Montag, 6. Juni 2011

Märchendichter des 19. Jahrhunderts

-cp- Das 19. Jahrhundert war auch die Zeit der Märchen, denn die meisten weltberühmten Märchen wurden in dieser Zeit veröffentlicht. Hierfür gab es verschiedene Gründe: Zum einen wurde die Technik des Buchdrucks verbessert, sodass schneller mehr gedruckt werden konnte. Die Kataloge der Buchmessen zeigen, dass sich in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts die Zahl der Novitäten vervierfacht hat. Zudem war für das Wachstum des Buchmarktes eine Verbesserung der Infrastruktur nötig: Zum einen musste mehr Papier hergestellt und zu den Druckereien gebracht wurden, zum anderen musste der Buchhandel insgesamt wachsen (und beliefert werden können).

Außerdem waren romantische Strömungen entscheidend. Diese beinhalteten nationalistische Gedanken, was die Volksmärchensammler dazu gebracht hat, deutsche Märchen zu sammeln, um sie als nationales Kulturgut hervorzuheben. Diese "nationalistische Tendenz" war keinesfalls politisch rechts zu werten. Bedenkt man, dass sich die Grenzen in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts quasi im Fünf-Minuten-Takt geändert haben, und dass Deutschland als Nation noch nicht existierte, ist diese Tendenz vielleicht nachvollziehbar. Zudem war auch die Begeisterung für Übernatürliches und Geheimnisvolles bei einigen Romantikern von Bedeutung. Diese (und andere) Entwicklungen und Impulse führten dazu, dass Märchen in Buchform veröffentlicht werden konnten.

Bedeutende Märchendichter und -sammler des 19. Jahrhunderts waren die Brüder Grimm (Sammler), Aleksander Afanasjew (Sammler), Hans-Christian Andersen (Dichter), Oscar Wilde (Dichter) und Wilhelm Hauff (Dichter).