Sonntag, 3. Januar 2010

Das Leben des David Gale

-cp- Alan Parker hat ein Händchen für Thriller mit politischem Hintergrund. "Midnight Express" und "Mississippi Burning" sind längst Filmklassiker. Das Thema Todesstrafe passt gut daher sehr gut in sein Werk. Filme über dieses Thema stellen meist die Frage, ob der zum Tode Verurteilte überhaupt schuldig ist, in den Mittelpunkt der Geschichte. Das liegt durchaus nahe, denn die Hinrichtung eines Unschuldigen würde die Forderung nach einer Abschaffung der Todesstrafe untermauern.

Zum Inhalt: David Gale (Kevin Spacey) war Philosophie-Professor und hat sich jahrelang in Theorie und Praxis gegen die Todesstrafe eingesetzt. Nun sitzt er selbst in der Todeszelle und gibt einer jungen Journalistin (Kate Winslet) ein letztes Interview. Auch hier stellt sich die Frage - ist er schuldig oder nicht? Hervorhebenswert ist dabei, dass die Auseinandersetzung mit der Todesstrafe an sich unabhängig von der Schuld oder Unschuld David Gales behandelt wird.

Der Film ist schauspielerisch und dramaturgisch absolut überzeugend und liefert ein beeindruckendes Statement gegen die Todesstrafe. Schnitt und Musik gehen teilweise experimentelle Wege, und dieses Experiment ist geglückt, denn der Film hat eine durch und durch unheilvolle Atmosphäre. Die Filmmusik stammt übrigens von den beiden Söhnen Alan Parkers und weicht deutlich vom Filmmusik-Mainstream ab. Auch der Soundtrack ist eine Anschaffung wert. Die DVD enthält auch einige sehenswerte Specials (Filmmusik, Todesstrafe in Texas, Making Of, ...). Einziges Manko ist die Soundqualität. Die Dialoge klingen etwas unsauber. Aber diese Störung ist minimal und fällt nicht ins Gewicht.