Samstag, 9. August 2008

Das Leben an sich

-cp- Der Tagesspiegel schreibt, der Durchschnittsdeutsche sei täglich 58 Minuten im Internet und damit 4 Minuten länger als 2007. Die tägliche Fernsehnutzung liegt bei 225 Minuten, die des Hörfunks bei 186 Minuten. Das ist eine tägliche Gesamtmedien-Nutzung von 7 Stunden und 49 Minuten. Und das ist ganz schön viel, denn wenn man bedenkt, dass der Mensch ja nun auch je 8 Stunden täglich arbeitet und schläft, dann bleiben ca. 11 Minuten für soziale Kontakte. Nicht viel. Aber im Kommunikationszeitalter ist Kommunikation auch nicht so wichtig. Aber, wenn man mal die absichtlich falsch gezogenen Rückschlüsse zur Seite schiebt, kommt einem unter Umständen in den Sinn, dass es ja nun auch Menschen gibt, die weit unter dem Durchschnitt liegen. Also muss es auch Menschen geben, die weit über dem Durchschnitt liegen. Die werden zum Arbeiten (ich will's mal so formulieren) keine Zeit haben. Wie aber soll man sich vom Hartz-IV-Satz ein solches Leben finanzieren? Das ist fast unmöglich. Und Kinder - wie sollen die das denn neben Schule und Hausaufgaben noch schaffen, auf den durchschnittlichen Medienkonsumwert zu kommen?

Ich bin ja nun selbst auch ein Medien-Fan, wenn ich aber an meine Kindheit zurück denke, in der es nur drei Sender gab, und in der man auf die nächste Captain-Future-Folge immer eine Woche warten musste, dann frage ich mich, ob das nicht irgendwie besser war. Klar: dieses "Früher war alles besser"-Zitat ist nicht originell. Alles war ja auch gar nicht besser.

Sicherlich hat Steve, auch wenn Musik immer Geschmacksache ist, einen großen Vorteil der heutigen Zeit aufgeführt. Gleichzeitig (und ohne direkten Zusammenhang) schimpft Parkster (zu Recht) über die FDP. Da kommt mir eine Idee? Die FDP könnte sich ein Fernsehverbot für Kinder und Jugendliche einsetzen und sie zum Plumpsackspielen zwingen.

Aber mal Spaß beiseite. Statt der knackenden Schallplatten gibt es jetzt Itunes. Star Wars ist trotz besserer technischer Möglichkeiten mit den Episoden I-III echt schlechter geworden. Und die Clonkriege kommen erst noch. Die Preise und der Arbeitsmarkt deprimieren einen täglich. Die Kugel Eis hat früher... Lassen wir das. Alles in allem aber die Frage: Was ist denn das für ein Leben?