Samstag, 5. Dezember 2009

Shanti wegen Missbrauchs verurteilt, Polanski auf Kaution frei.

-cp- Das Wort "Berühmtheit" oder "Prominenter" ist vermutlich zu groß gewählt, wenn man über Oliver Shanti redet. Hinter diesem ziemlich weichgespühlten Künsternamen steckt Ulrich Schulz, ein deutscher Musiker und Musikproduzent, dessen künstlerischer Schwerpunkt im Bereich Esoterik- bzw. New Age-Musik liegt. Über seine musikalischen Ambitionen und Erfolge, soll allerdings an dieser Stelle nicht geurteilt werden.

Nachdem an dieser Stelle bereits in der Vergangenheit über Prominente berichtet wurde, die teils zu Recht teils ungerechtfertigt als pädophil gelten [Artikel aus dem September 2009], reiht sich nun auch Oliver Shanti in die Liste ein. Nachdem 2002 Vorwürfe in dieser Richtung bekannt wurden tauchte er unter. 2008 wurde er von den portugisischen Behörden nach Deutschland ausgeliefert. Im Prozess gestand er die ihm zur Last gelegten Taten. Das Urteil: sechs Jahre und zehn Monate Gefängnis [Spiegel Online]. Wenn das Klischee stimmt, wird seine Strafe nicht der langjährige Freiheitsentzug selbst sein, sondern die soziale Position, die verurteilte Pädophile innerhalb des Strafvollzugs haben.

Die Frage, was aus den Tätern wird, beschäftigt die Medien nachhaltig, wie gerade der Fall Polanski wieder zeigt. Der konnte jetzt gegen Zahlung einer Kaution aus der schweizerischen Justizvollzugsanstalt in eine Villa umziehen, wo er unter Hausarrest steht. Bestürzung gibt es auch darüber, dass viele berühmte Kollegen Polanskis eine Petition zu seinen Gunsten unterschrieben haben. Was nun weiter passiert wird man sehen. Was im Fall Polanski das Wort Gerechtigkeit überhaupt bedeuten kann, könnte Thema juristischer und/oder philosophischer Doktorarbeiten sein. [Artikel auf FAZ-Online]

Die weitaus wichtigere Frage ist allerdings die, was für die Opfer "gerecht" wäre, und zu dem Thema schweigen sich die Medien wie immer aus. Auch das Thema "Prävention" kommt zu kurz. Sicherlich wäre es falsch, die Opfer in die Medien zu zerren, aber die Frage, wie man Kinder schützen kann, verdient größere Aufmerksamkeit. Hierzu drei Links:
- Kinderschutzportal
- Zartbitter
- DGgKV