-sv- Der Musikfilm "
It might get loud" bringt drei stilprägende Gitarristen einer bestimmte Phase des Rock´n Roll zusammen, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten:
Zusammengebracht wurden Sie auch, doch nutzt der Film die Chance, drei überragende Musiker zusammen Musik machen zu lassen, nicht. In erster Linie blicken alle drei auf Ihr "Gitarristenwerdung" zurück. Orte der Vergangenheit werden aufgesucht, der Mythos der drei und ihrer Bands wird weitergeführt. Doch für derlei dokumentarisches Material hätte man sie nicht mit ihren Gitarren an einen Tisch setzen müssen - hier scheitert der Film grandios. Und alle Versuche des Zusammenspiels wirken daher auch eher bemüht und von einer Jam-Session kann kaum die Rede sein. Schöner wäre es gewesen, hätte man - zusätzlich zu den Biopics - alle drei auf die Bühne gestellt und ihre Songs spielen lassen - doch dafür war kein Platz. Und leider geht es, wie vielfach proklamiert, auch nicht "um die E-Gitarre und ihre Rolle in der Rock-Musik". Es wird zwar viel von Gitarren geredet, aber eben nur von denen der drei Musiker - da hätten
andere Gitarristen bestimmt noch einiges zum Thema "E-Gitarre" beisteuern können. Hinzu kommt, dass sich die drei nicht aneinander reiben in Bezug auf ihre Stile, sondern als Höhepunkt der Harmonie auch noch so tun, als hätten sie sich spontan überlegt, zusammen eine Coverversion des „
The Band“-Songs „
The Weight“ zu spielen - leider auch eher uninspiriert.
Zwei Höhepunkte hat der Film dennoch zu bieten: In keiner Szene sieht man die Leidenschaft von Page für die Musik mehr, als in der Szene, in der er eine alte Single mit
Link Wrays „
Rumble“ auflegt und anfängt Luftgitarre zu spielen - toll! Die zweite bemerkenswerte Szene zeigt Jack White und The Edge, wie sie - kleinen Kindern vor dem Weihnachtsbaum gleich - Page beim Spielen des Riffs von "Whole Lotta Love" zuschauen - Bewunderung und Respekt pur! Fazit: Der Film taugt als dreigeteiltes Biopic, ist ansonsten aber eine einzige ungenutzte Möglichkeit - schade.