Montag, 28. Juli 2008

Das Rauchverbot in der ZEIT

-cp- Die Zeit hat sich mit dem häufig diskutierten Thema Rauchverbot befasst. [Klick] Und Stephan Holzapfel, der sowohl die ZEIT als auch diesen Blog liest, hat einen Leserbrief geschrieben, der an dieser Stelle schon mal veröffentlicht wird. Ob die ZEIT ihn auch bringt, wird man sehen...

Leserbrief von Stephan Holzapfel

Bei der Diskussion um Rauchverbot und Freiheit wird ein Aspekt schnell übersehen: kaum jemand geht alleine in die Gaststätte. Häufig sind es gemischte Gruppen aus Rauchern und Nichtrauchern. Ohne generelles Rauchverbot wird eine solche Gruppe häufig doch im Raucherlokal landen, denn Raucher sind in Bezug auf ihr Rauchbedürfnis gerade nicht frei. Sie sind süchtig, sie müssen rauchen. Und sie sind trainiert darauf, die Gefahren des Rauchens auszublenden. Wenn es für einen selber aber schon „nicht so schlimm“ ist, dann wird es anderen doch auch nicht gleich schaden! Dementsprechend offensiv wird die „Freiheit“, rauchen zu dürfen eingefordert. Natürlich gibt es auch Nichtraucher, die Passivrauchen subjektiv nicht belastet. Wen es aber stört wird schnell als Moralapostel, Tugendterrorist und überempfindliche Spaßbremse eingeordnet. Ein generelles Rauchverbot befreit Gruppen von solchen Konflikten.

Noch nie hat eine politische Entscheidung so direkt spürbar meine Lebensqualität verbessert wie das Rauchverbot in Gaststätten.

Und bitte nicht immer diese Klagen, jeder dürfe sich ja auch beim Essen und Freeclimbing beliebig selber schaden, warum denn dann nicht beim Rauchen. Mal ehrlich: schon mal etwas von Passiv-Freeclimbing gehört?

Man sollte auch nicht vergessen: Rauchen wird erst später zum körperlichen Bedürfnis, am Beginn stehen soziale Gründe. Je mehr Rauchen jedoch sozial geächtet oder zumindest unpraktisch ist, desto geringer wird wahrscheinlich die Attraktivität werden.