Mittwoch, 26. März 2008

Wenn der Werwolf heult, dann kommen auch mir die Tränen


-cp- Der Fluch von Siniestro gilt als einer der Klassiker unter den Werwolf-Filmen. Die Hoffnung auf einen gepflegten Grusel stirbt allerdings relativ schnell in Anbetracht der durch und durch blödsinnigen Story, die etwa die Hälfte des Films benötigt, um überhaupt auf das Thema Werwolf zu kommen. Und der Weg zum Werwolf ist selbst für B-Movie-Horrorfilme viel zu absurd. Ein Bettler wird jahrelange ungerechtfertigt in einem Kerker gefangen gehalten und verliert im Zuge seiner Gefangenschaft immer mehr seine Menschlichkeit. Als eine stumme Frau zu ihm in die Zelle gesperrt wird, vergewaltigt er diese, um kurz darauf (an Altersschwäche?) zu sterben. Die Frau wird am nächsten Tag aus dem Kerker entlassen und tötet denjenigen, der verfügt hat, dass sie eingesperrt wird. Dann lebt sie einige Monate in einem Wald, bis ein zufällig vorbeikommender Arzt sie im Waldsee mit dem Gesicht nach unten treibend findet und rettet. Es stellt sich raus, dass sie schwanger ist. Und da das Kind a) ungewollt ist und b) am 25. Dezember zur Welt kommt, hat es das Werwolf-Gen in sich, das zum ersten Mal nach fünf Jahren ausbricht. Das Kind reißt ein paar Schafe. Da die Mutter bei der Geburt gestorben ist, kümmert sich der Arzt als eine Art liebender Onkel um das Kind und kann durch Liebe und Verständnis die Werwolf-Natur des Kindes in Schach halten. Wieder vergehen einige Jahre, in denen aus dem Kind ein Mann wird. Dieser Mann verliebt sich in eine Frau, die einem anderen versprochen ist. Zwar liebt sie ihn eigentlich auch, darf aber nicht. Also wird der Mann zum Werwolf, und - dies nur am Rande - da in Spanien, wo der Film spielt, jede Nacht Vollmond ist, wird es nun ziemlich gruselig. Der Werwolf tötet in der ersten Nacht drei Menschen, in der zweiten besänftigt ihn die Liebe seiner Angebeteten, so dass er sich nicht verwandelt, und in der dritten verwandelt er sich wieder, und es kommt zu einem Showdown, wie ihn die Welt noch nicht gesehen hat (und hoffentlich auch nie wieder sehen muss). Das einzig Gruselige an dem Film ist seine absurde Story in Kombination mit unfreiwillig komischen Dialogen.