Donnerstag, 11. März 2010

Ratatouille

-cp- Remy ist anders als andere Ratten: Für ihn ist Essen mehr als Ernährung, nämlich eine Kunstform. Damit teilt er die Philosophie des verstorbenen (menschlichen) Meisterkochs Gusteau. Als Remy in Paris zufällig Gusteaus Restaurant entdeckt, in dem mittlerweile ein fieser Chefkoch die Küche leitet und ein etwas tollpatschiger Tellerwäscher versucht, irgendwie Fuß zu fassen, ist seine Zeit gekommen. Er will sich heimlich und auf ungewöhnlichen Wegen als Koch versuchen. ...

"Ratatouille" führt eine Tradition fort, die seit langem bei Pixar und Disney gelebt wird: Es ist auf der einen Seite ein Kinderfilm, in dem es jede Menge Spaß und Abenteuer gibt. Auf der anderen Seite aber ist es ein Film für Erwachsene, der hintergründigen Humor bietet und durchaus auch zum Nachdenken anregt. Diese beiden Seiten des Films sind perfekt aufeinander abgestimmt, ohne sich gegenseitig zu stören. "Ratatouille" ist nicht nur grandiose Familienunterhaltung, sondern setzt auch neue Maßstäbe in Sachen Tricktechnik. Die Animation sucht ihres Gleichen. Da sieht man die Dächer von Paris und Straßencafés beinahe fotorealistisch, aber auch eine Horde Ratten mit bis ins kleinsten Detail gestalteten Fell-Animationen. Nicht nur die Details der Animation sind bis ins Kleinste ausgeklügelt, sondern auch die der Geschichte, was sich zum Beispiel in der Hierarchie innerhalb der Küche zeigt. Aber mehr noch: Der Film bietet auch Drehbuchkunst in Vollendung, denn die Art und Weise, wie in einer Schlüsselszene eine Rückblende eingesetzt wird, hat man im Kino lange nicht gesehen. Da wird aus dem Nichts das verschlossene Innere einer Figur geöffnet und fördert große Emotionen zu Tage. An diese und andere Szenen wird man noch lange zurück denken.

Fazit: "Ratatouille" ist große Filmkunst, ein Animationsmeisterwerk, das seines gleichen sucht, und ein modernes Märchen für die ganze Familie.