Montag, 21. Januar 2008

Liebe, Macht und Schmerz

-cp- Der Film Secretary mit Maggie Gyllenhaal und James Spader erzählt die Geschichte der autoagressiven Lee, die sich nach einem Psychiatrieaufenthalt nicht wirklich gefangen hat, aber neuen Mut durch eine Anstellung als Sekretärin in einer Rechtsanwaltskanzlei fasst. Zunächst läuft es relativ normal, bis die Beziehung zwischen ihr und dem Chef aus ihrer rein beruflichen Natur auf eine schräg-sexuelle Ebene kippt, die durch Machtspielchen, Strafe und Schmerz bestimmt wird. Eine schräge Liebesgeschichte, die allerdings etwas zu wenig Wert auf Authentizität und Plot legt, und sich dafür zu sehr auf das Brechen vermeindlicher Tabus versteift, wie z.B. Darstellung von Sado-Maso oder der Selbstbefriedigung. Leider bleibt das ganze sehr lückenhaft und zu skurril, um als Geschichte ernstgenommen zu werden. Besonders das Arbeitsverhältnis der beiden Protagonisten kommt entschieden zu kurz, denn ein Anwalt, der im Grunde nur in seinem Büro herumsitzt, nachdenkt und seine Orchideen versorgt, ist als Anwalt nicht ernstzunehmen. Auch, dass er grundsätzlich auf Computer verzichtet und die Sekretärin an eine alte Schreibmaschine setzt, ist nicht wirklich plausibel, sondern nur ein Mittel, um Tippfehler erklärbar zu machen, die dann eine entscheidende Rolle in der Beziehung der beiden einnehmen werden. Ein insgesamt unterhaltsames Filmchen mit zwei starken Hauptdarstellern, das jedoch etwas gewollt und lückenhaft wirkt.