Sonntag, 3. Januar 2010

Luzie, der Schrecken der Straße

-cp- Die 1980 gedrehte Fernsehserie nach dem gleichnamigen Kinderbuch Luzie, der Schrecken der Straße weiß auch heute noch zu überzeugen. Die Besetzung ist super, gerade die Kinder spielen ihre Rollen hervorragend, und die sichtlich veraltete Animationstechnik stört überhaupt nicht. "Luzie" ist der Beweis dafür, dass eine Geschichte mit Herz viel besser sein kann als technisch perfekte Filme, denen der Inhalt fehlt.

Inhalt: In der charmanten Kulisse der frühen 80er Jahre erlebt Luzie die letzten Tage vor ihrer Einschulung. Als Oswald sie zwingt, im Kaufhaus zu stehlen, nimmt sie eine Packung Knete mit, die sich schon bald in die Knetmännchen Friedrich und Friedrich verwandelt. Durch die beiden werden die nächsten Tage genau so aufregend wie verrückt. ...

Die Stärke der Serie ist, dass sie authentisch mit kindlichen Emotionen umgeht. Sowohl die Zwangssituation beim Stehlen als auch die Gefühle von Einsamkeit und Langeweile kommen sehr glaubwürdig rüber, und man kann mit dem Mädchen mitfühlen. Auf der anderen Seite gibt es viele Szenen, die in Richtung Slapstick und Klamauk gehen und jedem Kind (und vielen Erwachsenen) ein Schmunzeln ins Gesicht zaubern werden. Das einzig Fragwürdige finde ich persönlich den Umgang der erwachsenen Figuren mit Medikamenten. In der letzten Folge nehmen Luzies Großvater, Mutter und Vater ohne sichtlichen Grund einen netten Cocktail ein. Sie sagen zwar, dass sie so besser schlafen können, aber in den vorherigen Folgen haben sie in der Hinsicht nie Probleme gehabt. Als Erwachsener kann man darüber sicher mit einem Schmunzeln hinweg sehen. Kindern sollte man schon, so pädagogisch-platt es auch klingen mag, erklären, dass man so mit Medikamenten nicht umgehen sollte.