Die Geschichte vom Wettlauf zwischen dem Hasen und dem Igel ist eines der zwölf bekanntesten deutschen Volksmärchen. Populäre Versionen gibt es von den Brüdern Grimm und von Ludwig Bechstein. Was die Moral angeht, ist das Märchen allerdings ziemlich verquer. Der Hase macht sich über den Igel lustig, weil der so krumme Beine hat. Der Igel will ihm nun eine Lektion erteilen und fordert ihn zu einem Wettrennen heraus. Da er gegen den schnellen Hasen keine Chance hat, greift er zu einer List. Seine Frau wartet an der Ziellinie und tut so, als sei sie der Igel. Sie ruft: "Ich bin schon da." (bzw. "Ick bün all hier.") Da Hasen die Igel nicht voneinander unterscheiden können, funktioniert die List. Der Hase kann seine Niederlage nicht ertragen, fordert immer wieder Revanche und im 74. Durchgang des Rennens bricht er tot zusammen.
Das Märchen hat einige, erwähnenswerte Besonderheiten. Zum einen war es in den ursprünglichen Märchensammlungen der Brüder Grimm gar nicht enthalten. Sie ergänzten es erst 1843 in der 5. Auflage. Bechsteins Version stammt aus dem Jahr 1853. Die erste Veröffentlichung des Märchens war die des plattdeutschen Schriftstellers Wilhelm Schröder. Seine Fassung des Volksmärchens "Dat Wettlopen twischen den Hasen un dem Swinegel up de lütje Haide bi Buxtehude", geschrieben in plattdeutscher Sprache, wurde 1840 im Hannoverschen Volksblatt veröffentlicht. Schröder hatte das Märchen in Bexhövede gehört, wo es auch spielte. Aus unerklärlichen Gründen verlegte Schröder jedoch den Handlungsort nach Buxtehude.
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