Donnerstag, 23. Juli 2009

Die Märchen von Beedle, dem Barden

J.K.Rowling, die Autorin der "Harry Potter"-Bücher, hat 2008 ein mit der Welt ihres berühmten Zauberlehrlings in Zusammenhang stehendes Märchenbuch veröffentlicht. Es gibt für dieses Buch zwei Lesarten: Man kann es als "Harry Potter"-Begleitartikel sehen und nutzen, dann liefert es neben fünf netten Märchen auch noch allerlei Begleitwerk. Die zweite Möglichkeit ist, es als "normales" Märchenbuch zu sehen, dann entsteht allerdings das Gefühl, wenig bekommen zu haben. Allerdings ist der Ansatz der J.K.Rowling schon recht spannend. Während die Volksmärchen der Brüder Grimm von Menschen handeln, deren Probleme oft durch Zauberei verursacht oder aber auch gelöst werden, handeln diese Märchen von Zauberern selbst. Diese geraten dann in schwierige Situationen, die nur ohne Zauberei gelöst werden können. Beedle, der Barde, ist hierbei ein fiktiver, Grimm-analoger Märchensammler.

Es gibt fünf Märchen in dem Buch, die alles in allem sehr amüsant zu lesen sind und auch durchaus das Potential zum Märchenklassiker haben. J.K.Rowling trifft meist einen guten Märchenton, der an die Grimmsche Nüchternheit erinnert, aber durchaus auch mal mit augenzwinkernden Bemerkungen aufwartet. Die Begleittexte allerdings sind wohl nur für Potter-Fans interessant.

Für Märchenliebhaber auf der Suche nach zeitgemäßen Märchen ist dieses Buch trotz seiner Kürze eine Anschaffung Wert.