-cp- Es lässt ihn nicht los! 1973 hat der gerade zwanzigjährige Mike Oldfield mit "Tubular Bells" ein frühes Meisterwerk veröffentlicht. Die Schallplatte enthielt zwei Stücke, die jeweils knapp über zwanzig Minuten dauerten und jeweils eine Plattenseite füllten. Multi-instrumentalist Oldfield spielte im Overdub-Verfahren sämtliche Instrumente selbst ein. Ein besonderer Erfolg für Oldfield war, dass das Intro von "Tubular Bells" in dem Film Der Exorzist verwendet wurde. Zwei Jahre später erschien eine neue Edition von "Tubular Bells" mit anderer Instrumentierung: eine Orchesterfassung, eingespielt vom Royal Philharmonic Orchestra.
1992 hatte Mike Oldfield seinen Vertrag für Virgin erfüllt und wechselte zu Warner Bros. Dort erschien auch gleich ein neues Album: "Tubular Bells II", eine neue Komposition, die aber durchaus mit Motiven und Struktur der Ursprungsplatte spielt. Und weils so schön war, erschien 1998 "Tubular Bells III". Noch eine neue Komposition, wieder mit Ähnlichkeiten zu "Tubular Bells I", diesmal jedoch deutlich elektronischer.
2003 dann hatte Mike Oldfield die Idee, zum 30-jährigen Jubiläum seine ursprüngliche "Tubular Bells"-Version neu aufzunehmen. Wieder im Overdub-Verfahren, aber natürlich mit deutlich besseren Aufnahmemöglichkeiten.
Doch damit war er natürlich wieder nicht dauerhaft zufrieden, denn aktuell, 2009, ist wieder mal "Tubular Bells" erschienen. Diesmal war der gute Mike Oldfield der Meinung, seine Neuaufnahme von 2003 könnte möglicherweise überproduziert sein und einen zu perfekten Klang haben. Der Geist und der Charme der Originalaufnahme seien dabei vielleicht verloren gegangen. Deshalb hatte er sich einige Monate im stillen Kämmerlein eingeschlossen, die alten Aufnahmen von 1973 genommen, die mittlerweile von Virgin in seinen Besitz übergegangen waren, und sie digital nachbearbeitet. Anschließend hat er alles neu zusammengemischt, und das ist nun auf seinem nagelneuen Album zu hören: Die CD heißt einfach "Tubular Bells" und ist optisch kaum von der ursprünglichen CD (die ja ganz ursprünglich eine LP war) nicht zu unterscheiden. Pech für den neuritischen Sammler. Wieder 15 Euro für nix Neues.
Hier alle "Tubular Bells" in der Übersicht:
1973 - Tubular Bells
1975 - Tubular Bells, Orchester-Version
1992 - Tubular Bells II
1998 - Tubular Bells III
2003 - Tubular Bells 2003
2009 - Tubular Bells
Wer's aber so richtig wissen will, sollte sich auch die Version von Marcel Bergmann (2008) für zwei Klaviere und zwei Syntheziser kaufen. Auch Mike Oldfields DVD Tubular Bells II & III live mit Konzertaufnahmen sind lohnend.