Mittwoch, 24. Dezember 2008

Frohe Weihnachten auch der Deutschen Post

-cp- In der Weihnachtszeit ist für viele die bequem gewordene Email out. Man greift zum Stift und versendet handgeschriebene Grüße. Für die Post gewiss ein Segen, wenn man denn Rückschlüsse aus den ewig langen Schlangen der Dezemberwochen an den Schaltern ziehen darf. Die Sache hat natürlich noch eine andere Seite: Man bekommt auch mehr Post von Menschen, die einem gute Wünsche schicken wollen. Ich habe gestern auch eine Weihnachtssendung erhalten. Zumindest ließ dies der blaue Abholschein vermuten, auf dem zu lesen war, dass ich 1,51 Euro Nachporto zahlen muss. Schade, dass der Briefträger nicht bei mir geklingelt hat, denn ich war in der Zeit, als er kam, zu Hause, und er hätte mir einen Weg ersparen können. Also bin ich heute zur Post gegangen, um die mysteriöse Sendung (und ein Paket) abzuholen. Das Paket habe ich auch problemlos erhalten, die mysteriöse Sendung allerdings nicht, weil sie in einer anderen Filiale auf mich wartete. Wäre ja auch zu viel verlangt, dass ein Logistik-Unternehmen wie die Post es organisiert bekommt, dass man Briefe und Pakete in der gleichen Filiale abholen kann.

Zweiter Anlauf: Ich habe mich dann auf den Weg zur 1,4 Kilometer (laut googlemaps) entfernten anderen Postfiliale gemacht, wo ich die mysteriöse Sendung von 1,51 Euro auslösen konnte. Es war eine Weihnachtspostkarte, frankiert mit 45 Cent. Dann bin ich die 1,4 Kilometer wieder nach Hause gelatscht, und hatte somit meinen Frühsport ("3 Kilometer Gehen") im Münsteraner Nieselregen erledigt.

Zuhause angekommen habe ich recherchiert, wie viel Porto auf eine Postkarte muss. 0,45 Euro. Aber die Postkarte muss im Rahmen folgender Maße sein:

Länge: 140 bis 235 Millimeter
Breite: 90 bis 125 Millimeter

Die Weihnachtspostkarte, die ich bekommen habe, ist quadratisch und hat die Maße 140 x 140 Millimeter, war also 1,5 cm zu breit, wobei sie in der Länge noch durchaus 9,5 cm Spielraum gehabt hätte. Das richtige Porto hätte 1,45 Euro ("Großbrief") betragen, denn auch ein einfacher Brief oder ein Kompaktbrief hätte die Breite von 125 Millimeter nicht überschreiten dürfen. [Hier geht's zum Portocheck] Nun musste ich 1,51 Euro nachzahlen. 1,00 Euro fehlendes Porto, wenn ich richtig gerechnet habe, und 0,51 Euro Strafe oder (wenn man es denn so sehen will) Gebühr für den Verwaltungsaufwand der Post. Da bin ich zugegebener Maßen etwas ungehalten! Wem mache ich jetzt Vorwürfe? 1. Dem Postkartenhersteller mache ich einen kleinen Vorwurf. Der müsste meiner Meinung nach auf der Rückseite auf das hohe Porto hinweisen. 2. Vor allem aber der Deutschen Post. Wie borniert kann man eigentlich sein?

Und ich habe für die Post auch ein kleines Weihnachtsgeschenk parat: Sie bekommt nun in diesem Blog eine eigene Kategorie.