-sv- Zu Beginn des Jahres 2009 habe ich an dieser Stelle das vierte Studioalbum von Bruce Springsteen - "Darkness on the edge of town" - besprochen und als eines seiner besten Alben bezeichnet - dabei bleibt es auch!
Nun veröffentlicht Springsteen mit "The Promise" am 12.11.2010 ein Doppelalbum, das 21 bis dato unveröffentlichte Aufnahmen enthält, die größtenteil während der "Darkness On The Edge Of Town"-Sessions Ende der 70iger Jahre entstanden sind. Das ist allerdings der Hammer, denn mir sind Springsteens Alben, die er zwischen 1973 und 1980 veröffentlicht hat, immernoch die liebsten. Aus dieser Zeit unveröffentlichtes Material zu hören, kann ich kaum erwarten!
Wem die 21 Songs an sich noch nicht genug sind, der kann die parallel erscheinende Deluxe-Ausgabe als Box-Set kaufen, die die Entstehungsgeschichte des Albums dokumentiert. Auf insgesamt drei CDs und drei DVDs/BluRays sind neben dem Album "The Promise" auch das erstmals remasterte Darkness-Album sowie insgesamt 6 Stunden Videomaterial mit ungesehenen Live-und Studioaufnahmen zu finden.
Bei solchen Sets stellt sich allerdings immer die Frage: Wann kann ich mir das alles anhören bzw. -schauen? Ich denke, ich werde die Do-CD kaufen, denn in erster Linie interessiert mich die Musik!
Nachtrag: Habe nun das oben angekündigte Album in der einfachen Version erworben und auch gehört. Um es kurz zu machen: Springsteen hätte den Murks lieber in den Archiven vergammeln lassen sollen. Auf CD eins findet sich mit Racing in the streets eine Variation des schon auf Darkness on the edge of town veröffentlichten Stücks, die den Höhepunkt des Albums bietet. Zweites und letztes Highlight von CD 1: Because the night in einer Studio-Version - allerdings hätten es die bisher veröffentlichten Live-Versionen auch getan. Auf CD 2 findet sich kein nennenswerter Höhepunkt. Als Fazit bleibt für beide CDs: uninspirierte, langweilige Melodien und naive Texte/Liebesschnulzen bestimmen das Geschehen. Mit diesem Album hat sich Springsteen keinen Gefallen getan, denn er demontiert den Mythos Darkness on the edge of town und seine eigenen Songwriterqualitäten. Denn wenn ich mutmaße, dass auch bei all seinen andern Alben derartige Outtakes übrig geblieben sind, dann sind seine z.T. naiven Texte keine Ausrutscher, sondern der Normalfall und alle textlichen Highlights seiner Karriere eher die Ausnahmen. Dass man ihn mal als "neuen Bob Dylan" bezeichnet hat, wirkt beim Hören dieses Albums und mit der Kenntnis der textlichen Fähigkeiten von Dylan wie ein einziger großer Witz. Sorry, Bruce...