In Märchen wimmelt es nur so von magischen Artefakten. Da gibt es den magischen Zauberspiel ("Sneewittchen", Brüder Grimm), der ganz genau weiß, welche Frau die schönste ist, da gibt es das Feuerzeug, mit dem man magische Hunde herbeirufen kann ("Das Feuerzeug", Hans-Christian Andersen) oder das Zauberpulver, mit dessen Hilfe man eine Tiergestalt annehmen kann ("Kalif Storch", Wilhelm Hauff). Und dann gibt es da noch das bekannte Märchen vom "Tischlein deck Dich", das gleich drei verschiedene Zaubergaben enthält.
Wenn man allerdings genau sein möchte, müsste man festhalten, dass dieses Märchen, das viele unter dem Titel "Tischlein deck Dich" kennen, eigentlich gar nicht so heißt, jedenfalls nicht genau. In der ersten Ausgabe des Grimmschen Märchenbuches von 1812 hieß das Märchen "Von dem Tischgen deck dich, dem Goldesel und dem Knüppel in den Sack". 1819 erschien die zweite Ausgabe, und darin hieß das Märchen "Tischchen deck dich, Goldesel und Knüppel aus dem Sack". In einigen Fassungen trägt das Märchen auch den Einworttitel "Tischendeckdich".
Erst Ludwig Bechstein nahm dieses Märchen in einer etwas anderen Version unter dem Titel "Tischlein deck dich, Esel streck dich und Knüppel aus dem Sack" 1845 in seine Märchensammlung auf. Es ist schon etwas eigentümlich, dass dieses Märchen unter dem Titel "Tischlein deck dich" berühmt wurde, obwohl es so eigentlich gar nicht heißt. Selbst in der Märchen-Hörspielreihe von EUROPA ist stehen die Brüder Grimm mit dem falschen Märchentitel auf dem Cover. Und wo wir gerade dabei sind, "Schneewittchen" heißt bei den Grimms eigentlich "Sneewittchen". Um aber auf die magischen Gegenstände zurückzukommen, davon finden sich auch so einige in dem Märchenhörspiel "Harfenzauber" von der CD Märchenzauber (Christian Peitz).