-sg- Tom Cruise müht sich, auch im Alter von 46 Jahren noch erfolgreich Filme zu machen - jetzt, wo er nicht mehr als jugendlicher Top Gun-Held durchgeht. Mit Valkyrie scheint er ihm erneut nicht gelungen zu sein, der Sprung vom Teenie-Star zum ernstzunehmenden Schauspieler - ganz im Gegensatz zum z.B. Clint Eastwood, dem "Meister aller Klassen [...] - er war vierzig, als er den Dirty Harry spielte, kurz zuvor hat er schon selber zum ersten Mal Regie geführt. Es gibt kaum eine Karriere in Hollywood, die so bewusst - und selbstbewusst -, intelligent und cool durchdacht und durchinszeniert wurde wie die von Clint Eastwood. Heute steht der Mann als Inbegriff eines modernen Cineasten da - und ist doch Star geblieben. Auch in seinem neuesten Film, Gran Torino, spielt er lässig mit seinem Status als Star. Die Lässigkeit ist es, die Tom Cruise partout nicht gelingen will. Seine Versuche weg vom eigenen Image hatten alle etwas Exzessives, vom aggressiven Verführer in Magnolia bis zu dem überdrehten Produzenten, den er zuletzt in Tropic Thunder hinlegte. Der Stauffenberg ist von Anfang an eine tour de force gewesen, mit Gewalt wollte Cruise die Aura der Seriösität gewinnen. Einen Mann mit Prinzipien hat er sich vorgenommen, und weil die großen Figuren der amerikanischen Geschichte in ihren Konturen allzu vertraut sind, hat er sich einen Mann der deutschen Geschichte ausgesucht, der ihm im Grunde seines Herzens fremd bleiben musste. Nun wirkt er auf manche wie aus dem Panoptikum, eine Wachsfigur, die ihr Publikum erschreckt oder zum Lachen reizt. Ein Erdhörnchen mit Augenklappe, hat es die Salon-Kritikerin grausam auf den Punkt gebracht".
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