Dienstag, 25. Januar 2011

Austropop vs. Bavariapop

-sv- Vor allem in den 70er- und 80er-Jahren war der sogenannte Austropop hochgradig beliebt im gesamten deutschsprachigen Raum. Gesungen wurde meist im Wiener Dialekt. Liedermacher wie Georg Danzer, Wolfgang Ambros, Peter Cornelius, Rainhard Fendrich, Bands wie die Erste Allgemeine Verunsicherung (EAV) und der international bekannte Sänger Falco feierten große Erfolge. Heute ist diese Musikrichtung fast nur noch in Österreich zu hören, Pop in Mundart ist vorerst tot. Laut Wikipedia hatte Rainhard Fendrich mit Blond im Jahr 1997 den bislang letzten Nummer-eins-Hit im Wiener Dialekt, der unter den Begriff Popmusik fällt.
Parallel zu dieser Austropop-Welle wurden auch in Deutschland in den 80er-Jahren in Mundart gesungene Popsongs/Schlager immer beliebter. Zu nennen sind u.a. die Spider Murphy Gang (Schickeria, 1983), Nicki (I bin a bayrisches Cowgirl, 1987) und Wolfgang Fierek (Resi, I hol di mit mei'm Traktor ab, 1985). Auch sehr populär war Liedermacher Fredl Fesl (Der Anlassjodler, 1978). Als Bavariapop hat sich die Musikform nie etabliert, zu verschieden sind die Stilrichtungen, zu erfloglos im gesamten deutschsprachigen Raum auf Dauer die einzelnen Interpreten. Allerdings existiert heute der Begriff Neue Volksmusik für ein Musik-Genre, das Volksmusik (hier wohl vor allem den Gesang in Mundart) mit Elementen der Popmusik, des Hip-Hop, des Jazz und anderen Musik-Genres kombiniert. Vertreter sind z.B. Hans Söllner und Biermösl Blosn.
Fazit: Die Österreicher haben in Sachen Mundart-Pop ganz klar die Nase vorn gehabt, können heute aber - ebenso wie die Deutschen - nur auf vergangene Erfolge zurückblicken.