontiert: Die Hexe muss ihr Knusperhaus räumen, weil es dem Eisenbahnbau im Weg ist. Ein Wasserwichtel verträgt es nicht, wenn man ihn fotografiert. Die eine Prinzessin sammelt Gartenzwerge, die andere braucht Flügel, um ihren Traumprinzen im Wolkenschloss zu besuchen. Und wenn der Prinz etwas über Kräuter und Gewürze erfahren möchte, dann fragt er kein altes Kräuterweib, sondern wirft einen Blick in die große Enzyklopädie von Lugabugien. Wenn die Fabelwesen mit der Moderne konfrontiert werden, entstehen ganz besondere Situationen und Konflikte, die nicht nur eine neue Sichtweise auf Moderne Märchen anbieten, sondern auch die Gattung Märchen an sich um einige Facetten erweitert. Von diesen gattungsspezifischen Hintergrundgedanken funktioniert die CD aber auch auf der Unterhaltungsebene, und so bieten die Märchen auf „Die Hexe im Zug“ humorvolle-märchenhafte Unterhaltung mit einigen Überraschungen. Empfohlen wird die CD für Kinder ab fünf Jahren, die an den schrägen, aber immer kindgerechten Geschichten, ihre Freude haben werden. Aber auch ältere Kinder und Erwachsene werden durch die verdrehten Märchen wunderbar unterhalten. Quelle: www.moderne-maerchen.com

Donnerstag, 29. November 2012

Der Löffel - mehr als nur ein Alltagsbegleiter

-cp- Beinahe täglich benutzen wir Löffel, zum Beispiel um Kaffee oder Tee damit umzurühren oder einen Pudding zu essen. Der Löffel ist ein permanenter Begleiter des Alltags, und meist nehmen wir ihn gar nicht mehr bewusst wahr. Wer kann schon sagen, wie der Löffel ausgesehen hat, der beim letzten Cafébesuch den servierten Cappuccino begleitet hat. Aber der Löffel taucht auch in unserer Sprache auf. Wir kennen die Ausdrücke "Mit einem goldenen Löffel im Mund geboren werden" oder auch "Den Löffel abgeben". Beide Redewendungen weisen auf etwas Existenzielles hin. So ist auch der Begriff "Löffelliste" in den letzten Jahren bekannt geworden. Ausgangspunkt war der Film Das Beste kommt zum Schluss. Zwei ältere kranke Herren schreiben "Löffellisten", auf denen sie festhalten, was sie noch erleben wollen, bevor sie "den Löffel abgeben müssen". Nicht nur als Redewendung, sondern tatsächlich spielt der Löffel noch in einem anderen Film eine große Rolle. In "Flucht von Alcatraz" bricht Clint Eastwood mit Hilfe diverser Löffel aus dem Gefängnis aus. Diesem Beispiel folgte 2010 eine Niederländerin (Artikel).

Das Buch Teelöffelmärchen befasst sich auf ganz andere Weise mit dem Thema "Löffel". Es beginnt mit einer an "Dornröschen" erinnernden Situation: Die Prinzessin wille alle Feen zum Tee einladen, doch ihr fehlt ein Silberlöffelchen, um die Tafel angemessen zu decken. Nun macht sich der Prinz auf den Weg ihr einen zu besorgen. - In weiteren Märchen des Buches taucht immer wieder der fehlende (einst aus dem Königsschloss gestohlene) Löffel auf: Ein Zauberer nutzt ihn, um einen Zaubertrank umzurühren, ein Räuber nimmt ihn als Bierlöffel und (in einem Rückblick) erfahren wir, wie dieser Löffel überhaupt hergestellt wurde. Augenzwinkernd leichte Märchen mit philosophischem Hintergrund. -- Weitere Löffelempfehlungen gibt es in der Löffelliste.

Dienstag, 28. August 2012

HoerSketch heißt jetzt TimpeTe

-cp- Das CD-Label HoerSketch ist nun Teil des neuen TimpeTe-Verlags. Der Verlagsname wurde vom bekannten Ausspruch des Fischers in dem Grimm-Märchen "Vom Fischer und seiner Frau" abgeleitet. Neben den Märchen-CDs der HoerSketch-Reihe sind bei TimpeTe auch Märchenbücher für die ganze Familie sowie Sachbücher und belletristische Stoffe für eher erwachsene Leser zu finden. Zudem gibt es die märchenhaften Cover-Motive nun auch auf T-Shirts und Kaffeebechern.

Dienstag, 29. Mai 2012

Psychowilli - dritter Geburtstag

-cp- Das "Psychowilli"-Video feiert heute das dreijährige YouTube-Jubiläum. Nach 16.821 Besuchern bis zum ersten und 59.480 Besuchern bis zum zweiten Geburtstag, haben nun insgesamt 85.141 Nutzer den Psychowilli angeschaut.

Freitag, 27. April 2012

Lesehunger

-cp- "Das grenzenloseste Abenteuer der Kindheit, das war das Leseabenteuer. Für mich begann es, als ich zum ersten Mal ein eigenes Buch bekam und mich da hinein schnupperte. In diesem Augenblick erwachte mein Lesehunger, und ein besseres Geschenk hat das Leben mir nicht beschert." (aus: Astrid Lindgren, "Das entschwundene Land") In diesem Sinne der Hinweis auf einen Appetitmacher: Die Stiftung Lesen hat gemeinsam mit dem Bundesministerium für Bildung und Forschung das Projekt Lesestart ins Leben gerufen. So sinnvoll das Projekt auch ist, muss die Frage aufgeworfen werden, warum es so lange gedauert hat, waren doch die Erfolge von Bookstart in England seit Anfang der 90er Jahre bekannt. Zu hoffen bleibt, dass die Familien auch Unterstützung erhalten, was die Umsetzung angeht. Hier sind sicherlich die Kitas gefragt. Siehe auch: Literaturkita.

Sonntag, 22. April 2012

Fußball und Märchen

-cp- Die Fußball-Saison nähert sich ihrem Ende. Der deutsche Meister 2011/2012 steht schon fest, im DFB-Pokal und in der Champions-League folgen die Endspiele in den nächsten Woche. Mittlerweile ist schon Normalität geworden, dass im Zusammenhang mit Fußball das Wort Märchen verwendet wird. So wurde vor ein paar Wochen das Ausscheiden von Hannover 96 im Viertelfinale der Euro League als "Ende eines Märchens" bezeichnet (Handelsblatt). Nicht ganz unproblematisch, da der Begriff "Märchen" im Zusammenhang mit sportlichen Erfolgen die Leistung der Sportler schmälert. Etwas anders ist es ja bei der Fußball-WM 2006 gewesen, als der Begriff Märchen zwar in Bezug auf die Deutsche Nationalmannschaft, aber durchaus auch in Bezug auf die Atmosphäre der gesamten Weltmeisterschaft verwendet wurde. Der Spiegel schrieb, Jürgen Klinsmann habe den deutschen Märchenkanon erweitert. Die Film-Dokumentation von Sönke Wortmann trägt folgerichtig sogar den Titel Deutschland - Ein Sommermärchen.

Nachdem die Deutsche Meisterschaft für Bayern München durch die Niederlage in Dortmund in kaum noch erreichbare Ferne gerückt war, konnte man zudem mal wieder verbale Spitzen beobachten, in denen sich besonders Uli Hoeneß hervortat, was seinen Ruf als schlechter Verlierer mal wieder bestätigte. Er warf BVB-Boss Watzke vor, er würde in Bezug auf die Budgets der Bundesligisten "Märchen erzählen" (Süddeutsche). Also Märchen im Sinne von Lügengeschichten.

Es scheint, als seien gegenwärtig die Begriffe Fußball und Märchen kaum zu trennen. Die sowieso schon strittige Frage, was eigentlich moderne Märchen sind, ist also nicht nur literaturwissenschaftlich, sondern auch durch "König Fußball" zu beantworten.

Samstag, 14. April 2012

Das deutsche Google-Alphabet (13.04.2012)

-cp- Wenn man bei Google etwas sucht, wird über die automatische Vervollständigung, noch bevor man sein Wort zu Ende geschrieben hat, ein Vorschlag angezeigt, wie sich die bisher eingegebenen Buchstaben möglicherweise zu Wörtern vervollständigen lassen. Hierbei orientiert sich Google an den meistgesuchten Begriffen. Die ersten Vervollständigungen gibt es bereits nach einem Buchstaben, so wird einem zum Beispiel, wenn man "b" eingibt, direkt "Bild" vorgeschlagen. Die Vorschläge orientieren sich an der Häufigkeit der Suchanfragen. Das deutsche Google-Alphabet am 13.04.2012 hat nun folgende Begriffe hervorgebracht:
  • Amazon
  • Bild
  • Cinemaxx
  • Das Örtliche
  • Ebay
  • Facebook
  • Google
  • H&M
  • Ikea
  • Jobbörse
  • kinox.to
  • Leo
  • Mobile
  • NDR
  • Otto
  • PayPal
  • QVC
  • RTL
  • Spielaffe
  • Telefonbuch
  • Unser Star für Baku
  • Vodafone
  • web.de
  • Xing
  • YouTube
  • Zalando
Das Fazit ist wenig überraschend: Konsum und Unterhaltung scheinen in Deutschland eine große Rolle bei der Internetnutzung zu spielen. Interessant ist, dass scheinbar einige Dinge bei Google eingegeben werden, und nicht in der Adressleiste des Browsers. (Wer "sucht" schon nach Amazon oder Facebook?) - Dass man nicht genau weiß, wie die URL von "H&M" oder "Das Örtliche" ist, lässt sich ja noch nachvollziehen, aber "web.de" hätte ich nie für einen Suchbegriff gehalten. Dies ist jedoch anscheinend gar nicht so ungewöhnlich. Frei nach dem Motto: Ohne Google mache ich gar nichts, gibt es durchaus Internetnutzer, die ihre Browser-Adressleiste gar nicht nutzen. Und was sagt uns das Google-Alphabet? Eigentlich nicht viel ...

Sonntag, 18. März 2012

Phoebe im Wunderland

-cp- Phoebe (Elle Fanning) ist anders als andere Kinder. Sie ist etwas verträumt, lebhaft in ihrer Fantasie, und zwischendurch, wenn sie sich in die Enge getrieben fühlt, rutscht ihr auchschon mal eine unbequeme Bemerkung heraus, sie spuckt anderen Kindern ins Gesicht oder gibt sich ihrem Waschzwang hin. In ihrer Schulklasse hat sie einen schweren Stand, und auch ihre Eltern sind überfordert. Dann kommt eine neue Lehrerin an die Schule, eine Theaterpädagogin, die auch noch Phoebes Lieblingsgeschichte aufführen möchte: Alice im Wunderland. Ihr gelingt es, einen Draht zu dem Mädchen zu bekommen. ...

Eine Stärke des Films ist, neben der tollen Besetzung und feinfühligen Regie, dass Phoebes "abweichendes Verhalten" häufig in Bezug zu ihrer Umwelt gezeigt wird. So empfindet man ihre Reaktionen (und solche sind es) zwar hier und da überzogen, in der Sache aber nachvollziehbar. Es ist ein interessanter Blick auf ein Umfeld, in dem es ein ungewöhnliches Mädchen mit überforderten Lehrern und Eltern und mit einer oft verletzenden und ihr gegenüber ungerechten Schulklasse zu tun bekommt. Was Phoebes Stellung und ihr Problem angeht, kommt der Film ohne pädagogischen Zeigefinger aus und zeigt subtil, wie wichtig es ist, bei den Ressourcen der Kinder anzusetzen. - Dies ist in der Darstellung der Erwachsenen leider wenig geglückt, gerade die Lehrer sind etwas undifferenziert dargestellt, und die Geschichte der Theaterpädagogin scheint eine billige Variante eines ungleich besseren Lehrer-Portraits zu sein, das nämlich, das man ausDer Club der toten Dichter kennt.

Fazit: "Phoebe im Wunderland" ist ein schöner, warmherziger Film über eine Außenseiterin, der ruhig erzählt ist, manchmal vielleicht zu ruhig, und der dank einer tollen Kinderdarstellerin über die Schwächen der Geschichte, der etwas undifferenzierten Darstellung der Erwachsenenfiguren, hinwegrettet.

Technische Bewertung: Der Ton des Films ist leider ziemlich schlecht. Die einzelnen Figuren sind an vielen Stellen unterschiedlich ausgesteuert, und die Musik ist im Verhältnis zu den Dialogen viel zu laut, sodass man gezwungen ist, hier und da mit der Fernbedienung hin und her zu regeln. - Die Extras sind eher dürftig, es gibt lediglich einige Trailer, die zum Großteil eine deutlich B-Movie-Anmutung haben.

Samstag, 3. März 2012

Ich sehe den Mann deiner Träume

-cp- Die Handschrift Woody Allens ist auf Anhieb zu erkennen: Wir sehen kultivierte und vermögende Menschen in einer Weltstadt, die sich auf neurotische Weise mit ihren Träumen auseinandersetzen. Kaum einer der Protagonisten ist fähig, seinem Partner treu zu sein. Eine Mischung aus Egoismus und Selbstüberschätzung treibt die Figuren voran und zum Teil auch ins Unglück. "Ich sehe den Mann deiner Träume" ist eine gelungene Tragikomödie mit großartigen Schauspielern und einem faszinierenden Figurenspektrum. Wenn jedoch auch ein Vorwurf gestattet ist: Es gibt in der Geschichte kaum etwas, das man nicht in zahllosen anderen Woody Allen-Filmen auch schon gesehen hat. Der Film ist eine gelungene Variation seiner altbekannten Themen, jedoch wird er kaum der Film sein, an den man sich im Werk Woody Allens am deutlichsten erinnern wird. Dennoch ist er sehr sehenswert und unterhaltsam.