Clemens Brentano (1778-1842) wollte zunächst Kaufmann werden (wie sein Vater), dann studierte er verschiedene Fächer, u.a. Medizin und Philosophie. Seine wahre Leidenschaft aber galt der Literatur. Er hat zweimal geheiratet, führte aber kein Familienleben, sondern das Leben eines Wanderers. Ähnlich wie die Brüder Grimm sammelte er Volksgut, allerdings spielten Märchen bei ihm eine eheruntergeordnete Rolle. Er war Herausgeber der bekannten Volksliedsammlung „Des Knaben Wunderhorn“. 1802 unternahm er mit Ludwig Achim von Arnim eine romantische Sängerfahrt auf dem Rhein. Brentano litt an Depressionen, was letztlich dazu führte, dass er sich von „weltlichen“ Dingen abwandte und sich nur noch mit christlichen Arbeiten befasste. Brentanos Märchensammlung ist nicht sonderlich bekannt geworden. Es ist ihm aber als Verdienst anzurechnen, dass er die Brüder Grimm dazu veranlasste und sie darin bestärkte, Volksmärchen zu sammeln.
Märchen von Clemens Brentano:
Die Rheinmärchen (Volksmärchensammlung), Gockel, Hinkel und Gackeleia, Das Märchen von dem Myrtenfräulein.