Mittwoch, 16. Januar 2008
Little Children
-cp- Eine Kleinstadt im Bundesstaat New York. Grüne Rasenflächen, große, freistehende Häuse. Familien mit kleinen Kindern. Da sind die drei Mütter, die jeden Vormittag als eingeschworene Gemeinschaft mit ihren Kindern auf den Spielplatz gehen. Und da ist Sarah (Kate Winslet), die Anglistik studiert hat, und sich hier mit ihrer Tochter irgendwie deplaziert fühlt. Dann kommt der Hausmann Brad (Patrick Wilson) mit seinem Sohn. Sarah und Brad haben eine Gemeinsamkeit: ihre Ehen sind leidenschaftslos und langweilig geworden. Zwischen den beiden wächst gegenseitiges Interesse, und während sie versuchen, sich kleine Inseln von Glück zu basteln, ist die kleinbürgerliche Stadt damit beschäftigt, einen aus dem Gefängnis entlassenen pädophilen Exhibitionisten von öffentlichen Orten fernzuhalten. Der Film ist sehr einfühlsam und direkt: er seziert das Seelen- und Beziehungsleben seiner Figuren gnadenlos und steigert sich immer weiter bis zu einem unausweichlichen Höhepunkt. Ein Meisterwerk, das in der Nachbarschaft von American Beauty spielt, nur in meinen Augen noch eindringlicher ist.