-sv- Es ist schon erstaunlich, wie berühmt manche Bands über Jahrzehnte sind, obwohl sie eigentlich kaum Musik veröffentlicht haben. Bestes Beispiel: Simon & Garfunkel: fünf Studio-Alben haben die beiden zwischen 1964 und 1970 herausgebracht - das wars. Und mit der Musik dieser Alben verdient sich wohl vor allem Paul Simon, der die meisten Songs geschrieben hat, dumm und dämlich (ganz abgesehen von seinen Solo-Alben). Legendär sind die beiden Musiker und man meint, sie hätten dutzende Hits gehabt. Doch weit gefehlt! Schaut man sich die Tracklist der Alben an, bleiben nur ein paar Songs über, die - das steht allerdings fest - wohl jeder kennt:
Album 1 (1964): Wednesday Morning, 3 A.M.
Hit: "The Sounds of Silence"
Album 2 (1966): Sounds of Silence
Hits: (nochmal) "The Sounds of Silence"
"I Am a Rock"
Album 3 (1966): Parsley, Sage, Rosemary and Thyme
Hits: "Scarborough Fair/Canticle"
"Homeward Bound"
"The 59th Street Bridge Song (Feelin' Groovy)"
Album 4 (1968): Bookends
Hits: "America"
"Bookends"
"Mrs. Robinson"
"A Hazy Shade of Winter"
Album 5 (1970): Bridge over Troubled Water
Hits: "Bridge Over Troubled Water"
"El Condor Pasa (If I Could)"
"Cecilia"
"The Boxer"
Fassen wir zusammen: 5 Jahre ein wenig kreativ gewesen und den Rest des Lebens ausgesorgt - nicht übel!
Freitag, 28. August 2009
Mittwoch, 26. August 2009
Bildung und Förderung
-cp- Heute mal was Pädagogisches: Es ist schon krass, wie sich die Bedeutungen von Begriffen verändern. Der Begriff "Förderung" zum Beispiel war in pädagogischem Kontext wertneutral. Es wurden die Interessen von Kindern gefördert, die Fähigkeiten und die Talente. Seit dem Pisa-Schock hat sich das geändert. Der Begriff "Förderung" bezieht sich nun auf Entwicklungsrückstände, wobei diese Zuordnung absurd ist, man möchte ja die vermeintlichen Defizite ausgleichen und nicht fördern. Aber, um es genau zu sagen, meint zum Beispiel der Begriff "Sprachförderung", das Kinder, die Rückstände in ihrer Sprachentwicklung haben, in ihrer Sprache gefördert werden sollen.
Damit sind zwei Probleme verbunden: Erstens verwandeln sich Kindergärten in eine Art "frühkindliches Therapiezentrum". Und eigentlich gibt es den Begriff "Kindergarten" in der Praxis auch nur noch selten. Die Dinger heißen mittlerweile "Tagesstätte" oder "Familienzentrum". Unter diesen Begriffen stelle ich mir nicht unbedingt Einrichtungen vor, in denen Kinder wachsen und sich entfalten können. Zweitens empfinde ich es als kritisch, einen Entwicklungsdurchschnitt zu einer Entwicklungsnorm zu erheben. Ein Durchschnitt kommt ja nur dadurch zustande, dass einige darunter und andere darüber liegen. Hat man den Heute kein Recht mehr auf eine Schwäche. Und was passiert, wenn man den Fokus derart auf Defizite legt. Werden dann Kinder, die die Norm erfüllen, überhaupt noch gefördert? Hat nicht jedes Kind das Recht auf Förderung, auch wenn es nicht unterhalb der Norm liegt? Auf dem Papier zumindest wäre ja kein Förderbedarf feststellbar. Und selbst, wenn man durch Förderung ein Defizit ausgleichen möchte, muss man dann nicht sowieso bei dem ansetzen, was Kinder bereits können.
Ich finde, es wäre vernünftig, die Normen so weit es geht aus den Köpfen zu verbannen und wieder jedes Kind zu fördern, auf Grundlage dessen, was sie interessiert und was sie können. Eine interessante Veranstaltung zu dieser Frage findet im September in Vlotho (bei Bielefeld) statt: eine Bildungstagung.
Damit sind zwei Probleme verbunden: Erstens verwandeln sich Kindergärten in eine Art "frühkindliches Therapiezentrum". Und eigentlich gibt es den Begriff "Kindergarten" in der Praxis auch nur noch selten. Die Dinger heißen mittlerweile "Tagesstätte" oder "Familienzentrum". Unter diesen Begriffen stelle ich mir nicht unbedingt Einrichtungen vor, in denen Kinder wachsen und sich entfalten können. Zweitens empfinde ich es als kritisch, einen Entwicklungsdurchschnitt zu einer Entwicklungsnorm zu erheben. Ein Durchschnitt kommt ja nur dadurch zustande, dass einige darunter und andere darüber liegen. Hat man den Heute kein Recht mehr auf eine Schwäche. Und was passiert, wenn man den Fokus derart auf Defizite legt. Werden dann Kinder, die die Norm erfüllen, überhaupt noch gefördert? Hat nicht jedes Kind das Recht auf Förderung, auch wenn es nicht unterhalb der Norm liegt? Auf dem Papier zumindest wäre ja kein Förderbedarf feststellbar. Und selbst, wenn man durch Förderung ein Defizit ausgleichen möchte, muss man dann nicht sowieso bei dem ansetzen, was Kinder bereits können.
Ich finde, es wäre vernünftig, die Normen so weit es geht aus den Köpfen zu verbannen und wieder jedes Kind zu fördern, auf Grundlage dessen, was sie interessiert und was sie können. Eine interessante Veranstaltung zu dieser Frage findet im September in Vlotho (bei Bielefeld) statt: eine Bildungstagung.
Lebensentscheidungen
-cp- Auch Jazz-Saxophonisten sprechen einem manchmal aus der Seele. "Es gibt einen bestimmten Punkt im Leben, an dem muss man aufstehen und sagen: Ja, genau das will und muss ich tun!" (Brandford Marsalis)
Dienstag, 25. August 2009
Freitag, 21. August 2009
Eklat bei Nachrichtenmagazin
-cp- Eklat bei Nachrichtenmagazin! Der Spiegel vergleicht Hochhuths Unmutsäußerungen gegen Wowereit mit einem Amoklauf. [Zum Artikel]
Urlaub im Literaturhotel: Lesen, lesen, lesen
-sv- Spiegel-Online berichtet heute über das "Literaturhotel Franzosenhohl" in Iserlohn, dass das Herz jedes Lesefanatikers höher schlagen lässt. 2700 Bücher und 40.000 Hörbücher warten - über das ganze Hotel verteilt - auf die Gäste. Und da das Hotel im Börsenverein des Deutschen Buchhandels eingetragen ist, wird es wie eine Buchhandlung mit Freiexemplaren beliefert. Doch bei der bloßen Buchausstellung hat man es nicht belassen: es finden Autorenlesungen statt, man kann Schreibseminare und Malkurse besuchen, sich im meditativen Tanz, im Bogenschießen und in ZEN Meditation üben oder einfach in Ruhe im Garten lesen. Ein Wellness-Angebot (auch mit Lesungen), rundet das Hotelangebot ab. Eine gute Idee, wie ich finde.
Dienstag, 18. August 2009
Vom starken Glauben
-sv- "Fips Asmussen erzählt, was er glaubt, und sein Glaube ist mächtig, weil Asmussen sich dem Abgleich mit der Wirklichkeit verweigert." [Quelle] Der Name des abgehalfterten Komikers lässt gegen den von Verwandten, Bekannten, Bloggern etc. ersetzen.
Neil Gaiman Verfilmungen
-cp- Der britische Autor Neil Gaiman (*1960) kann sich nun innerhalb kürzer Zeit über die zweite Verfilmung eines von ihm geschriebenen Buches freuen. Nachdem 2007 der märchenhafte Roman "Stardust" (Der Sternwanderer) mit prominenter Besetzung verfilmt wurde, ist am Donnerstag Coraline angelaufen, eine Gruselgeschichte, die hier und da an "Alice im Wunderland" erinnert. Während "Der Sternwanderer" vor allem durch seinen Humor und das augenzwinkernde (aber niemals platte) Spiel mit Märchenklischees besticht, setzt "Coraline" eher auf den Zauber des Düsteren. Regisseur Henry Selick ist es nach Nightmare Before Christmas und James und der Riesenpfirsich in "Coraline" abermals gelungen, altmodischen Puppentrick mit moderner Computertechnik zu verknüpfen und so eine eigene Welt zu erschaffen, in der sich skurrile Charaktere herumtreiben und spannende Abenteuer erleben. Henry Selick erschafft Märchenwelten, die meist eher für Erwachsene als für Kinder geeignet sind.
Wenn man sich die Publikationsliste von Neil Gaiman anschaut, liegt die Vermutung nahe, dass man auch in Zukunft einen seiner Stoffe auf der Leinwand finden kann. Und wenn es nicht sein Stoff ist, dann ist es doch vielleicht einer, den er umgesetzt hat, denn er schreibt auch Drehbücher, so zum Beispiel zur letzten Beowulf-Verfilmung. So ganz hat er die Fußstapfen von Roald Dahl noch nicht erreicht, aber er ist auf dem Weg dahin. Nicht nur weil Henry Selick sowohl Dahl ("James und der Riesenpfirsich") als auch ihn ("Coraline") verfilmt hat, sondern weil Gaiman sich wie Dahl durch britischen, schwarzen Humor auszeichnet und in den drei Bereichen Kinderbuch, Roman und Drehbuch unterwegs ist. Roald Dahl, das ist vielen gar nicht bekannt, hat das Drehbuch zu "James Bond - Man lebt nur zweimal" geschrieben. Gaiman ist zusätzlich noch im Bereich Comic aktiv. Auch wenn sein Name in Deutschland noch nicht so bekannt ist, denke ich, es könnte sich lohnen, ihn im Auge zu behalten.
Wenn man sich die Publikationsliste von Neil Gaiman anschaut, liegt die Vermutung nahe, dass man auch in Zukunft einen seiner Stoffe auf der Leinwand finden kann. Und wenn es nicht sein Stoff ist, dann ist es doch vielleicht einer, den er umgesetzt hat, denn er schreibt auch Drehbücher, so zum Beispiel zur letzten Beowulf-Verfilmung. So ganz hat er die Fußstapfen von Roald Dahl noch nicht erreicht, aber er ist auf dem Weg dahin. Nicht nur weil Henry Selick sowohl Dahl ("James und der Riesenpfirsich") als auch ihn ("Coraline") verfilmt hat, sondern weil Gaiman sich wie Dahl durch britischen, schwarzen Humor auszeichnet und in den drei Bereichen Kinderbuch, Roman und Drehbuch unterwegs ist. Roald Dahl, das ist vielen gar nicht bekannt, hat das Drehbuch zu "James Bond - Man lebt nur zweimal" geschrieben. Gaiman ist zusätzlich noch im Bereich Comic aktiv. Auch wenn sein Name in Deutschland noch nicht so bekannt ist, denke ich, es könnte sich lohnen, ihn im Auge zu behalten.
Kino in 3D
-cp- Das Jahr 2009 wird als Sensationsjahr des Films verkauft, da die 3D-Technik Einzug in die Kinos nimmt. Bislang war 3D auf besondere 3D-Kinos beschränkt. Zu sehen gab es dort eigens dafür produzierte Filme, meist besondere Tieraufnahmen. Und nun zeigen normale Kinos Mainstreamfilme in 3D. Zu sehen gibt es zunächst Animationsfilme wie "Ice Age 3", "Coraline" und "Oben". Aber bald werden weitere folgen.
Die 3D-Effekte sind drollig, aber es stellt sich die Frage, ob die Welt wirklich nicht ohne auskam. Die Leinwand ist nunmal nach rechts und links beschränkt. Und die Illusion des nach vorne offenen Raums ist zwar technisch gut gemacht und überzeugt die Augen, aber nicht den Geist. Ist es nötig, dass einem die Dinge entgegenfliegen? Wie soll die Zukunft aussehen? Kein Kinobesuch mehr ohne zwickende 3D-Brille? Wir werden sehen. Ich für meinen Teil kann auf 3D-Filme verzichten. Vielleicht bin ich aber auch nur zu alt und muss mich jetzt an etwas gewöhnen, das Teenager von Anfang an begeistert. Ich wünsche mir auch im Kino, dass die Schwerpunkte auf Inhalte und nicht auf Effekte gelegt werden. Ich brauche keine Actionfilme, in denen es Ballereien, Verfolgungsjagden und Explosionen gibt, und in denen die Darsteller bedeutungsschwere Sätze sagen wie "Es hat gerade erst angefangen" oder "Wir müssen ihn aufhalten". Man darf auf die Entwicklung gespannt sein.
Im nächsten Jahr jedenfalls wird Johnny Depp seinen ersten 3D-Auftritt haben.
Die 3D-Effekte sind drollig, aber es stellt sich die Frage, ob die Welt wirklich nicht ohne auskam. Die Leinwand ist nunmal nach rechts und links beschränkt. Und die Illusion des nach vorne offenen Raums ist zwar technisch gut gemacht und überzeugt die Augen, aber nicht den Geist. Ist es nötig, dass einem die Dinge entgegenfliegen? Wie soll die Zukunft aussehen? Kein Kinobesuch mehr ohne zwickende 3D-Brille? Wir werden sehen. Ich für meinen Teil kann auf 3D-Filme verzichten. Vielleicht bin ich aber auch nur zu alt und muss mich jetzt an etwas gewöhnen, das Teenager von Anfang an begeistert. Ich wünsche mir auch im Kino, dass die Schwerpunkte auf Inhalte und nicht auf Effekte gelegt werden. Ich brauche keine Actionfilme, in denen es Ballereien, Verfolgungsjagden und Explosionen gibt, und in denen die Darsteller bedeutungsschwere Sätze sagen wie "Es hat gerade erst angefangen" oder "Wir müssen ihn aufhalten". Man darf auf die Entwicklung gespannt sein.
Im nächsten Jahr jedenfalls wird Johnny Depp seinen ersten 3D-Auftritt haben.
Freitag, 14. August 2009
Tauss: Die Schlinge wird enger
-sv- Wie die SZ am 10.8. berichtet, hatte der ehemalige SPD-Abgeordnete Jörg Tauss kein Recht, in der Kinderpornographie-Szene zu recherchieren: "Auf dem Mobiltelefon des 56-Jährigen wurden 356 MMS- und 59 Videodateien gefunden, die die Polizei als kinderpornographisch einstuft. Über eine Dauer von sieben Monaten soll er Kontakt zu Pädophilen gehabt haben, fünf Mal verschickte er selbst Dateien, einmal auch um 4.52 Uhr." Die Staatsanwaltschaft Karlsruhe wird aller Voraussicht nach Anklage gegen Tauss erheben. Zum möglichen Strafmaß gibt es hier Informationen.
Donnerstag, 13. August 2009
Beliebte und skurile Kindernamen
-sv- Aus aktuellem Anlass verweist die Redaktion heute auf beliebte-vornamen.de. Hier kann man die beliebtesten Vornamen von 1890 bis heute recherchieren. So war der Name "Christian" von 1974 bis 1987 mit nur einer Unterbrechung immer der beliebteste Vorname - 1987 wurde er von "Sebastian" auf den 2. Platz verwiesen. "Stephan/Stefan" schaffte es nur 1968 und 1970 auf einen Spitzenplatz. Sehr beliebt auch "Thomas": 1957, 1958, 1960-1967, 1969.
In diesem Sinne: Einen schönen Gruß an Jasper und Jaron.
In diesem Sinne: Einen schönen Gruß an Jasper und Jaron.
Mittwoch, 12. August 2009
FilmZeit
-cp- Der Film 2001 - Odyssee im Weltraum zeigt den wohl größten Zeitsprung der Filmgeschichte: ein Steinzeitmensch wirft einen Knochen hoch. Schnitt. Anstelle des Knochens ist ein Raumschiff im Weltall zu sehen. So legendär dieser Zeitsprung auch ist, die größere Herausforderung stellt wohl für Filmemacher das Erzählen in "Echtzeit" dar. Die Erzählzeit muss der dargestellten Zeit entsprechen. Frühe Beispiele sind die Klassiker High Noon und Cocktail für eine Leiche. Beispiele aus den letzten Jahren sind Gegen die Zeit, Spiel auf Zeit und 88 Minuten. Einen besonderen Status in dieser Liste nimmt der Film Lola rennt ein, der eine Echtzeit-Geschichte von 20 Minuten Dauer in drei verschiedenen Varianten erzählt. Empfehlenswert ist natürlich auch die Serie 24 (Vorsicht: Spoiler) mit Kiefer Sutherland. Jede Staffel erzählt in 24 Folgen einen Tag in Echtzeit, wobei der Zähler in den Werbepausen weiterläuft. Echtzeit-Filme bei Amazon
Samstag, 8. August 2009
Willy DeVille
-cp- Nach Michael Jackson (50), Ilona Christen (58) und John Hughes (59) geht das Prominentensterben in der Altersklasse 50-60 weiter. Rockmusiker Willy DeVille starb nun kurz vor seinem 59. Geburtstag an Krebs. Mir ist DeVille vor allem durch das Lied "Storybook Love" bekannt, enthalten auf dem Soundtrack zum großartigen Film Die Braut des Prinzen, der auf dem ebenfalls großartigen Roman Die Brautprinzessin: S. Morgensterns klassische Erzählung von wahrer Liebe und edlen Abenteuern. basiert. Der folgende Live-Mitschnitt dieses Songs stammt aus dem legendären Unplugged-Konzert aus Berlin (2002).
Freitag, 7. August 2009
Als Mix-Tapes noch in Mode waren
-sv- Vor 24 Jahren, am 13. Juli 1985, lief im Dritten Programm das Live-Aid-Konzert. Die duale Rundfunkordnung war zwar seit etwas über einem Jahr in Deutschland eingeführt aber es gab trotzdem nur 3 Programme: ARD, ZDF und die regional unterschiedlichen Dritten. Live-Aid lief bei uns im NDR und ich war den ganzen Tag dabei. Es gab kein Internet, kein Youtube, kein itunes, keine DVDs oder BluRays, Computer waren vorhanden aber kaum in Gebrauch - kurz: das Leben war langsamer und etwas unbequemer für den Musikfan - auch wenn wir das nicht gemerkt haben damals. Musik wurde von LPs gehört und man überspielte für Freunde seine Lieblingsplatten auf Kassette. Wenn man mal in der einschlägigen Musikpresse von einer neuen Veröffentlichung las, ging man zum Plattenhändler im Ort und bestellte die Platte - denn meist hatte er das Ding nicht vorrätig. Das dauerte dann schon mal 1 bis 2 Wochen bis die da war, aber bei der Entgegennahme freute man sich umso mehr. Beliebt waren auch Plattenbörsen und 2nd-Hand-Plattenläden - damals die einzige Möglichkeit, an preiswerte oder nicht mehr bestellbare (s.o.) LPs zu kommen. Hierbei entwickelte man eine Schatzsuchermentalität und kam garantiert zwischen den leicht müffelnden alten Platten in einen Kaufrausch, wenn man auf ein gut sortiertes Fach im Regal stieß. Der Plattenspieler und die Platten wurden akribisch gepflegt und der Tonkopf es Kassettendecks regelmäßig mit Spiritus und Ohrstäbchen vom Abrieb der MCs gereinigt - was auch immer das an Klangoptimierung gebracht hat... Nach dem Kauf einer neuen Platte setzte man sich hin und hörte das Ding erstmal in Ruhe durch - zu Beginn mit einem Tee, später mit Kaffee und Zigaretten. Danach wurde mit Freunden gefachsimpelt und wieder gehört - alles mit voller Konzentration.
Einen Event wie Live-Aid in diesen Zeiten im Fernsehen sehen zu dürfen, glich einem Weltwunder. Denn erstens kam damals außer Formel Eins (ARD) fast keine Musiksendung im TV und zweitens wurden schon gar nicht 16 Stunden dauernde Konzerte übertragen. So rannte ich also immer zwischen Klo, Küche und Fernseher hin und her und musste immer wieder meine Eltern überzeugen, dass man gar nicht zuviel Fernsehen könne und meine Augen bestimmt keinen Schaden nehmen würden. Wenn ich mir heute die Playlist anschaue, bin ich erstaunt, wer da damals so alles mitgemacht hat (im Rückblick ist mir nämlich nur der Auftritt von Queen in Erinnerung geblieben - ich war damals ein riesiger Fan).
Naja, inzwischen lade ich Songs sofort bei itunes, was auch Vorteile hat und höre Musik meist nebenbei - andere Dinge stehen mehr im Vordergrund. Meine Plattensammlung habe ich, bis auf ein paar Schätzchen, fast komplett aufgelöst und meine übriggebliebenen Musikkassetten höre ich nur noch im Auto. Aber ab und zu kommt noch mal das 80er-Feeling durch und ich bin eins mit mir und der Musik!
Filmtipps: High Fidelity und Almost Famous.
Einen Event wie Live-Aid in diesen Zeiten im Fernsehen sehen zu dürfen, glich einem Weltwunder. Denn erstens kam damals außer Formel Eins (ARD) fast keine Musiksendung im TV und zweitens wurden schon gar nicht 16 Stunden dauernde Konzerte übertragen. So rannte ich also immer zwischen Klo, Küche und Fernseher hin und her und musste immer wieder meine Eltern überzeugen, dass man gar nicht zuviel Fernsehen könne und meine Augen bestimmt keinen Schaden nehmen würden. Wenn ich mir heute die Playlist anschaue, bin ich erstaunt, wer da damals so alles mitgemacht hat (im Rückblick ist mir nämlich nur der Auftritt von Queen in Erinnerung geblieben - ich war damals ein riesiger Fan).
Naja, inzwischen lade ich Songs sofort bei itunes, was auch Vorteile hat und höre Musik meist nebenbei - andere Dinge stehen mehr im Vordergrund. Meine Plattensammlung habe ich, bis auf ein paar Schätzchen, fast komplett aufgelöst und meine übriggebliebenen Musikkassetten höre ich nur noch im Auto. Aber ab und zu kommt noch mal das 80er-Feeling durch und ich bin eins mit mir und der Musik!
Filmtipps: High Fidelity und Almost Famous.
Donnerstag, 6. August 2009
Sozialverhalten erjuggern
-cp- Manchmal findet man beim Recherchieren seltsame Dinge. Wenn man zum Beispiel im Themenkreis Förderung von Sozialkompetenz, Förderung von Sozialverhalten, ... herumgooglet, kann es passieren, dass man auf Jugger stößt, eine "Sportart", die wie eine barbarische Schlacht anmutet. Vielleicht ist sie am ehesten mit Rugby zu vergleichen, nur wird als Spielgerät ein (künstlicher) Hundeschädel verwendet. Diese Sportart geht zurück auf den Endzeitfilm Die Jugger - Kampf der Besten (1989), in dem ein ähnliches Spiel gladiatorenartig und mit echtem Hundeschädel gespielt wird. Während der Film anscheinend eher Kult als Qualität liefert und als ziemlich brutal gilt (FSK 18), soll nun das Spiel das Sozialverhalten fördern? Mag sein. Mag aber auch sein, dass man sich mit Sprache alles irgendwie hinbiegen kann, wenn man's gerade so braucht.
Kriminalstatistik
-cp- Mit der Kriminalstatistik ist das so eine Sache. Es kommt halt immer darauf an, was man mitrechnet, und was nicht. Im Moment macht die Bahn in diesem Zusammenhang von sich reden, weil jeder Schwarzfahrer angezeigt werden soll. Spiegel Online schreibt, die Bahn blähe die Kriminalstatistik auf. Allerdings: "Die schlimmste Kriminalstatistik gab es zu Kains Zeiten; auf einen Schlag löschte der Bursche ein Viertel der Menschheit aus." (Gabriel Laub)
Mittwoch, 5. August 2009
Für alle, die hin und wieder mit der Berufswahl hadern
-cp- Wer wünscht sich nicht manchmal, er wäre lieber Löwenbändiger oder eben Holzfäller geworden? Dieser Clip dient der Ermutigung. Es ist nie zu spät!
Dienstag, 4. August 2009
Warum eigentlich PREUSSEN Münster?
-sv- Namen von Fußballvereinen sind oft wenig originell (z.B. HSV, FC Bayern München), manchmal zu originell (SV Tasmania Gropiusstadt 73) und oft rätselhaft. Denn warum trägt der SC Preußen 06 e. V. Münster das "Preußen" in seinem Namen? Des Rätsels Lösung liegt in der deutschen Geschichte:
Gegründet wurde der Verein 1906, als Münster Teil des Königreichs Preußen (1701-1918) bzw. des Zweiten Deutschen Kaiserreichs (1871-1918) war. Zwischen 1918 und 1933 war Preußen Freistaat innerhalb des Deutschen Reichs, 1933 wurde es gleichgeschaltet und verlor seine Eigenständigkeit und 1947 wurde es von der Alliierten formell aufgelöst - seine fast 500-jährige Geschichte war beendet.
Der SC Preußen 06 e. V. Münster behielt seinen Namen bis heute, ebenso der Fußball-Oberligist Berliner FC Preussen 1894 e.V. und der SV Preußen Frankfurt aus der Landesklasse-Ost. Außerdem findet sich der Name "Preußen" in seiner lateinischen Form "Borussia" in vielen anderen Vereinsnamen (z.B. Borussia Dortmund und Borussia Mönchengladbach, die ebenfalls beide im Reichsgebiet des ehemaligen Preußen liegen).
Gegründet wurde der Verein 1906, als Münster Teil des Königreichs Preußen (1701-1918) bzw. des Zweiten Deutschen Kaiserreichs (1871-1918) war. Zwischen 1918 und 1933 war Preußen Freistaat innerhalb des Deutschen Reichs, 1933 wurde es gleichgeschaltet und verlor seine Eigenständigkeit und 1947 wurde es von der Alliierten formell aufgelöst - seine fast 500-jährige Geschichte war beendet.
Der SC Preußen 06 e. V. Münster behielt seinen Namen bis heute, ebenso der Fußball-Oberligist Berliner FC Preussen 1894 e.V. und der SV Preußen Frankfurt aus der Landesklasse-Ost. Außerdem findet sich der Name "Preußen" in seiner lateinischen Form "Borussia" in vielen anderen Vereinsnamen (z.B. Borussia Dortmund und Borussia Mönchengladbach, die ebenfalls beide im Reichsgebiet des ehemaligen Preußen liegen).
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