-cp- Ein wegen Todschlags vorbestrafter Engländer (Alan Rickman) fährt mit einem Leihwagen durch das winterliche Kanada. Bei einem Unfall stirbt eine junge Anhalterin, die er mitgenommen hatte. Nun fühlt er sich in der Verantwortung, der Mutter (Sigourney Weaver) des Mädchens eine Erklärung zu geben und ihr sein Mitgefühl auszusprechen, auch wenn er den Unfall nicht verschuldet hat. Die Mutter lebt in einem kleinen Dorf, in dem jeder jeden kennt, und ist Autistin.
Die Zutaten für diesen Film lesen sich mehr als schwer. Man könnte einen Film über Trauer und Schuldgefühle erwarten, der zudem noch mit Behindertendrama kombiniert ist.
Das alles ist "Snow Cake", jedoch erzählt der Film diese Geschichte, ohne dabei ins Schwere oder Tränendrüsige abzurutschen und ganz anders, als man es erwarten würde. "Snow Cake" ist einer von diesen kleinen, ungemein liebenswerten Filmen, in denen zwar nicht viel passiert, die aber durch die Atmosphäre und die Leistungen der Schauspieler auf ihre Weise zu unterhalten verstehen. Das alles findet jenseits von Mainstream und Klischee statt. Figuren und Geschichte wirken authentisch und auf angenehme Weise anders als das, was einem im Kino sonst so vorgesetzt wird. Das Besondere findet sich im Alltäglichen und wird sehr unaufgeregt präsentiert. Das Ende des Films fällt schwer, nicht, weil es besonders traurig, rührend oder deprimierend wäre, sondern weil man gerne wüsste, wie es mit den Figuren weitergeht. Schön, dass es solche kleinen Filmjuwelen noch gibt.