Dienstag, 9. März 2010

Coraline

-cp- Coraline ist ein etwa zehn Jahre altes Mädchen. Gemeinsam mit ihren Eltern zieht sie in ein altes Haus, das abseits von Dorf und Stadt irgendwo in der Einöde liegt. Coralines Eltern haben wenig Zeit für ihre Tochter, denn als Autoren arbeiten sie mit Hochdruck an einem neuen Buch. So sucht das Mädchen nach einer Beschäftigung. Bei den anderen Hausbewohnern, die sehr exzentrisch und überaus merkwürdig sind, findet sie wenig Anknüpfungspunkte. Aber das Haus selbst ist recht spannend, und Coraline findet eine verschlossene Tür, die ihr Interesse weckt. Dahinter scheint zunächst nur eine Mauer zu sein. Doch nachts findet das Mädchen einen Tunnel, der sie in eine Art Parallelwelt führt, und zwar zunächst mal in eine Parallelwohnung, die genau so ist wie die, aus der sie gekommen ist. Nur fröhlicher und bunter. Die (Parallel-)Eltern haben bessere Laune und Zeit für Coraline. Merkwürdig nur, dass sie Knöpfe vor ihre Augen genäht haben. Nach und nach bröckelt die Fassade der heilen Welt, und Coraline steckt mitten in einem Gruselmärchen.

Der Film ist eine Adaption des erfolgreichen Kinderbuchs von Neil Gaiman. Regisseur Henry Selick („Nightmare before Christmas”) gelingt es einmal mehr, mit traditioneller Stop-Motion-Technik einen faszinierenden Animationsfilm zu schaffen, der wunderbare und detailreiche Bilder zu einem einzigartigen Gesamtkunstwerk zusammenfügt. Auch in Zeiten, in denen die Computertechnik den Animationsfilm immer mehr beherrscht, kann Selik mit seiner scheinbar veralteten Technik locker mithalten. Einziges Manko des Films ist, dass die schrägen Charaktere und das leicht Irreale und Skurrile der Geschichte den Zuschauer sehr auf Distanz halten. Der Kopf staunt, aber das Herz fiebert nicht mit. Dennoch ist der Film in seiner Art überragend und unbedingt sehenswert.