Mittwoch, 9. Januar 2008

Idioten

-cp- Wie versprochen bespreche ich alle von mir in diesem Jahr gelesenen belletristischen Bücher. Idioten von Jakob Arjouni verunsichert mich ein wenig. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob mir das Buch gefällt oder nicht, aber der Reihe nach, zuerst der Plot:

Es gibt fünf Geschichten bzw. fünf Märchen, die alle nach dem gleichen Prinzip ablaufen: Eine Figur, die gerade in mittelschweren Alltagsproblemen verstrickt ist, erhält Besuch von einer guten Fee und darf sich was wünschen. Das Geniale an diesen Geschichten ist, dass sie sehr realistisch geschrieben sind, im Grunde nach dem Prinzip Kurzgeschichte. Sie sind bedrückend, teilweise tragikomisch, spitzen sich immer mehr zu, bis dann die Fee auftaucht und die Geschichte mit einem Ruck aus dem Genre Kurzgeschichte in das Genre Märchen überführt. Sprachlich sind die Geschichten hervorragend und machen stellenweise sogar richtig Spaß, wenn nicht... Ja, wenn sie nicht einander doch zu ähnlich wären und wenn nicht den einzelnen Plots etwas die Spannung oder die ganz große Idee fehlen würde. Außerdem stören mich persönlich die Rückblenden. Die bremsen die Storys unnötig aus. Mein Fazit: durchaus lesenswert, aber insgesamt nur oberer Durchschnitt.