Donnerstag, 23. Dezember 2010

Rentner-Treffen bei den Grammys 2010

-sv- Für einen Grammy in der Kategorie Best Solo Rock Vocal Performance sind nominiert:
  • Run Back To Your Side - Eric Clapton (*1945)
  • Crossroads - John Mayer (*1977)
  • Helter Skelter - Paul McCartney (*1942)
  • Silver Rider - Robert Plant (*1948)
  • Angry World - Neil Young (*1945)
Bei der Best Hard Rock Performance versammelt sich die alte Garde der Grunge-Generation:
  • A Looking In View - Alice In Chains
  • Let Me Hear You Scream - Ozzy Osbourne (*1948)
  • Black Rain - Soundgarden
  • Between The Lines - Stone Temple Pilots
  • New Fang - Them Crooked Vultures
Pearl Jam sind (wie auch Neil Young) übrigens für das Best Rock Album nominiert.
Und sehr häufig nominiert ist auch Jeff Beck (*1944):
  • Best Pop Instrumental Performance,  
  • Best Rock Performance By A Duo Or Group With Vocals (mit Joss Stone),  
  • Best Rock Instrumental Performance,  
  • Best Rock Album.
[Quelle]

Neues Chickenfoot Album 2011

-sv- Joe Satriani hat in einem Interview mit guitar.com berichtet, dass er und Sammy Hagar bereits an einem neuen Chickenfoot Album arbeiten. Schon im Januar 2011 sollen die Aufnahmen für das Album beginnen:

Right after I finished mixing my new album, I spent three weeks writing new songs for Chickenfoot. We already have about 14 new songs that Sammy is writing new melodies and lyrics for. We’re gonna get together at the end of January to start recording the second Chickenfoot album.

Montag, 20. Dezember 2010

Weihnachten: Schön, wenn es vorbei ist!

-sv- Es geht doch nichts über ein schönes Fazit am Ende einer Kritk - hier zum Film Meine Frau, unsere Kinder und ich:

"Meine Frau, unsere Kinder und ich passt perfekt  zu Weihnachten. Wie das Familientreffen kann man den Film zwei Stunden lang ganz gut ertragen, ist dann aber auch froh, wenn es wieder vorbei ist."

P.S.: Der Film Dienst kommt übrigens zu einem ganz anderen Ergebnis [hier].

Montag, 13. Dezember 2010

Weihnachtsmärchen, Weihrauch und Weihnachtszeit

-sv*- Die Heiligen Drei Könige aus dem Morgenland hatten bekanntlich die erlesensten Gaben der damaligen Zeit dabei: Gold, Myrrhe und Weihrauch. Den Wert von Gold schätzt man heute mehr denn je. Mit Myrrhe wurden damals Priester und Könige gesalbt. Und Weihrauch (Boswellia)? Das ist der schwere Duft, der an
Feiertagen die Luft katholischer Kirchen erfüllt.

In der Kathedrale in Santiago de Compostela, dem Ziel des Jakobswegs, wird seit Jahrhunderten ein riesiges Weihrauchfass durch den Mittelgang geschwenkt. Mittelalterliche Pilger waren nach dem langen Fußweg durchgeschwitzt und voller Schmutz. In großen Massen in der Kathedrale versammelt, stellten sie nicht nur einen schweren Angriff auf den Geruchssinn dar, sondern auch die ideale Brutstätte für Parasiten und Krankheitserreger aller Art. Duften und desinfizieren war daher eine wichtige Aufgabe, die das orientalische Harz in den Kirchen erfüllen sollte. Denn das Harz des Weihrauchstrauches wurde und wird genutzt als aromatisches, entzündungshemmendes und desinfizierendes Räuchermittel.
Um das Harz des Weihrauchbaumes zu gewinnen, wird die Rinde angeritzt. Der getrocknete Pflanzensaft ergibt fast geruchlose Körner, erst beim Verbrennen oder Räuchern entsteht der Duft. Neben ätherischen Ölen und Gerbstoffen sind in diesem Harz auch Boswellia-Säuren enthalten, die Entzündungsreaktionen des Körpers stoppen. Es wirkt schmerzlindernd, entzündungshemmend und beruhigend. Weihrauch soll bei chronischen Gelenkentzündungen helfen, aber auch bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen sowie bei Bronchitis, Asthma bronchiale, Schuppenflechte und rheumatische Beschwerden. Es liegen allerdings bisher nur wenige Studien vor, die die Wirksamkeit von Weihrauch bei diesen Erkrankungen wissenschaftlich untermauern. In der Homöopathie wird Weihrauch bei Heiserkeit und Kratzen im Hals angewandt. Schon Hippokrates nutzte Weihrauch zur Wundreinigung, bei Verdauungsproblemen und bei Erkrankungen der Atemwege.
Völlig unbedenklich und garantiert die Weihnachtsstimmung fördernd, ist die CD "Charles Dickens' Weihnachtsmärchen" von Christian Peitz, die hier erhältlich ist und bei amazon.

*Quelle: "Deutsche Gesundheits-Korrespondenz" (dgk) Ausgabe Nr. 12 - Dezember 2010

Freitag, 10. Dezember 2010

Adoro und Co.:
Pseudo-Klassik für bildungsferne Schichten

-sv- Vorsicht: Polemik! 
Ich frage mich, woher die Sehnsucht der Menschen nach Popmusik kommt, die von (angeblich oder tatsächlich) klassisch ausgebildeten Sängern gesungen wird. Denn im Grunde klingen derlei Kombinationen immer nach Muppet Show bzw. nach Kermit im Opernhaus. Bestes Beispiel: Die CD Glück von Adoro. Hört man kurz in die Tracks [hier], kann es einen als Fan der Original-Stücke ob des gequälten Genöhles nur Gruseln; mag man Klassik, stellen sich einem zusätzlich die Nackenhaare hoch bei soviel Pseudo-Sangesqualität. Und der Mist ist dann in den Top 10 bei amazon - unfassbar.
In die gleiche Richtung geht die Musik des Geigen-Wunderkinds David Garrett - nur das Singen lässt er beim Verhunzen der Lieder zum Glück sein. Auf Rock Symphonies vergreift er sich an Rock-Klassikern wie Kashmir von Led Zeppelin oder Smells like teen spirit von Nirvana. Besonders schlimm wird es, wenn er einfach die Melodien der Stücke nachfiedelt - Hilfe! Das mag die Hausfrau nicht beim Bügeln stören, dass es die Hausfrau aber offensichtlich kauft, sagt viel über die deutschen Musikkonsumenten aus. Auch gruselig: Garrets Album Encore, auf dem er u.a. Thunderstruck von AC/DC verhunzt - da fühlt sich auch der letzte Rentner noch als wilder Rocker - na, vielen Dank!
Noch so ein Fall Il Divo oder Paul Potts oder Susan Boyle oder Die Jungen Tenöre oder oder oder.
Der ganze Mist ist noch nicht einmal "Klassik-light", der Mist ist einfach nur unterirdisch schlecht und auf platteste Weise kommerziell.
Mein Rat an alle Hörer dieses Blödsinns: Hört Euch die Originale an und werft Euer Geld nicht diesen Pseudo-Klassikmusikern in den Rachen!

Dienstag, 7. Dezember 2010

Nürnberg, Fürth und Lugabugien

-cp- Heute vor 175 Jahren (7. Dezember 1835) hatte die Adler ihre Jungernfahrt. Sie gilt als die erste deutsche Lokomotive, wobei man im Nachsatz erwähnen sollte, dass es schon vorher Modelle und Versuche gegeben hat, nur keine so erfolgreichen. Die erste Fahrt führte die Adler von Nürnberg nach Fürth und etablierte sie als Lokomotive, die dann sowohl im Personen- als auch im Güterverkehr eingesetzt wurde.

Eine andere Geschichte erzählt allerdings das Märchen "Der Prinz von Lugabugien" (Märchenbuch, Hörspiel-CD). Da wird nämlich behauptet, dass die Lokomotive erfunden wurde, weil ein Prinz seine geliebte Prinzessin ohne ein sicheres Reisemittel (also die Eisenbahn) nicht hätte ohne Gefahr für Leib und Leben besuchen können. Die erste Fahrt dieser Lokomotive, so heißt es in dem Märchen, führte von Lugabugien nach Lagubagien.

Samstag, 4. Dezember 2010

Harry Potter und die Jagd nach den Horkruxen

-cp- Das Jahr 1997 war aus Sicht der Kinder- und Jugendliteratur ein denkwürdiges. J.K. Rowlings erster "Harry Potter"-Band wurde veröffentlicht, 1998 auch in Deutschland. Die Geschichte rund um den jungen Zauberschüler bestach durch ihre farbenfrohe, virtuose Erzählweise und eroberte den Markt und die Herzen der Leser im Sturm. Sicherlich gab es viele Versatzstücke, die einem bekannt vorkamen, denn "Harry Potter" vermischte eine klassische Internatsgeschichte mit ein wenig "Krieg der Sterne" und "Herr der Ringe". Hier und da blitzte schwarzer Humor á la Roald Dahl durch, und auch sonst konnte manchem Leser das ein oder andere durchaus bekannt vorkommen. Aber in seiner Gesamtheit tat das der Originalität keinen Abbruch, denn allein die Schilderungen des Zaubererinternats Hogwarts mit seinen sich bewegenden Treppen, belebten Bildern und vor allem den skurrilen Bewohnern (wie z.B dem beinahe kopflosen Nick) waren außerordentlich lebendig und charmant. In den kommenden Jahren erschienen sechs weitere Teile sowie Hörbücher und Filme. Die Buchreihe wurde 2007 mit dem siebten Band beendet, der abschließende Film, Teil 7b, läuft ab Juli 2011 im Kino.

Ebenso wie die Figuren sich in den sieben Bänden und der sieben Jahre andauernden Handlung verändert haben, hat Rowling auch ihren Stil angepasst. Während der erste Teil durchaus noch als Kinderbuch durchgeht, wurden spätere Bände immer düsterer und stellten den großen, archaischen Kampf des Guten gegen des Böse zunehmend in den Mittelpunkt der Geschichte. Aus einem fantastischen Kinderbuch ist nach und nach Fantasy geworden, und das von Rowling erschaffene Universum darf durchaus als komplex bezeichnet werden, denn man muss schon Experte sein, um alle Figuren richtig einordnen zu können, wenn sie ein zweites Mal auftauchen. Selbst die Harry Potter-Fangemeinde diskutiert darüber, warum die Figuren z.B kein Essen (oder nicht jede Art von Essen) herbeizaubern können oder dürfen, und wie es sich mit Schlangenbissen verhält - sind sie heilbar, wenn ja durch wen oder wie? Rowling hat durch ihre Bücher die Sprache verändert, denn auf einmal kennt man Muggel, weiß, was ein Parselmund ist, und akzeptiert, ohne mit der Wimper zu zucken, die Tatsache, dass Horkruxe etwas sind, das gefunden und vernichtet werden muss.

J.K. Rowling hat mit Harry Potter sicherlich etwas geschaffen, das die Kultur verändert hat, denn die Gattung "Fantasy" scheint beliebter als je zuvor. Dennoch hat sie - auch kritische Töne müssen erlaubt sein - auch Potentiale verschenkt. Philosophische Ebenen, wie man sie in Michael Endes "Die unendliche Geschichte" oder Astrid Lindgrens "Ronja Räubertochter" findet, waren bei Rowling zu Beginn der Buchreihe zwar in Ansätzen da, wurden aber im Verlauf der Serie immer seltener. Das ist vielleicht dem großen Gegenspieler Harrys, Lord Voldemort, geschuldet, der durch und durch und abgrundtief böse ist. Er ist Massenmörder, Psychopath, Faschist und böser, übermächtiger Imperator. Er liefert keine spannenden Diskussionen oder Auseinandersetzungen, sondern sucht immer und direkt den Tod seiner Gegner. Das sorgt zwar für Spannung und hat Unterhaltungswert, aber für literarische Tiefe sorgt das nicht. Der Handlungsstrang der alles entscheidenden Jagd nach den Horkruxen hat die Anmutung einer Computerspielstory, und es wundert nicht, dass parallel zum Kinostart von "Harry Potter 7a" ein solches Computerspiel vermarktet wird. Es geht um keine wirklichen Entwicklungen mehr, sondern darum, eine spezielle Waffe zu finden, mit der man ein spezielles Artefakt zerstören kann. Genauso würde man einen Spielplot formulieren: Finde a und nutze es, um b zu zerstören. Vielleicht ist es gut, dass die Reihe mit dem siebten Band abgeschlossen wurde. Und vielleicht hätten sogar auch fünf Bände genügt.

So ist Harry Potter eine beeindruckende Buch- und Filmreihe, die als fantastisches Kinderbuch begonnen hat, immer mehr zur abenteuerlichen Fantasy wurde und die zeitgenössische Kultur geprägt und zum Teil sicherlich auch verändert hat. "Harry Potter" ist mehr als eine Figur, er ist eine Marke und liefert durchgehend gute Unterhaltung, wenn auch im Serienverlauf zunehmend auf oberflächlichem Niveau.

Freitag, 3. Dezember 2010

Ein Weihnachtsmärchen from outer space

-sv- Dieses Weihnachtsmärchen hat alles, was eine besinnliche Weihnacht ausmacht: Roboter, dunkle Herrscher, Osterhasen und viel Space. Star Wars lässt grüßen - aber hört selbst:

Donnerstag, 2. Dezember 2010

Vorlesegeschichten für Erwachsene

-sv- Die Bedeutung des Vorlesens für die kindliche Entwicklung ist unbestritten. Hierzu zwei Links: alter Beitrag dieses Blogs, und Gedanken zum Vorlesen auf der Seite eines Märchendichters. Aber nicht nur Kinder mögen es, Geschichten vorgelesen zu bekommen, sondern auch Erwachsene. Der Buchmarkt hält ein gewaltiges Angebot vor, nur ist es leider nicht leicht, Bücher auszuwählen, die sich gut für das Vorlesen eignen. Romane sind zu lang, und Bücher mit kürzeren Texten finden oft nicht die Beachtung, die sie vielleicht verdient haben. Zudem sollten die Geschichten in ihrer sprachlichen Gestaltung nicht zu komplex sein, denn endlose Nebensatzverschachtelungen und eine Fülle seltener Fremdwörter hemmen den Spaß.

Folgende Liste beinhaltet zwanzig Empfehlungen von Büchern, die entweder Kurzgeschichten, Märchen oder Gedichte enthalten, und deren Texte eine Vorlesezeit von 30 Minuten in der Regel nicht überschreiten:
- als PDF zum Download
- Liste bei Amazon

Umsonst mit Werbung oder bezahlen für Werbefreiheit?

-cp, sv- Das Internet ist schnell geworden. Einige der von uns regelmäßiger besuchten Seiten haben inzwischen nervenaufreibende Züge angenommen:
  • So gibt es zum Beispiel auf kicker.de häufig irgendwelche Werbungen, die sich einfach vor den jeweiligen Artikel schieben: Man denkt, dass man auf einen interessanten Artikel klickt, weil jedoch die Werbeeinblendung schneller war, hat man auf diese Werbung geklickt und muss sie erst wieder schließen, ehe man den gewünschten Artikel im zweiten Versuch erwischt.
  • Schlimm sind auch die meisten animierten Menüs. Zu sehen unter anderem als Schlagzeilen-Hauptfenster auf filmstarts.de. Ehe man Schlagzeile eins richtig gelesen, geschweige denn angeklickt hat, schwappt das Menü bereits auf Schlagzeile zwei über. Ist das Absicht? Oder lesen wir zu langsam?
  • Als wäre dies noch nicht genug, gibt es überall Popup-Werbungen, die der Popup-Blocker nicht ausschaltet. Das sind in der Regel kleine Fensterchen, die sich nur über den Teil einer Seite setzen, den man gerade zu lesen gedenkt. Gutes Beispiel ist erneut filmstarts.de: Will man eine Filmkritik lesen, erscheint über der einleitenden Passage ein Minifernseh-Dingsbums, in dem ungefragt ein Trailer abläuft, meistens einer zu einem Film, der einen im Moment nicht die Bohne interessiert. Und da die Werbung oben und am Rand auch noch bunt und wild flackert, stechen ungefragt drei Dinge ins Auge und verhindern die Rezeption dessen, was einen eigentlich zum Besuch der Seite animiert hat.
Wo soll das noch hinführen? Alles schneller, lauter, greller? Oder müssen wir uns an diese Art der Werbung einfach gewöhnen, weil die genannten – und die meisten anderen – Websites Geld verdienen müssen, um weiterhin interessante redaktionelle Inhalte liefern zu können? Denn Internetmagazine wie z.B. filmstarts.de wollen ansprechende Inhalte präsentieren, wissen aber, dass der Leser dafür nicht zahlen würde. Was also tun? Werbung! Da nun aber der regelmäßige Surfer kleine Banner am Rand inzwischen ignoriert, muss die heutige Werbung etwas aggressiver daherkommen. Würde sie eingestellt, gäbe es wohl kaum noch Firmen, die Werbung schalten wollen und damit auch kein Geld für Autorenhonorare.
Als Lösung bietet sich wohl nur der Abschied von der Umsonst-Mentalität im Internet an - auch und gerade bei journalistischen Inhalten. Denn nur so wird sich die Spreu vom Weizen trennen! Einen interessanten Weg geht in diesem Zusammenhang die taz, die am Ende jedes Online-Beitrags dem Leser die Möglichkeit gibt, den Beitrag über einen Button "Dieser Text ist mir was wert" zu bezahlen.