Donnerstag, 12. November 2009

Christian Peitz - Märchen für die Bühne

-sv- Der aus dem Radio bekannte Märchenautor Christian Peitz hat sich in diesem Werk die Mühe gemacht, seine Radiohörspiele in kleine Theaterstücke zu verwandeln. Die Länge der Stücke entspricht ungefähr der Länge der bekannten Hörspiele (einige sind auch auf der CD Märchenhelden Unterwegs und anderen CDs von Peitz zu hören). Zwar habe ich noch keines der Stücke aufgeführt, ich denke aber, das keines länger als 20 Minuten dauern dürfte - für Aufführungen mit Kinder also ideal! Es gibt knappe Regieanweisungen, den kleinen Schauspielern bleibt aber viel Raum, die Rolle selbst zu interpretieren. Am Anfang des Buches findet sich eine Einführung zum Umgang mit dem Buch, den Stücken und zum Theaterspielen aus pädagogischer Sicht.

Besonders positiv zu erwähnen ist, dass der Begriff "Märchen" bei Peitz nicht alt und verstaubt verwendet wird. Die Märchen haben keine existentielle Schwere, sondern kommen mit Leichtigkeit daher. Ihre Tradition ist eher die von Andersens "Des Kaisers neue Kleider". So werden Eitelkeiten und Verschrobenheiten, die man auch aus der heutigen Zeit kennt, aufgegriffen und Rittern und Prinzessinnen auf den Leib geschrieben. Das Spiel mit den Klischees geschieht dabei sehr offen und beinhaltet doch immer wieder überraschende Wendungen. Gerade dadurch sind diese Märchen Kindern vielleicht näher als manche altbackenen Stoffe, die gemeinhin mit dem Begriff "Märchen" in Verbindung gebracht werden.

Der Umfang der Stücke variiert und liegt zwischen drei und neun Seiten. Somit deckt er verschiedene Ansprüche ab.

Fazit: Sehr gut geeignet für die Grundschul-Theater-AG bzw. alle Kinder im Grundschulalter, aber auch ältere Kinder werden ihren Spaß haben. Die Einführung gibt Lehrern/Pädagogen einen guten Einstieg ins Thema und erste Hilfestellungen bei der Umsetzung der Stücke. Aber auch für jede Laientheatergruppe ist dieses Buch ein echter Gewinn.

PS: Das Buch eignet sich - ebenso wie Peitz erstes Buch Der Märchenprinz im Märchenwald hört einen Schuss, der gar nicht knallt: Ein Märchenbuch - auch zum Schmökern!